Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
Rodianer hätten immer einen Fluchtplan«, sagte sie. Der Rodianer spuckte nach ihr und starrte sie wütend an. Sie ließ sich davon nicht stören. »Wie kann ich die Bombe entschärfen, Salkeli?«
»Woher soll ich das wissen?«, knurrte er. »Und wieso sollte ich es dir verraten, selbst wenn ich es wüsste? Ich habe schon viel zu viel gesagt.«
Jaina seufzte. »Ich versuche es noch einmal«, sagte sie und verstärkte diesmal ihre Frage mit einem gewissen Maß an Macht. »Wie kann ich die Bombe entschärfen?«
Seine Augen wurden ein wenig glasig, als er sagte: »Sie kann jetzt nicht mehr deaktiviert werden.«
Das machte sie einen Moment ratlos. »Es muss eine Möglichkeit geben!« Sie drängte noch intensiver mit der Macht. Sie glaubte keinen Augenblick, dass der Rodianer gar nichts über Harris’ Bombe wusste. »Sag mir, was für eine Bombe es ist, Salkeli. Wie wird die Bombe entschärft?«
»Die Fernbedienung«, antwortete er mit einigem Widerstreben. Dann starrte er den zerstörten Kasten an und lächelte bösartig. »Aber wie ich schon sagte, jetzt gibt es keine Möglichkeit mehr dazu.«
Jaina fluchte leise. Es war unwahrscheinlich, dass der Rodianer über die Willenskraft verfügte, sich der Überredung durch die Macht zu widersetzen, also sagte er wahrscheinlich die Wahrheit − oder jedenfalls die Wahrheit, wie er sie sah. Und selbst wenn der stellvertretende Premierminister einen anderen Weg kannte, die Bombe zu deaktivieren, war es unwahrscheinlich, dass sie ihn rechtzeitig wieder zu Bewusstsein bringen könnte, um es aus ihm herauszuholen.
»Ich bin beinahe da«, sagte Tahiri übers Kom. Durch den Durastahl und Ferrobeton wurde ihre Stimme von lautem Knistern begleitet. »Hast du die Informationen?«
Jaina schüttelte den Kopf, und ihr wurde ein wenig übel. »Tahiri, ich glaube nicht, dass sie entschärft werden kann.«
»Was?«
»Harris hat sie so angebracht, dass sie ohne den Fernzünder nicht abgeschaltet werden kann − und der wurde zerstört!«
»Es muss eine Möglichkeit geben, Jaina.«
»Nein. Ich habe solche Geräte schon öfter gesehen. Wir hatten Glück, dass sie nicht zu früh explodiert ist, als der Fernzünder beschädigt wurde.«
»Was sollen wir tun?«
»Wir versuchen, Mom und Dad zu warnen, und sie sollen Cundertol alarmieren. Wenn wir uns beeilen, können sie die Tribüne vielleicht räumen lassen, bevor …«
»Wie viel Zeit haben wir?«
»Das weiß ich immer noch nicht, Tahiri. Aber es kann nicht viel sein, also verschwinde so schnell wie möglich von dort.«
Sie versuchte, ihre Mutter über das Kom zu erreichen, aber das Signal war zu schwach. Stattdessen setzte sie also die Macht ein. Leia Organa Solo war eine geistige Sphäre unter Tausenden, aber Jaina erkannte ihre Signatur sofort. Sie spürte, vermittelt durch sie, die hypnotische Kraft der Weihungszeremonie, die ihrem Höhepunkt zustrebte, und kämpfte, um zu Leia durchzudringen.
Mom! Ihr müsst von dort verschwinden! Es gibt eine Bombe!
Es war schwierig, durch die Macht mehr als Eindrücke zu vermitteln, aber sie versuchte ihr Bestes und erhielt die schwache Spur einer Reaktion. Sie wusste jedoch nicht, ob ihre Mutter sie verstand.
»Ich habe sie gefunden«, sagte Tahiri. »Ich habe die Bombe hier direkt vor mir.«
Jainas Angst verdoppelte sich. »Was machst du denn noch dort, Tahiri? Ich habe dir doch gesagt, du sollst verschwinden!«
»Ich werde versuchen, sie zu entschärfen.«
»Tahiri, tu, was ich dir sage! Verschwinde von dort und versuche, die anderen zu warnen!«
»Jaina, wir wissen nicht, wie viel Zeit wir haben. Was, wenn sie nicht alle rechtzeitig rausschaffen können?«
Jaina verkniff sich eine zornige Antwort. »Aber du weißt nicht, was du tust!«
»Dann werde ich eben improvisieren müssen«, kam die Antwort.
Jaina setzte ihre ganze Kraft ein und versuchte eine Art von Machtgeflecht mit Tahiri zu erreichen. Die Verbindung war schwach, aber sie konnte klar genug durch Tahiris Augen sehen. Die Bombe vor ihr war nicht für manuelle Entschärfung gebaut, aber sie hatte einen Zeitzünder. In deutlichen blauen Ziffern konnte Jaina sehen, dass sie noch siebzig Sekunden hatten.
Neunundsechzig …
Dann drückte etwas Kaltes, Dunkles sie weg, und die Verbindung brach ab.
Mom! Kannst du mich hören?, rief Jaina, die ihre wachsende Verzweiflung nur noch mit Mühe im Zaum halten konnte. Bringt alle dort weg − schnell!
Das Tor öffnete sich zischend, und der Ryn namens Goure stürzte herein,
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