Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
Planeten zu landen. Die Nachricht von Cundertols Rettung und der Zerstörung des Frachters ging ein, als sie gerade sicher im Raumhafen von Salis D’aar landeten. Tahiri sah über Hans und Leias Schultern zu, wie Jaina ihren Sternjäger verließ, um sich um die Sicherheit zu kümmern, bevor die anderen ausstiegen.
Leia runzelte die Stirn. »Sie behaupten, er habe ganz allein eine siebenköpfige Besatzung überwältigt? Das klingt sicher nicht nach dem Senator Cundertol, an den ich mich erinnere.«
»Ich bin ebenfalls skeptisch«, sagte Jag aus dem Orbit. »Aber er ist gesund und kräftig, und er hatte die Überraschung auf seiner Seite. Es macht mich allerdings misstrauisch, dass er es getan hat, ohne auch nur eine Schnittwunde oder einen blauen Fleck abzukriegen.«
»Sind Sie sicher?«, fragte Leia.
»Ich sage Ihnen doch, ich stand direkt neben ihm, als er seine Geschichte erzählte, und er hatte nicht einen einzigen Kratzer. Haben Sie je gesehen, dass jemand ohne auch nur eine dicke Lippe oder aufgerissene Knöchel aus einem Faustkampf kam?«
»Er hat recht«, sagte Han. Seine Haltung zeigte, dass er nicht nur Jag seine Aufmerksamkeit zuwandte, sondern auch Jaina, die sich durch Gesten mit den Sicherheitskräften verständigte. »Haben Sie noch etwas anderes? Etwas Greifbareres?«
»Nein. Er wollte sich nicht untersuchen lassen.«
»Todras Sanitäterin ist eine Duros. Und wenn ich mich recht erinnere, ist Cundertol ein wenig rassistisch, nicht wahr, Leia?«
»Eindeutig etwas mehr als nur eine Spur, Jag«, bestätigte Leia. »Er wollte vielleicht einfach nur körperlichen Kontakt mit einem Nichtmenschen vermeiden.«
»Und dennoch will er ein Bündnis mit den P’w’eck unterzeichnen?«
»Er würde ein Bündnis mit einem Arachnor unterzeichnen, wenn er es für politisch ratsam hielte«, sagte Leia.
Jag schwieg eine Sekunde, dann fügte er hinzu: »Das hier mag auch nichts bedeuten, aber Cundertol war ebenso überrascht über Malinza Thanas’ Verhaftung, wie Sie es waren.«
»Dass sie es war − oder dass sie sie verhaftet haben?«
»Ich bin nicht vollkommen sicher, aber ich denke das Erstere.«
»Nun, Harris scheint von ihrer Schuld überzeugt zu sein.«
»Es ist möglich, dass ich mich von meiner Paranoia und meinem Misstrauen überwältigen lasse«, gab Jag zu. »Aber einer Sache bin ich mir sicher: Cundertol ist niemand, mit dem ich mehr Zeit als notwendig verbringen möchte. Ich habe ihn mit Vergnügen bei Captain Mayn gelassen, bis die bakuranische Eskorte eintraf. Sie sind gerade aufgebrochen, also ist es mir eine Freude, Ihnen anzukündigen, dass Sie ihn bald bei sich haben werden.«
Vor dem Schiff gab sich Jaina mit großer Geste verärgert, dann drehte sie sich um, ging auf den Falken zu und bedeutete ihnen unauffällig, dass alles in Ordnung war. Tahiri nahm an, sie wollte es den Ortsansässigen nicht zu einfach machen.
»Also gut«, sagte Han und schaltete die Schiffssysteme ab. »Außer der Tatsache, dass Sie dem Premierminister nicht trauen − haben Sie noch etwas Wichtiges?«
»Ich denke nicht.«
»Und im Augenblick ist da oben alles unter Kontrolle?«
»Der Schutt wurde weggeräumt, und unser Orbitkorridor ist frei.«
»Gut. Melden Sie sich, wenn irgendwas passiert. Ich denke, wir können jetzt endlich nach draußen gehen.«
Han schaltete das Kom ab und drehte sich zu seiner Frau um, die den Kopf schüttelte.
»Was ist?«, fragte er und runzelte die Stirn.
»Ich finde es einfach amüsant, dass jemand, der sich mithilfe von Ahnungen durch sein gesamtes Leben navigiert hat, den Ahnungen eines anderen gegenüber so kritisch sein kann.«
Han setzte eine empörte Miene auf. »Heh, ich habe mir angehört, was er zu sagen hatte. Es war bloß nichts Handfestes, das ist alles.«
»Ist das der einzige Grund?« Tahiri konnte Leias Miene nicht sehen, nahm aber an, dass die Prinzessin lächelte. »Oder könnte es sein, dass du ein wenig darüber verärgert bist, dass die Instinkte von Jainas Freund so untrüglich sind wie deine eigenen?«
Han trat zurück und starrte seine Frau auf eine Weise an, die amüsant gewesen wäre, wäre Tahiri nicht so deutlich bewusst gewesen, dass sie ein privates Gespräch belauschte.
»Ich werde euch in Ruhe reden lassen«, sagte sie also und stand auf. Als sie das Cockpit verließ, hörte sie, wie der Streit begann. Wie immer lag keine wirkliche Bosheit in den Stimmen der beiden. Hinter den Worten konnte Tahiri stets die Zuneigung spüren, die Han und
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