Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
ein.
Jacen schüttelte den Kopf. »Ich weigere mich, eine dieser Möglichkeiten zu akzeptieren.«
»Was werden Sie also tun?« Fel sprach mit der Stimme kalter Vernunft. »Wenn Sie überall nachgesehen und ihn nicht gefunden haben, und wenn Sie jede andere Möglichkeit ausgeschlossen haben, was bleibt dann noch? Vielleicht ist Zonama Sekot tatsächlich nur eine Legende.«
»Nein«, sagte Jacen entschlossen. »Nein, das kann ich nicht glauben. Vergere hätte mich nicht angelogen.«
»Können Sie da so sicher sein?«
»Ja.« Jacen begegnete dem einäugigen Starren des stellvertretenden Syndic mit störrischer Entschlossenheit. »Ja, das kann ich. Zonama Sekot existiert wirklich. Wir müssen ihn nur finden.« Er wandte sich wieder dem Hologramm zu. »Irgendwie …«
»Nun, Sie haben jetzt die Unterstützung der Häuser, wenn Sie weiterhin im Chiss-Raum suchen wollen«, sagte Fel.
Jacen war erschöpft. Sein Onkel legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter. Saba und Mara berührten seinen Geist mit dem ihren, um ihn ihrer Unterstützung zu versichern. Er war dankbar für diese Gesten, aber er konnte den Zweifel, dem Soontir Fels Stimme verliehen hatte, nicht abschütteln. Was, wenn Vergere sie tatsächlich angelogen hatte? Was, wenn Zonama Sekot nur ein Traum war?
Von Weitem, beinahe eine Vierteldrehung der Galaxis entfernt, spürte er Jaina, die sich beim Gedanken an ihre Pflicht ihrer Erschöpfung ergab. Hin und wieder spürte er seine Zwillingsschwester kurz, selbst auf so weite Entfernung. Ausruhen fühlte sich gut an, dachte er und wünschte sich, er könnte das Gleiche tun. Er hatte seit ihrem Eintreffen auf Csilla kaum geschlafen, und inzwischen konnte er kaum mehr klar denken. Sein Körper fühlte sich schwach, leer und zerbrechlich an, und er war überzeugt, dass er ohne die Unterstützung durch die Macht schon Stunden zuvor zusammengebrochen wäre.
Aber er wusste, dass er trotz der Hilfe der Macht irgendwann Ruhe brauchen würde. Die Daten trübe anzustarren − selbst wenn er es noch eine Ewigkeit lang tat − würde ihm keine Antworten liefern.
»Wie auch immer«, sagte er und stand auf. »Ihr werdet eine Weile ohne mich versuchen müssen, den Planeten zu finden. Ich muss mich ausruhen.«
Ohne ein weiteres Wort drängte er sich an seiner Tante vorbei, ignorierte den besorgten Blick von Commander Irolia und ging zwischen den Regalen hindurch davon.
Danni kam eine halbe Stunde später zu ihm. Er hatte sich in eine Ecke auf der obersten Ebene der Bibliothek verkrochen − der perfekte Platz, um einen klaren Kopf zu bekommen.
»Heh.« Sie hockte sich neben ihn und lehnte sich gegen die Wand. Sie saßen schweigend nebeneinander, und ihre Beine berührten sich sachte. Jacen hatte das Gefühl, er sollte etwas sagen, aber er wusste nicht, wie er ausdrücken sollte, was er empfand.
»Weißt du«, sagte sie nach langem Schweigen, »ich hatte eine andere Idee.«
Er drehte sich leicht zu ihr um. »Über Zonama Sekot?«
Sie nickte. »Was, wenn der Planet zerbrochen ist? Der Stress von all diesen Sprüngen muss gewaltig gewesen sein. Planeten sind ziemlich zerbrechlich. Ein Fehler könnte zu einem breiten Riss geführt haben, und wir haben nie nach neuen Asteroidengürteln Ausschau gehalten.«
Jacen registrierte ihre Idee mit einem höflichen Nicken, aber er nahm sie nicht wirklich ernst. Das konnte er sich nicht leisten. Zonama Sekot war irgendwo da draußen; so musste es einfach sein! Es musste etwas in all diesen Daten geben, das er übersehen, oder etwas, wonach er nicht gesucht hatte …
»Bist du böse auf mich?«, fragte Danni zögernd.
»Was?« Die Frage riss ihn aus seinen Gedanken. »Böse auf dich? Wie kommst du denn darauf?«
Sie zuckte die Achseln. »Du scheinst nicht mit mir reden zu wollen, das ist alles.«
»Nein, ich bin nicht böse, Danni, ich bin nur müde. Ich habe nicht gut geschlafen. Ich bin nach hier oben gekommen, um die Dinge noch einmal zu durchdenken.«
»Dinge?«, fragte sie. »Redest du von Zonama-Sekot-Dingen?«
Er nickte grinsend. »Zonama-Sekot-Dinge.«
»Ich habe auch über Dinge nachgedacht«, sagte sie. »Wir-Dinge.«
»Tatsächlich?«
Sie nickte, dann wandte sie den Blick kurz der Unmenge von Büchern zu, die sich vor ihnen ausbreitete, als suchte sie nach den richtigen Worten, um ihre Gedanken am besten vermitteln zu können. »Weißt du, es ist seltsam. Ich kann die biologischen Geheimnisse der Yuuzhan Vong knacken. Ich kann berechnen, wie
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