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Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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zurück zur Oberfläche. Er würde ihnen mit Freude die Mittel zur Verfügung stellen, um seinen Zweck zu erreichen.
    Inzwischen war ihm klar geworden, worin die Verlockung dieser Mittel bestand. Als Exekutor hatte er die Bedürfnisse und Stärke der unteren Kasten nicht annähernd erkannt. Die Beschämten waren in der Tat als Einzelne schwach, wie er in seinen Predigten lehrte, aber das konnten sie leicht durch ihre überwältigende Anzahl ausgleichen. Die Mehrheit hatte vor ihrer Beschämung der Arbeiterkaste angehört, aber einige waren auch von höherem Rang gewesen. Und noch mehr: Inzwischen antworteten nicht nur Beschämte seinem Ruf. Es gab immer mehr Bekehrte, die eine unwichtigere Position in den anderen Kasten innehatten − Arbeiter, Gestalter, Krieger, Priester und Verwalter. Die Gestalter kannten sich mit ihrem Handwerk aus, die Priester und Verwalter wussten, wie man organisiert, und die Krieger wussten, wie man kämpft. Würde ein Trupp von Kriegern nun in Shimrras Auftrag eine dieser Versammlungen angreifen, dann könnten sie eine unangenehme Überraschung erleben.
    Und obwohl es Nom Anor manchmal schwerfiel, das nicht zu vergessen, waren seine Zuhörer nicht sonderlich gutgläubig. Sie waren nicht ungebildet oder dumm. Sie wollten einfach nur Autorität, und er würde sie ihnen geben.
    Während das Gemurmel verklang, kehrte er zu seinem Thron zurück und winkte seine Zuhörer näher zu sich. Tatsächlich war dieser Saal nur ein großer Keller, Hunderte von Metern unter den Türmen von Yuuzhan’tar, und sein »Thron« nur ein mit Moosen von unterschiedlichen Farben bedeckter Stuhl. Aber das zählte nicht. Die Gemeinde sah, was sie sehen wollte, genau wie sie hörte, was sie hören wollte.
    Nom Anor beugte sich vor, um weniger feierlich mit ihnen zu sprechen. Es war Zeit, ihnen Die Botschaft zu übermitteln.
    »Wie viele von euch haben den Jeedai von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden?«, fragte er. »Wie viele haben die Botschaft von ihren eigenen Lippen, in ihrer eigenen Sprache vernommen?«
    Er wartete, dass jemand antwortete, aber wie immer war das nicht der Fall. Bei all seinen Predigten war nie jemand zugegen gewesen, der auch nur einem einzigen Exemplar derjenigen begegnet war, die sie so verehrten und die sie für ihre künftigen Befreier hielten.
    » Ich habe die Jeedai gesehen«, sagte er. » Ich sah die Zwillinge und ihre Macht, ich habe die Jeedai, die gestaltet wurde, bestaunt, ich wurde Zeuge des Todes des vielleicht größten von ihnen, des Jeedai namens Anakin Solo, der sein Leben gab, damit jene, die er liebte, entkommen konnten, und ich habe mit ihren Ältesten gesprochen und ihre Botschaft mit eigenen Ohren vernommen. Dass ich all diese Dinge getan habe und nun vor euch stehe, beweist die Wahrheit dessen, was ich euch gesagt habe. Wenn es nicht die Wahrheit ist, dann mögen mich die Götter hier und jetzt niederstrecken und diese Ketzerei aus dem Herzen der Galaxis tilgen!«
    Nom Anor spürte, wie die Gemeinde den Atem anhielt, und verbarg ein weiteres Lächeln, als er einen Moment länger wartete als unbedingt notwendig. Er wollte seinen Anhängern deutlich machen, dass sie sich immer noch vor den alten Göttern fürchteten, dass alte Gewohnheiten nur schwer auszumerzen waren.
    Er wurde es niemals müde zu sehen, welche Wirkung seine Worte auf die Beschämten hatten. Und es amüsierte ihn immer noch, wie leicht ihre Emotionen zu manipulieren waren. Streng genommen waren Nom Anors Behauptungen keine Lügen. Er war tatsächlich bei der Ausführung seiner Pflichten vielen Jedi begegnet, nur nicht als ihr Verbündeter. Und er hatte sich auch nie damit abgegeben, ihrer Philosophie zu lauschen. Für gewöhnlich waren eher sie Opfer eines seiner Tricks gewesen, mit denen er sie verraten und vernichten wollte, oder er hatte sein Bestes getan, um selbst zu überleben, wenn solche Tricks nicht funktionierten.
    Als die Stille so gespannt war wie eine Sehne, begann er, ihnen die Geschichte von Vua Rapuung zu erzählen, des Beschämten, der durch die Taten eines Jedi-Ritters namens Anakin Solo Erlösung gefunden hatte. Sie hatten diese Geschichte selbstverständlich alle schon gehört; keiner von ihnen wäre in diesen Raum gekommen, wenn er nicht zumindest imstande gewesen wäre, den groben Verlauf der Geschichte wiederzugeben und damit zu demonstrieren, dass irgendwer ihn für vertrauenswürdig genug gehalten hatte, sie zu erfahren. Aber das hier war die »offizielle« Version, wie sie

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