Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
− obwohl an dem beunruhigten Tonfall des Mädchens kein Zweifel bestand.
Die Blase mit Wyn und Aabe bog um eine Ecke, dann um die zweite; nun lag zwischen ihnen und der Station nur noch ein gerades Stück Tunnel. Jacen und Irolia hielten Schritt und blieben dicht hinter dem Lichtkreis, den die Blase warf. Jacen löste das Lichtschwert von seinem Gürtel und hielt es bereit, den Daumen auf dem Aktivierungsknopf.
Die Blase löste sich auf, als Aabe, die Wachen und Wyn den Tunnel verließen. Vor ihnen lag die Eisnetzstation − ein erheblich kleinerer Bereich, als Jacen ihn sich vorgestellt hatte. Es war ein langer, schmaler Raum mit einer Reihe von Gleitpaneelen in der gegenüberliegenden Wand, die, wie Jacen vermutete, wohl Luftschleusen zu den Waggons darstellten.
Jacen und Irolia blieben am Ende des Tunnels stehen und sahen zu, wie Aabe und die anderen durch den schmalen Raum zu einer der Gleittüren gingen. Erst als sich eine dieser Türen öffnete, gab Wyn den Bedenken, die Jacen in ihrer Stimme gehört hatte, weiter nach.
»Ich möchte vorher mit meinem Vater sprechen«, sagte sie und trat ein paar Schritte von dem Eximperialen und seinen Chiss-Wachen weg. »Ich möchte wissen, wohin er mich schickt.«
»Es ist ein bisschen spät, jetzt noch zu fragen, denkst du nicht?« Aabes Mund, überschattet von seiner großen Nase, verzog sich zu einem bedrohlichen Zähnefletschen.
Wyn schüttelte unbehaglich den Kopf. »Hier stimmt irgendwas nicht«, sagte sie und machte noch einen Schritt zurück. »Sie lügen mich an. Mein Vater würde Sie nicht bitten, mich hier herunterzubringen!«
Aabe ging um sie herum, um ihr den Weg zum Ausgang abzuschneiden. »Und welchen Grund sollte ich haben, dich anzulügen, Kind? Ich bin jemand, dem dein Vater vertraut. Das weißt du.«
» Vertrauen ?«, erwiderte sie und sah dabei verängstigt, aber entschlossen aus. »Mein Vater sagte, er habe nie auch nur von Ihnen gehört, bevor Sie an der Grenze des Chiss-Raums auftauchten und um Asyl baten. Er hält Sie für einen Deserteur!«
Jacen konnte Aabes Gesicht nicht mehr sehen, aber seine Haltung wurde deutlich steifer. »Deine Bezichtigungen steigern sich ebenso wie deine Hysterie, Kind«, sagte er eisig. »Du solltest aufpassen, was du sagst.«
»Streiten Sie es etwa ab?«, fuhr das Mädchen ungeachtet der offensichtlichen Gefahr, in der es sich befand, fort.
»Das ist irrelevant«, erwiderte er und öffnete das Holster an seiner Taille. »Du wirst mitkommen, ob es dir gefällt oder nicht, und ich will kein Wort mehr über deinen Vater hören. Seine Zeit ist vorüber. Die Flotte hat Besseres zu tun, als Nachbarn Gefallen zu erweisen, die sich nicht selbst um ihre Angelegenheiten kümmern können. Je eher ihr alle aus dem Weg seid, desto besser für alle Beteiligten.«
Wyn wich noch weiter zurück, direkt in die Arme eines der Soldaten. Aabe zog seinen Blaster und ging auf sie zu.
Jacen hatte genug gehört. Zuvor hatte noch eine geringe Möglichkeit bestanden, dass Aabe tatsächlich einem Befehl folgte, aber nun war seine Absicht eindeutig.
»Ich denke wirklich, es ist in Ihrem eigenen Interesse, diese Waffe zu senken und das Mädchen gehen zu lassen, Chefnavigator«, sagte Jacen und aktivierte sein Lichtschwert, als er aus dem Schatten des Tunnels trat.
Aabe fuhr herum und richtete den Blaster auf Jacen. Dann sah er Irolia neben ihm und verzog das Gesicht. »Was hat das zu bedeuten? Ich verlange eine Erklärung!«
»Seltsam, ich hatte vor, genau dasselbe zu sagen«, erklärte Irolia und zog ihren eigenen Blaster.
»Ich bin Ihnen keinerlei Rechenschaft schuldig, Commander«, höhnte Aabe. »Ich bin Ihr Vorgesetzter. Erinnern Sie sich? Und nun befehle ich Ihnen, sofort zu Ihren Pflichten zurückzukehren.«
»Als Offizier der Vorgeschobenen Verteidigungsflotte halte ich es für meine Pflicht, für die Sicherheit des Chiss-Territoriums zu sorgen. Diese Direktive hat, wie Sie sehr wohl wissen, Vorrang vor allen anderen. Ich bin der festen Überzeugung, dass ich dieser Direktive jetzt folge.« Irolia hob den Blaster und zielte am Lauf entlang auf Aabe. »Wenn Sie also bitte Ihre Waffe fallen lassen würden, Sir … «
»Närrin!«
Einen Augenblick, bevor Aabe schoss, spürte Jacen, wie die Macht ihn durchrauschte. Seine Instinkte trieben ihn vorwärts, und er riss das Lichtschwert hoch und wehrte das Geschoss ab, bevor es Irolia treffen konnte. Einen Sekundenbruchteil später schoss sie ebenfalls. Jacen zögerte nicht: Sein
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