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Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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sie innerhalb einer Stunde auf der anderen Seite des Planeten sein.«
    Er drehte sich um und sah sie an. Die Chiss starrte mit entschlossener Miene geradeaus, und ihre blaue Haut und die roten Augen kontrastierten deutlich in dem eisigen Schimmer. Jede Spur von Skepsis, die sie noch einen Augenblick zuvor an den Tag gelegt hatte, war offenbar verschwunden. Sie mochte Jacens Motive bezweifeln, aber sie war zumindest entschlossen, ihm zu helfen, Wyn unversehrt zurückzuholen.
    Sie tat ihm ein wenig leid. Man hatte sie beauftragt, die Besucher aus der Galaktischen Allianz im Chiss-Raum und auf Csilla zu beaufsichtigen. Es war nicht ihre Schuld, dass ein höherer Offizier, dessen Befehle sie niemals hinterfragt hätte, sie verraten hatte. Jacen verstand, dass sie die Situation in Ordnung bringen wollte, bevor der Fehler weitere Folgen hatte.
    Das Licht am Ende des Tunnels flackerte und ging aus. Er wusste, er würde irgendwann versuchen müssen, näher heranzukommen. Er sah keine Möglichkeit, sich in dem dunklen, eisigen Flur zu verstecken, sodass Aabe und die anderen ihn nicht bemerken würden, aber er konnte es sich auch nicht leisten, noch weiter zurückzufallen. Je länger er wartete, desto weiter entfernte sich Wyn von ihm.
    »Kommen Sie, Commander. Wir werden laufen müssen, um sie einzuholen.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie das können? Laufen kann bei diesen Temperaturen anstrengender sein, als den meisten klar ist.«
    »Kümmern Sie sich nur darum, mit mir Schritt zu halten.«
    Er ließ sich von der Macht durchfluten, ließ sie seine Schritte führen und die Muskeln in seinen Beinen kräftigen. Seine Erschöpfung wurde weggespült, zusammen mit seinen Sorgen um Wyn und die anderen. Er konzentrierte sich ausschließlich aufs Laufen: eine einzige, reine Handlung, die es ihm gestattete, seine Gedanken zu bündeln. Was er tun würde, wenn er Aabe einholte, wusste er nicht. Es zählte auch nicht. Nichts zählte. Er existierte nur, um dieses Stück Eis, das Wyn von ihm trennte, hinter sich zu bringen, und da er sich allein auf diese Aufgabe konzentrierte, konnte er sie mit athletischer Leichtigkeit hinter sich bringen. Irolia hielt Schritt mit ihm, musste sich aber beträchtlich mehr anstrengen. Als sie den Kreuzweg erreichten, an dem die beleuchtete Blase verschwunden war, holte die Chiss in langen, tiefen Zügen Atem. Sie lehnte sich gegen die Wand, während Jacen um eine weitere Ecke spähte. Die Verfolgten schienen jetzt erheblich näher zu sein − tatsächlich so nahe, dass Aabe in der Blase aus Licht schon an dem Glänzen seines kahlen Kopfs deutlich zu erkennen war.
    »Schaffen Sie es noch weiter?«, flüsterte er Irolia zu.
    Sie nickte. »Ich bin in perfekter körperlicher Verfassung«, sagte sie und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Ich könnte noch dreimal dieselbe Entfernung im Laufschritt zurücklegen und am Ende immer noch kämpfen.«
    »Das ist gut«, stellte Jacen fest, »denn wahrscheinlich werden wir genau das tun müssen.« Wieder spähte er um die eisige Ecke. »Wie weit noch, bis sie diese Transportstation erreichen?«
    »Nur noch zwei Kreuzungen.«
    »Dann sollten wir uns lieber bewegen. Sind Sie sicher, dass Sie das können?«
    »Kümmern Sie sich nur darum, Schritt zu halten«, erwiderte sie.
    Er lächelte, dann machte er sich wieder an die Verfolgung.
    Diesmal war er vorsichtiger, weil Aabe und seine Leute sie jederzeit sehen könnten, wenn sie sich umdrehten. Er wusste nicht, wie gut Geräusche sich durch die Kraftfelder, die die Wärme hielten, fortpflanzten, aber er konnte es sich nicht leisten, davon auszugehen, dass man sie nicht hören würde. Er wusste nicht einmal, ob sie imstande sein würden, die Feldwände der Blase zu durchdringen. Noch zwei Kreuzungen − das gab ihm und Irolia genug Zeit, um Aabe und Wyn einzuholen, wenn sie die Station erreichten, wo sie abgelenkt sein würden und das Kraftfeld verlassen mussten.
    Als Jacen näher kam, brach ein leises Zischen die Stille. Das Geräusch ging von den Feldwänden aus, als sie über die eisigen Oberflächen rings um die Blase glitten. Unterhalb dieses Geräuschs waren Stimmen zu erkennen, zu leise, als dass er mehr als ein paar Fragmente verstehen konnte, aber er wusste, dass Wyn begonnen hatte, Aabes Absicht zu hinterfragen, und wissen wollte, wieso ihr Vater sie auf diese Weise zu sich holte und nicht einfach die Barkasse geschickt hatte. Aabe murmelte etwas, das Jacen nicht hören konnte, ebenso wenig wie Wyns Antwort

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