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Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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Heulen und ein Schrei erinnerten sie daran, dass ihre Verfolger nicht weit hinter ihr waren. Sie konnte auf der riesigen leeren Ebene nichts weiter erkennen als unterschiedliche Grade von Dunkelheit; es gab keine Spur des Dings mit ihrem Gesicht oder des Eidechsengeschöpfs. Aber sie waren irgendwo da draußen, das wusste sie ohne jeden Zweifel. Und wenn sie jemals aufhörte, sich zu bewegen, aufhörte zu laufen, dann würden sie sie einholen und …
    Sie schob den Gedanken weg und machte sich wieder daran, durch die Dunkelheit zu eilen, auf der Suche nach Licht. Aber dort, wo einen Moment zuvor nichts als unfruchtbarer Boden gewesen war, drängten sich nun Bäume auf allen Seiten. Einen Augenblick fühlte sie sich davon seltsam getröstet und glaubte, dass nichts sie in diesem Durcheinander von Ästen, Zweigen und Stämmen finden würde. Aber die Freude darüber dauerte nicht lange. Ihr wurde klar, dass ihre Verfolger sie nicht zu sehen bräuchten − sie konnten sie riechen. So hatten sie ihr die ganze Zeit folgen können − und so würden sie ihr weiter folgen, bis sie resignierte und sich ihnen ergab.
    Das Heulen des Eidechsenwesens hallte durch das schüttere Laub, sein Schrei getragen von einem Wind, der die dolchscharfen Blätter, die an den Bäumen hingen, zum Rauschen brachte. Tahiri bewegte sich schneller und zuckte zusammen, als jedes Blatt, das sie beiseiteschob, ihr in Arme und Hände schnitt.
    Nach dem schneidenden Wald kam eine Steilwand, die sich hoch in die Dunkelheit erhob. Einen Augenblick geriet sie in Panik, weil sie glaubte, keine Fluchtmöglichkeit mehr zu haben, aber dann bemerkte sie rechts von sich einen kleinen Spalt im Felsen.
    »Tahiri …«
    Die Stimme wurde als ein Flüstern vom Wind herangetragen. Sie schien von weit herzukommen, aber nicht so weit, dass sie es sich leisten konnte, sich zu entspannen.
    Sie zog den Bauch ein und drückte die Arme fest an die Seiten, und so gelang es ihr, sich durch die enge Öffnung zu zwängen. Der Schimmel auf dem Stein machte es leichter. Sie schloss die Augen und kämpfte gegen das beunruhigende Gefühl an, verschlungen zu werden, als sie sich zwischen den Felsen hindurchwand. Das hier war immer noch besser, dachte sie, als sich dem zu stellen, was ihr folgte.
    Der schmale Spalt wurde weiter. Er hatte sie sicher auf die andere Seite gebracht. Sie öffnete die Augen und erschrak: Der Weg vor ihr war schmal und gerade und von Bäumen gesäumt, auf denen Ysalamiri saßen. Sie kletterte aus dem Riss und blieb lange Zeit zitternd stehen, zu verängstigt, um sich zu bewegen oder auch nur zu atmen. Aber ihre Angst kam nicht von dem Gedanken, zwischen den Bäumen hindurchgehen zu müssen, sondern von dem, was sie glaubte, in der Ferne hinter ihnen zu erkennen: eine dunkle reptilische Gestalt, die sich vor dem Himmel abzeichnete.
    » Tahiri … «
    Sie schrie auf vor Angst, fuhr herum und sah das Wesen mit ihrem Gesicht, das aus dem Spalt in den moosigen Felsen spähte. Es streckte die Arme nach ihr aus, seine blutigen Finger krallten nach ihrer verschwitzten Haut.
    » Du darfst mich nicht hier zurücklassen, Tahiri … «

18
     
    Tahiri erwachte mit dem Ansatz eines Schreis auf den Lippen. Sie hatte die Hand schon halb am Lichtschwert, als sie erkannte, wo sie war: auf Bakura. Sie befand sich nicht auf dem Weltschiff im Orbit um Myrkr. Sie war in Sicherheit.
    Sicherheit? War sie wirklich in Sicherheit?
    Sie tastete im Dunkeln nach dem Lichtschalter und entspannte sich, als gelbliches Licht das Zimmer erfüllte. Das Bett wackelte unter ihr, als sie sich hinsetzte und die Beine über die Kante schwang. Beinahe alles auf Bakura schwebte; wo immer man Repulsoren anbringen konnte, gab es welche − Stühle, Essenstheken, beinahe alles schien in der Luft zu hängen.
    So verwirrend es sein mochte, die Möbel um sie herum schweben zu sehen, das beunruhigte sie im Augenblick wenig. Auch die Spannung, die sie bedrückte wie dichter Nebel, machte ihr nicht viel aus. Nein, das schlimmste Unbehagen war dieses Kribbeln in ihrem Hinterkopf − der Verdacht, dass die Personen in ihrer Umgebung, die »Familie«, zu der sie laut Jacen angeblich gehörte, sich gegen sie verschworen hatten.
    Jaina hatte mit ihrer Mutter gesprochen, bevor sie aufgebrochen war, um Malinza zu besuchen. Leia war in Jainas Zimmer gegangen, um ihre Tochter aus einer Jedi-Trance zu wecken, und längere Zeit nicht zurückgekehrt. Als sie wieder herauskam, hatte ein Ausdruck in ihren Augen gestanden,

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