Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
den ersten Blick konnte er nicht erkennen, wofür diese Rahmen gut sein sollten, aber er zweifelte nicht daran, dass sie irgendeinem Zweck dienten. Die Chiss wirkten nicht wie Leute, die Dekoration um ihrer selbst willen genossen.
Danni bemerkte sein Interesse. »Feldgeneratoren«, flüsterte sie.
Er verzog einen Augenblick verwirrt das Gesicht. Feldgeneratoren? Warum sollten sie Feldgeneratoren brauchen, um ihre Flure zusammenzuhalten? Der Energieverlust würde doch sicher jeden möglichen Nutzen bezüglich der Sicherheit überwiegen.
Dann begriff er: Die Wände bestanden tatsächlich aus Eis. Die Feldgeneratoren schufen eine Grenze zwischen der Blase warmer Luft, in der sie sich bewegten, und der rutschigen Oberfläche unter ihren Füßen. Sie hielten auch die Kälte in Schach und verhinderten, dass das Eis schmolz. Die Generatoren schalteten sich an, wenn Personen näher kamen, und wieder ab, wenn sie nicht mehr gebraucht wurden, was bedeutete, dass die einzelnen Einheiten nur sehr wenig Energie verbrauchten. Insgesamt würden die Kosten geringer sein, als jeden einzelnen Kubikmeter der Gänge zu versiegeln und zu heizen − besonders wenn man die Kosten der Herstellung und Verlegung von Isoliermaterial mit einbezog. Es war eine elegante Lösung für ein kniffliges Problem − besonders in Bereichen, in denen nicht viel Verkehr herrschte. Jacen war beeindruckt.
Schließlich kamen sie zu einem Bereich, der mit konventionelleren Methoden isoliert und versiegelt war. In Jacens Ohren ploppte es, als sie den letzten Feldgenerator passierten und sich die gewärmte Blase um ihn herum auflöste.
Dann nahm er den Duft von Blumen wahr und fand sich in einem weiten Bereich mit mehreren Ebenen üppiger Vegetation. Die Decke war mindestens zwanzig Meter hoch, und es gab eine Leuchtröhre, die über ihre gesamte Länge verlief und den Raum beleuchtete. Die Atmosphäre war friedlich und gelassen, und Jacens erster Eindruck war, dass es sich um einen Wohnbereich handelte − vielleicht ein unterirdisches. Park für die Bevölkerung. Er tat diese Idee aber gleich wieder ab, als er erkannte, dass außer ihnen niemand anwesend war. Tatsächlich hatte er seit ihrem Eintreffen in Ac’siel außer ihren Begleitern überhaupt niemanden gesehen. Alle Flure, die sie durchquert hatten, waren leer gewesen.
Was immer der Grund dafür sein mochte, er hatte nicht die Zeit, darüber nachzudenken. Chefnavigator Aabe führte sie zu einer von drei Türen auf der anderen Seite des gartenartigen Bereichs und versuchte dann recht ungeduldig, sie hindurchzuscheuchen. Jacen und die anderen taten ihm den Gefallen und betraten einen relativ kleinen, runden Raum, in dem ein Dutzend schwarzer Stühle um einen runden schwarzen Tisch stand. Die Wände, der Boden und die Decke waren ebenfalls schwarz, und winzige Kugeln, die hoch unter der Decke schwebten, warfen Lichtstrahlen durch die Schatten des Raums, um die Stühle rings um den Tisch hervorzuheben. Auf der anderen Seite des Raums, gegenüber der Tür, durch die sie hereingekommen waren, gab es noch eine Tür.
Aabe setzte sich auf den Stuhl, der ihm am nächsten stand, und bedeutete den anderen, sich ebenfalls niederzulassen. Sie taten es und setzten sich ihm in einem Halbkreis gegenüber − alle bis auf Stalgis, der sich entschied, bei Irolia an der Tür zu bleiben. Vielleicht, um die Wache zu bewachen, dachte Jacen.
Die Tür hinter Aabe glitt geräuschlos auf, und vier Personen betraten den Raum. Ihre Gesichter lagen im Schatten von Kapuzen, und ihre vom Kopf bis zu den Füßen reichenden Gewänder hatten unterschiedliche Farben − Bronze, Rostrot, Silbergrau und Kupfergrün. Ohne ein Wort ließen sie sich scheinbar nach dem Zufallsprinzip auf beiden Seiten von Aabe nieder.
Ein unbehagliches Schweigen folgte, das Mara schließlich brach, indem sie fragte: »Erfahren wir jetzt, mit wem wir sprechen?«
»Nein«, sagte die Gestalt in Bronze − eine Frau mit einer weichen Altstimme. »So, wie unsere Familien durch ihre Funktion in der Gesellschaft definiert sind, sind wir definiert durch unsere Rollen als Vertreter dieser Familien. Wir stehen hier vor Ihnen nicht als Einzelpersonen, sondern als Anfangs- und Endpunkte eines Entscheidungsprozesses.«
»Keine Namen?«, fragte Mara nun deutlich verärgert.
»Keine Namen«, stimmte die Gestalt in Grün zu. Es handelte sich um einen Mann − und dem Klang der Stimme nach zu schließen, um einen jungen.
»Aber Sie wissen, wer wir sind.«
»Wie es
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