Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
Durcheinander wortloser Eindrücke zu sortieren. Bilder, die sie nicht interpretieren konnte, trieben in einer Flut von wachsender Dringlichkeit auf sie zu.
»Han, ich glaube, wir müssen hier weg. Schnell!«
Han stand sofort auf. Er wusste, dass er die Instinkte seiner Frau und seiner Tochter lieber nicht anzweifeln sollte. Er begann, die von Cakhmaim und Meewalh flankierte Leia aus dem Stadion zu führen. Niemand achtete auf sie, alle waren viel zu sehr damit beschäftigt, sich auf das Spektakel zu konzentrieren, das sich in der Arena abspielte.
Sie erreichten den Rand der Ehrentribünen unbehelligt. Kein Attentäter stürzte sich auf sie, und niemand hatte sie bedroht. Dennoch war Leias Nervosität nicht zu leugnen. Was immer Jaina ihr durch die Macht sendete, es wurde jeden Augenblick dringlicher.
»Was ist los, Leia?«, fragte Han schließlich. »Wo ist sie?«
»Sie ist in der Nähe. Ich möchte sie nicht ablenken, Han. Sie ist …«
Ein beinahe perfektes Bild formte sich plötzlich in ihrem Kopf: Sprengstoff, ein Zeitzünder, Sekunden, die rasch vertickten.
»Oh − es geht los!«, keuchte sie. »Wir müssen Deckung suchen! Lauft, lauft, alle!« Sie rief es den Leuten zu, die sich um sie drängten, aber niemand schien auf sie zu achten. Alle waren immer noch gebannt von dem, was in der Arena passierte. Die Noghri-Leibwächter schoben ihre beiden menschlichen Schutzbefohlenen und C-3PO auf einen Ausgang zu. »Nein!«, rief Leia. »Wir haben nicht genug Zeit! Runter! Duckt euch!«
Die Noghri drückten sie auf den Boden und sahen sich in der Menge nach einem Anzeichen dessen um, was geschehen würde. Die Rezitation der P’w’eck hatte ihren Höhepunkt erreicht; das Gekreische dröhnte aus den Lautsprechern, sodass man nichts anderes hören konnte.
Dann kam ein weiteres verzweifeltes Bild von Jaina, so klar, dass sich in Leias Kopf Worte bildeten:
Tahiri, nein!
Die Welt wurde weiß, und ihre Verbindung zu Jaina brach ab.
39
Die Eisbarkasse kam langsam im Windschatten einer riesigen Schneedüne zum Stehen. Das knirschende Heulen der Repulsoren verklang, als sie auf ihren breiten Bauch sank. Fel hatte die Steuerung mit geübter Hand bedient und das Fahrzeug beinahe perfekt gelandet.
Als alles still war, sah der große, kräftige Mann Luke an, als wollte er fragen: Sind Sie sicher, dass Sie wirklich wissen, was Sie tun?
Als Luke ihm zunickte, schaltete Fel die Schilde ab. Die Barkasse erbebte, weil der heulende, eisige Wind sie nun direkt traf.
»Wir werden Schutzanzüge brauchen«, sagte Syal.
Fel schüttelte den Kopf. »Wir werden nicht lange genug draußen sein, um sie zu benötigen. Die ganze Sache sollte in einer oder zwei Minuten vorbei sein.«
Danni starrte die zehn runden Schemen an, die um die gelandete Barkasse fegten. Ihre Augen waren dunkel vor Erschöpfung. »Hier kommt einer«, sagte sie und zeigte auf einen Schneeflieger, der dazu ansetzte, nahe der Barkasse zu landen.
»Und noch einer«, sagte Stalgis und zeigte auf ein weiteres landendes Vehikel.
Saba sah zu, wie diese seltsamen Flieger auf einer Kante landeten. Ihre Triebwerke leuchteten intensiver als die kalte Sonne. Vier dünne Stützen erschienen, um die senkrechte Scheibe im Schnee zu halten. Als sie stabil war, öffnete sich ein rundes Paneel an der Seite wie eine Blende, und eine schwarz gekleidete Pilotin stieg aus. Ihre Uniform hatte keinerlei Rangabzeichen oder andere Markierungen. Die Frau war hochgewachsen und schlank wie jede andere Chiss, der Saba je begegnet war. Die Barabel sah zu, wie sie selbstsicher zu der gekrümmten Flanke der Barkasse ging und an Bord sprang.
Ein zweiter Pilot folgte ihr, bewaffnet mit einem dieser doppelhändigen Gewehre, die Saba schon zuvor bei den Soldaten vor der Andockbucht gesehen hatte. Die Chiss nannten sie Charrics, hatte sie erfahren. Die Frau setzte den Helm ab und enthüllte zerklüftete, wettergegerbte Züge unter kurz geschnittenem Haar. Die blaue Haut ihres Gesichts sah kälter aus als das Eis, das sie umgab.
»Ganet«, sagte Fel düster. »Ich hätte es wissen sollen.«
»Wer ist sie?«, fragte Luke.
»Sie befehligt die Truppe eines rivalisierenden Syndic, eines, der etwas gegen die Veränderungen hat, die ich unterstütze. Ich weiß, dass sie Sie auch nicht mögen würde.«
Meister Luke tat die Warnung mit einem Lächeln ab. »Dann ist es vielleicht Zeit, dass wir uns näher kennen lernen«, sagte er. »Sehen wir mal, ob wir nicht dazu beitragen können, dass sie
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