Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
Machthieb stieß Harris das Lichtschwert aus den Händen. Sie duckte und überschlug sich, als Salkeli erschrocken die Augen aufriss und auf sie schoss, und trat dem Rodianer die Beine weg. Harris hatte sofort seinen eigenen Blaster gezogen, aber Jaina war schon wieder auf den Beinen und hatte ihr Schwert in der Hand, um seine ersten beiden Schüsse in die Wand zu lenken. Zwei weitere Geschosse gingen an ihr vorbei und explodierten laut irgendwo hinter ihr. Dann hatte sie mit drei schnellen Schritten den stellvertretenden Premierminister erreicht und versetzte ihm einen Schlag mit dem Griff des Lichtschwerts. Er brach an der Wand zusammen, ein Ausdruck verärgerten Staunens auf seinen Zügen erstarrt, als er zu Boden sackte.
Sicher, dass Harris keine Gefahr mehr darstellte, wandte sie sich Salkeli zu. Malinza hatte sich jedoch schon um ihn gekümmert. Trotz ihrer Fesseln hatte sie ihn zu Boden gedrückt und ihm einen Arm auf den Rücken gedreht.
Jaina nickte beeindruckt. »Gut gemacht«, sagte sie. Dann schnitt sie Malinzas und Vyrams Fesseln mit zwei geschickten Bewegungen der Klinge durch.
»Dafür werdet ihr bezahlen!«, fauchte Salkeli vom Boden her. »Eure Zeit wird kommen, Drecksjedi!«
»Soll ich ihn zum Schweigen bringen?«, fragte Vyram und griff nach Harris’ Blaster.
»Noch nicht«, sagte Jaina und deaktivierte ihr Lichtschwert. »Wir werden vielleicht seine Hilfe brauchen.«
Und dann starrte sie erschrocken die Trümmer des Fernzünders an. Einer der Blasterschüsse hatte den oberen Teil des Gehäuses getroffen. Der Rodianer folgte ihrem Blick zu dem qualmenden, halb geschmolzenen Kasten und brach in höhnisches Gelächter aus.
Malinza starrte den Zünder ebenfalls an. »Was machen wir jetzt?«
Jaina dachte hektisch nach. »Wie viel Zeit war noch auf dem Display?«
Vyram schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.«
»Du hast verloren, Jedi!«, lachte Salkeli.
»Noch nicht«, sagte sie und packte ihn unter dem Kinn. »Sag mir, wo die Bombe ist, und zwar sofort.«
Der Rodianer starrte das knisternde Lichtschwert dicht vor seinem Gesicht an. »Nicht dass du irgendwas tun könntest, um es noch aufzuhalten, aber sie befindet sich unter den Ehrenlogen, sicher hinter einer Ferrobeton-Stütze.«
»Aber das hilft uns immer noch nichts«, sagte Malinza, »weil wir hier gefangen sind!«
Lautes Klopfen erklang von der anderen Seite der verschlossenen Tür.
Jaina dehnte ihre Wahrnehmung in der Macht aus und spürte, dass Tahiri versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, aber die Tür war zu dick, als dass man sich durch sie hindurch hätte verständigen können, und zwei Jedi genügten nicht für ein Machtgeflecht.
Ihre Frustration kehrte zurück, aber nur für einen Augenblick. Sie warf einen Blick zu Salkeli, und dann fiel ihr etwas ein … sie eilte durch den Raum, dorthin, wo Malinza den Rodianer immer noch festhielt. Eine schnelle Durchsuchung seiner Taschen, und bald fand sie, was sie suchte: ihr Kom.
»Tahiri, kannst du mich hören?«
Es dauerte eine Sekunde, dann: »Jaina? Wir sind direkt hier vor dem Tor.«
»Ich weiß. Aber kannst du es öffnen?«
Tahiri zögerte. »Es könnte eine Minute oder zwei dauern, bis wir die richtige Kodesequenz haben, aber ja, dann sollten wir euch rausholen können.«
»Wir haben keine Minute oder zwei, Tahiri. Hör zu: Es gibt eine Bombe. Du musst sie finden und entschärfen.«
»Wo ist sie?«
Jaina wiederholte, was Salkeli ihr gesagt hatte.
»Wie lange haben wir noch?«
»Ich bin nicht sicher, aber wahrscheinlich nicht mehr lange. Es gab einen Zehn-Minuten-Zeitzünder, und der hat bereits einige Zeit getickt. Du solltest dich lieber beeilen, während ich herausfinde, wie wir das Ding entschärfen können.«
»In Ordnung. Goure bleibt hier und versucht weiterhin, die Tür zu öffnen.«
»Wer ist …«
»Der Ryn, der uns geholfen hat. Du kannst ihm vertrauen.«
Jaina nickte. »Mach dir um uns keine Sorgen. Wir sind hier drinnen wahrscheinlich sicherer, als du es bist. Beeil dich einfach!«
Sie spürte, wie Tahiri den Flur entlangrannte und die Macht einsetzte, um ihr Tempo zu erhöhen. Sie konnte fühlen, wie erschöpft das Mädchen war, und hätte ihr gerne etwas von ihrer Kraft geschickt, um ihr zu helfen. Aber in dieser Hinsicht konnte sie wenig tun. Sie musste ihre Anstrengungen in eine andere Richtung lenken.
Jaina wandte sich vom Tor ab und hockte sich neben den sich windenden Salkeli, der immer noch versuchte, sich zu befreien.
»Ich dachte,
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