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Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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ausdrucksvoller zu geben, wenn er die Gruppen ansprach, die kamen, um ihn zu hören. Zunächst hatte er nur dagesessen und gesprochen, aber er hatte festgestellt, dass die Aufmerksamkeit der Beschämten bei diesen langweiligen Monologen bald abschweifte. Also hatte er einige der Techniken angewandt, die er bei Vuurok I’pan beobachtet hatte, einem Geschichtenerzähler aus der Gruppe von Beschämten, die ihn zu Beginn seines Exils in der Unterwelt von Yuuzhan’tar aufgenommen hatte. Nom Anor erinnerte sich deutlich daran, wie I’pan die Geschichte von Vua Rapuung erzählt hatte, und wie konzentriert die Versammelten ihm gelauscht, wie sie an seinen Lippen gehangen hatten, obwohl die Geschichte ihnen alles andere als neu war.
    »Aber als ich diese Vision betrachtete«, fuhr Nom Anor dramatisch fort, »trat ein dunkler Schatten zwischen meine hungrigen Augen und den Anblick der Welten, die uns gehören sollten. Aus den Augen dieses riesigen schwarzen Schattens leuchteten Regenbögen, und seine gewaltigen Hände waren dunkel von Blut.«
    Die Gemeinde lauschte gebannt, genau wie I’pans Zuhörer gelauscht hatten. Nom Anor hob eine Hand, um Stille zu fordern − eine unnötige Geste, da bereits vollkommene Stille herrschte, aber es half ihm, seinen Bann über die Versammelten zu festigen.
    »Die Götter widersetzten sich dem großen Schatten, dem Regenbogenäugigen, und sie sandten ihre heiligen Krieger in den Kampf, um ihn niederzustrecken.«
    Er starrte auf die Menge hinab. »Ihr wisst, wie man diese Krieger nennt.«
    Flüstern stieg zu ihm auf. » Jeedai !«
    Er nickte zustimmend und beugte sich vor, als wollte er ihnen ein großes Geheimnis verraten. Und das war es schließlich auch, denn öffentlich darüber zu sprechen konnte leicht jedem in diesem Raum den Tod bringen.
    »Ja, die Götter sandten die Jeedai, um den regenbogenäugigen Feind zu vertreiben. Wochen und Monate kämpften sie. Der Schatten tötete viele dieser heiligen Krieger und hielt den Rest in Schach. Nacht senkte sich über die Galaxis, und es sah aus, als wäre der Krieg hoffnungslos verloren. Unser Heim war uns genommen worden! Die Yuuzhan Vong standen nicht mehr in der Gunst der Götter, denn wir hatten uns auf dem Altar des Schattens erniedrigt!«
    »Nein!«, stöhnte einer in der Gemeinde und schüttelte den Kopf. Selbst auf dem improvisierten Podium konnte Nom Anor den Gestank des verfaulenden Arms des Beschämten riechen.
    Er lächelte innerlich. Es war beinahe zu einfach, dieser lockeren Gemeinschaft von Ketzern, die sich in der Hauptstadt gebildet hatte, seinen Willen aufzuzwingen. Sie waren schwach und verzweifelt, und er war stark und listenreich.
    »In der Tat, nein«, sagte er. »Noch während mich angesichts der Niederlage der Jeedai die Verzweiflung überkam, noch während es aussah, als könnte man den Regenbogenäugigen niemals aufhalten, gaben die Götter mir Hoffnung. Denn gerade, als alles dunkel wurde, sah ich, wie das Gras der Felder sich gegen den Schatten wandte. Ich sah, wie es sich erhob und um die Füße des Regenbogenäugigen wand. Der Feind stolperte und fiel − und dann wuchsen die Gräser, um die mächtigen Glieder des Schattens zu fesseln! Die Gräser hielten diesen Feind der Götter am Boden, wickelten sich um seine Kehle und drückten das Leben aus ihm heraus, nahmen den Einfluss seines schwarzen Herzens vom Land!
    Für sich genommen war jeder einzelne Grashalm schwach, aber gemeinsam waren sie mächtig !«
    Die Gemeinde seufzte erleichtert und erfreut über diese Feststellung.
    »Lasst uns das Gras sein und uns um die Füße unseres Feindes wickeln! Denn einzeln mögen wir schwach sein, wie das Gras, aber gemeinsam sind wir stark!«
    Die Gemeinde zischte zustimmend, und Nom Anor sonnte sich in ihrer Anerkennung. In all den Jahren als Exekutor hatte er nie ein solches Publikum gehabt. Es war unmöglich gewesen, ehrlich oder offen zu sprechen, denn das hätte den Kriegsmeister oder die Priester − und durch sie die Götter − erzürnen können. Jetzt hatte er die Aufmerksamkeit von Hunderten, und sie lauschten allem, was er zu sagen hatte.
    Er war allerdings klug genug zu erkennen, dass solche Aufmerksamkeit nur so lange dauern würde, wie ihnen seine Botschaft gefiel. Sie verschlangen den Unsinn über die Jedi gemeinsam mit seiner Botschaft über die Stärke, über die sie angeblich verfügten − er glaubte zwar nicht sonderlich an das Erstere, war aber sehr für das Letztere. Die Beschämten waren sein Weg

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