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Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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Das war absurd. Es wäre dumm abzustreiten, dass die Jedi-Ritter Zugang zu etwas hatten, was den Yuuzhan Vong eindeutig versagt war.
    Es wurde schlimmer, je mehr er darüber nachdachte. Wenn die Yuuzhan Vong, wie die Jedi behaupteten, tatsächlich nicht über diese geheimnisvolle Lebenskraft oder dieses Energiefeld verfügten, das die Galaxis, in die sie eingedrungen waren, erfüllte − oder sie antrieb −, bedeutete das, dass die Yuuzhan Vong und all ihre Werke − und ihre Götter − so leer und leblos waren wie die Maschinen, die sie so verachteten?
    Soweit Nom Anor sehen konnte, gab es für dieses Problem zwei offensichtliche Lösungswege. Einer bestand darin, aus den Lehren der Jedi mehr darüber zu erfahren, was schiefgegangen war, und sich auf diese Weise vielleicht vor einem sinnlosen »Nichtleben« retten zu können. Der andere bestand darin, irgendwie Beweise dafür zu finden, dass die Yuuzhan Vong nicht vollkommen von dieser allgegenwärtigen Macht ausgeschlossen waren − dass irgendwo tief in ihnen der gleiche Lebensfunke existierte wie in den Jedi.
    Seine Antwort auf die Frage seiner Anhänger sprach beide Lösungswege an, ohne einem von ihnen bis zum Ende zu folgen.
    »Die Macht ist ein Aspekt der Schöpfung, ebenso wie Materie und Energie. Sie könnte sogar ein Aspekt jenes ersten Opfers sein, das alle Dinge aus Yun-Yuuzhan entstehen ließ. Man lehrt uns, dass Yun-Yuuzhan die Quelle allen Lebens ist, der Oberherr, der unter großen Schmerzen die geringeren Götter und so am Ende auch die Yuuzhan Vong geschaffen hat. Wir gehen davon aus, dass er seinen Körper opferte − wie seine Anhänger vielleicht zu seiner Ehre einen Arm oder tausend Gefangene opfern. Aber warum sollte das so sein? Warum schränken wir Yun-Yuuzhans Großzügigkeit nur auf das ein, was wir sehen und berühren können? So, wie der Wind für unsere Augen unsichtbar ist, gibt es viele andere Dinge im Universum, die wir nicht sehen, aber mit unseren Körpern spüren können, und all diese Dinge kommen letztlich von Yun-Yuuzhan. Die Macht gehört ebenfalls dazu. Aber was ist die Macht nun genau?« Nom Anor schüttelte den Kopf. »Diese Frage kann ich nicht beantworten, meine Freunde, weil ich die Antwort einfach nicht weiß. In dieser Sache bin ich ebenso unwissend wie ihr. Die Macht ist ein Geheimnis − eins, das wir vielleicht niemals ganz und gar erforschen können. Uns ist nur möglich, im Dunkeln nach etwas zu tasten, wovon wir wissen, dass es uns fehlt, in der Hoffnung, irgendwann zufällig darüber zu stolpern.«
    Wieder beugte sich Nom Anor vor und senkte die Stimme zu einem Flüstern, sodass sie gezwungen waren, ganz genau zuzuhören. »Bisher habe ich bei meinem Tasten zwei Dinge entdeckt, über die ihr nachdenken solltet. Das erste ist, dass unser Weg und der Weg der Jeedai einander vielleicht nicht unbedingt ausschließen. Ich will nicht andeuten, wie einige vorgeschlagen haben, dass wir unser Pantheon durch das der Jeedai und der Macht ersetzen sollten − ich sage, dass wir beide Propheten auf einem neuen Weg sind.«
    Wieder hielt er inne, aber nicht lange genug, dass jemand eine andere Frage vorbringen konnte. »Das andere ist nichts weiter als Spekulation, wirklich, aber ich sage es euch trotzdem, damit ihr selbst darüber nachdenken könnt. Ich habe zuvor erwähnt, dass Yun-Yuuzhans Opfer vielleicht aus mehr als nur aus seinem Körper bestand; dass er vielleicht noch andere Teile seiner selbst hingegeben hat, um das Universum entstehen zu lassen − Dinge, die solche wie ihr und ich weder sehen noch spüren können. Wir sehen Aspekte von ihm in allem, was uns umgibt. Ist es dann nicht möglich, dass auch die Macht in all ihrem Geheimnis und ihrer Rätselhaftigkeit aus Yun-Yuuzhans Seele entstanden ist?«
    Nom Anor lehnte sich auf dem Thron zurück und ließ sie einen Moment nachdenken. Er wusste wirklich nicht, ob das, was er gesagt hatte, etwas bedeutete oder nicht, aber die Zuhörer schienen es für tiefschürfend zu halten.
    Er entspannte sich ein wenig, während sie nachdachten. Dies waren die schwierigsten Fragen, und er war froh, sie früh hinter sich gebracht zu haben, aber es waren auch diejenigen, auf die er sich am besten vorbereitet hatte. Von nun an würden die Fragen, falls die Anhänger dem üblichen Muster folgten, relativ trivial sein.
    »Wer bist du, Yu’shaa?«, fragte ein verstümmelter Krieger von der anderen Seite der Versammlung aus.
    Er wich der Antwort mithilfe der Rhetorik aus, beinahe so,

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