Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
war erst vier Jahre alt, und ich habe es nie wirklich verstanden. Ich wusste nur, wer sie uns genommen hatte. Die Neue Republik hat sie in einen Krieg gezogen, an dem sie keinen Anteil hatte, und sie gab ihr Leben, um andere zu retten. Sie hat etwas sehr Gutes getan, und ich musste deshalb leiden.« Sie zuckte hilflos die Schultern. »Ich nehme an, das Universum hat sein Gleichgewicht gefunden, wie es das immer tut. Nur dass ich in diesem Fall nichts davon hatte, das ist alles.«
»Gleichgewicht?«, fragte Jaina. »Wie meinst du das?«
»Das kosmische Gleichgewicht. Das Rad des Schicksals, weißt du?« Sie veränderte ihre Position auf der Pritsche, damit sie Jaina direkt ansehen konnte. »jede Aktion bewirkt eine Reaktion. Eine große gute Macht kann nicht existieren, ohne dass es ein Gegengewicht in Gestalt einer großen bösen Macht irgendwo gibt. Auf die gleiche Weise führen gute Werke zu Bösem für andere, auch wenn das vollkommen unbeabsichtigt ist. So funktioniert das Universum und die Macht ebenfalls. Rette heute jemanden auf Bakura, und vielleicht wirst du dadurch später für den Tod einer anderen Person verantwortlich sein. Deshalb will ich eure Allianz hier nicht. Sie ist zu gefährlich. Ich will nicht, dass meine Heimat durch ein solches Bündnis ebenfalls in Gefahr gerät.«
»Du willst also nichts mit der Galaktischen Allianz und dem Krieg gegen die Yuuzhan Vong zu tun haben. Ist es das, was du sagst?«
»Versteh mich nicht falsch, Jaina. Ich habe nichts gegen Onkel Luke. Von Tante Lara abgesehen, die mich nach Mutters Tod aufgezogen hat, ist er der einzige Verwandte, den ich habe. Vater starb kurz nach meiner Geburt, also habe ich ihn nie kennen gelernt. Wenn ich mich auf eine Seite stellen würde, dann wäre es eure. Ich habe nur Angst vor dem Rückschlag durch das Gleichgewicht, und das hält mich davon ab.«
»Aber wozu sollte es gut sein, Cundertol zu entführen? Er befürwortet ein Bündnis mit den P’w’eck. Sie würden eine Alternative zur Galaktischen Allianz darstellen und euch eine Chance geben, Bakura gegen einen Angriff der Yuuzhan Vong zu verteidigen.«
»Genau!«, sagte das junge Mädchen. »Deshalb wäre es vollkommen sinnlos, Cundertol zu entführen …«
»Aber du könntest es befohlen haben …«
»Nein«, schnitt ihr Malinza entschlossen das Wort ab. »Ich mag jung sein, aber das macht mich nicht automatisch zur Idiotin!«
»Ich behaupte ja auch nicht …«
»Vielleicht nicht, aber du hörst immer noch auf das, was sie dir sagen − und sie sagen dir, dass ich dumm bin.« Ein freudloses Lachen brach ihre finstere Stimmung. »Andererseits, wenn ich so etwas wirklich versucht haben sollte, hätten sie vielleicht recht.«
»Du bist nicht dumm, Malinza«, versuchte Jaina sie zu trösten, aber das Mädchen schien sie nicht zu hören.
»Ich habe immer wieder versucht zu erklären, dass das Ziel unserer Gruppe einfach nur darin besteht, die Neue Republik rauszuschmeißen. Wir benutzen keine Gewalt, und wir entführen ganz bestimmt niemanden. Nenne uns idealistisch, aber wir haben tatsächlich Prinzipien. Und wir wollen ganz bestimmt nicht, dass das alte Regime durch eines ersetzt wird, das ebenso schlimm ist.«
Jaina wurde schwindlig bei dem Gedanken an sechzehn Personen, die versuchten, es mit einer galaktischen Zivilisation aufzunehmen. Es schmeckte entweder nach Wahnsinn oder unglaublichem Mut.
»Wie konntet ihr je auf Erfolg hoffen?«
»Oh, das können wir durchaus«, antwortete Malinza mit einem dünnen Lächeln. »Du musst wissen, wir wurden aus einer privaten Quelle finanziert, und mit diesem Geld konnten wir uns tief in die Infrastruktur graben, konnten nach Dingen suchen, die uns helfen würden: Beweise für Korruption, Brutalität, Nepotismus und so weiter. Du wärst überrascht, was wir alles zutage gefördert haben.«
Jaina schüttelte den Kopf; sie hatte im Lauf der Jahre von ihrer Mutter viel über zweifelhafte Politiker gehört. »Wer hat euch finanziert?«
»Ich bin sicher, unsere Helfer würden es vorziehen, wenn das vertraulich bliebe«, sagte Malinza mit fester Stimme. »Besonders, was euch angeht.«
Jaina respektierte Malinzas Verschwiegenheit, nahm allerdings an, dass die Friedensbrigade dieser geheimnisvolle Finanzier war. Eine Untergrundorganisation wie Freiheit wäre sehr geeignet, um Unruhe zu stiften. »Du sagst, du willst keine Gewaltanwendung, Malinza, aber was ist mit den anderen?«
»Keines der sechzehn Gründungsmitglieder von Freiheit
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