Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
Vom Netzwerk:
die Maras ursprüngliche Frage beantwortete.
    »Man bringt Sie zu Vertretern der vier Familien und der Flotte.« Mara drehte sich im Gehen halb zu der Frau um. »Dort werden wir über die Rolle sprechen, die die Chiss bei Ihrer Mission spielen werden.«
    »Sie arbeiten für die Nuruodo-Familie«, sagte Mara. »Die Nuruodos sind fürs Militär und auswärtige Angelegenheiten zuständig, nicht wahr?«
    Irolia antwortete nicht. Das brauchte sie auch nicht. Die Chiss gaben keine Informationen über sich weiter, aber die Grundzüge ihrer Regierungsstruktur waren allgemein bekannt. Jacen wusste, dass vier Familien das öffentliche Leben dominierten: Nuruodo, Csapla, Inrokini und Sabosen. Die Csapla beaufsichtigten die Verteilung von Ressourcen, den Landbau und andere Kolonialangelegenheiten; Industrie, Naturwissenschaft und Kommunikation waren die Domäne der Inrokini, und die Sabosen sorgten dafür, dass die Sektoren Justiz, Gesundheit und Bildung überall in den Kolonien einheitlich verwaltet wurden.
    »Für welche der Familien arbeiten Sie, Chefnavigator Aabe?«, fragte Jacen.
    »Ich arbeite für keine von ihnen«, sagte ihr steifer Führer, ohne auch nur einen Blick in Jacens Richtung zu werfen. »Ich stehe im Dienst der Vorgeschobenen Verteidigungsflotte. Die Flotte braucht immer Personen mit Erfahrung jenseits der bewohnten Territorien.«
    »Angriffe aus dem Imperium der Ssi-ruuk und durch die Yuuzhan Vong sowie unsere Erfahrung mit Großadmiral Thrawn haben uns gelehrt, dass Abschottung sowohl eine Schwäche als auch eine Stärke sein kann«, erklärte Commander Irolia. »Es genügt nicht, stark zu sein; eine wirklich erfolgreiche Kultur muss auch flexibel sein können. Und um flexibel zu sein, müssen wir über das hinausschauen, was uns vertraut ist; wir müssen unsere Nachbarn ebenso gut kennen lernen, wie wir uns selbst kennen.«
    »Die meisten Regierungen würden diplomatische Verbindungen knüpfen«, sagte Mara. »Entweder das, oder Spione einsetzen.«
    »Wir haben diese Methoden selbstverständlich ebenfalls benutzt und planen, sie bis zu einem gewissen Grad weiterhin zu verwenden. Immerhin sprechen wir jetzt mit Ihnen, oder?« Sie lächelte kurz. »Dennoch, manchmal sind wir der Ansicht, dass Integration der beste Weg ist, unsere Ziele zu erreichen. Ihr ehemaliger Imperator hat Thrawn als Verbündeten akzeptiert, weil er ein brillanter Stratege war, und das trotz seines nichtmenschlichen Ursprungs; also sind auch wir bereit, Nicht-Chiss bei uns aufzunehmen.«
    »Würden Sie das auch mit einem Ssi-ruu tun? Oder vielleicht einem Yuuzhan Vong?«
    Irolia ließ sich nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Sie sah Luke, der sie durch diese Frage herausgefordert hatte, mit unverändert gleichmütiger Miene an.
    »Wenn sie ausgesprochen begabt und vertrauenswürdig wären«, sagte sie, »dann selbstverständlich ja.«
    Jacen war verwirrt über diese Antwort, und er spürte, dass es den anderen ebenso ging. Ihre Verluste waren für all seine Freunde immer noch frisch und schmerzhaft. Lieutenant Stalgis hatte viele Soldaten und Freunde auf Bastion verloren; Danni hatte ihre Kollegen auf Belkadan gleich zu Beginn des Krieges sterben sehen und vielleicht mehr Tod und Zerstörung durch die Yuuzhan Vong miterlebt als alle, die Jacen kannte; Mara hatte auf Coruscant beinahe ihren kleinen Sohn Ben verloren, und Jacen selbst spürte die schreckliche Abwesenheit seines Bruders Anakin in seinem Herzen …
    Die Gefühle seines Onkels waren sorgfältig verborgen, und Jacen fragte sich, was er dachte. Er wusste, dass Verluste und Trauer irgendwann beiseitegeschoben werden mussten, um Platz für Hoffnung zu machen. Sich an die Vergangenheit zu klammern bewirkte nur, dass die Zukunft schwerer zu erreichen war, und nur in der Zukunft konnte letztlich der Frieden liegen.
    Nachdem Irolias Bemerkung jedes weitere Gespräch praktisch erstickt hatte, bewegte sich die Gruppe in finsterem Schweigen weiter. Jacen betrachtete seine Umgebung, und seine Neugier wurde von der seltsamen, durchscheinenden Substanz geweckt, aus der die Wände bestanden. Es schien Eis zu sein, aber als er die Hand ausstreckte und es berührte, fühlte es sich warm und trocken an. In etwa einem Meter Abstand waren in diesen Wänden Rahmen aus silbrigem Metall zu sehen, die die kahlen Flure zu definieren schienen; jeder verfügte über ein grünes Licht, das aufflackerte, wenn sie näher kamen, und sich wieder ausschaltete, wenn sie es hinter sich gelassen hatten. Auf

Weitere Kostenlose Bücher