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Das Erbe der Jedi-Ritter 18 - Die letzte Prophezeiung

Das Erbe der Jedi-Ritter 18 - Die letzte Prophezeiung

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 18 - Die letzte Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Keyes
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der ketzerischerweise gewisse Aktivitäten der Göttin Yun-Harla besang, von denen Nen Yim − und dafür war sie sehr dankbar − bisher nie gehört hatte.
    Selbstverständlich fand ihre gesegnete Unwissenheit nun ein Ende.
    Schließlich erreichten sie einen trüb beleuchteten Raum. Etwas Unregelmäßiges, Großes befand sich vor ihnen. Es leuchtete von innen, ein schwaches, veränderliches Leuchten, so zart, dass es beinahe wirkte wie die Farben der Dunkelheit hinter ihren Augen.
    Sie ging näher heran, die Gestalterfinger ausgestreckt, um die Oberfläche zu berühren und zu schmecken. Es war glatt, beinahe rutschig. Es schmeckte nach langen Kohlenstoffketten, Wasser und Silikaten. Es schmeckte vertraut.
    »Das hier lebt«, flüsterte sie. »Was ist es?« Sie gestikulierte ungeduldig. »Ich brauche mehr Licht.«
    »Die Augen sind die Vielfraße der Seele«, lachte Onimi leise. »Sie wollen immer mehr, aber oft sagen sie uns dann noch weniger.«
    Es wurde allerdings tatsächlich heller, und nun konnte sie das Ding genauer sehen.
    Glatt, das war ihr erster Eindruck. Die glasartige Oberfläche krümmte sich zu vier lang gezogenen Rauten, die an einem Ende beinahe so spitz wie Nadeln, am anderen abgerundet waren. Diese Lappen waren um eine Hauptachse angeordnet, obwohl sie nicht sehen konnte, wie das geschah. Das Ganze erinnerte sie an ein Taaphur, ein Meeresgeschöpf, das nun nur noch als genetischer Bauplan in den Erinnerungs-Qahsa der Gestalter und in seinen biotechnologischen Nachfahren existierte.
    Beschädigt, das war ihr zweiter Eindruck. Das Leben, das unter ihren Fingern summte, flackerte an einigen Stellen und war an anderen vollkommen verschwunden, während der Rumpf − ja, Rumpf − sich dunkel verfärbt hatte.
    »Es ist ein Schiff«, murmelte Nen Yim mehr zu sich selbst als zu dem nutzlosen Onimi. »Ein lebendes Schiff, aber es stammt nicht von den Yuuzhan Vong. Das hier kam von einem der ungläubigen Völker.«
    »So faltet sich das Rätsel und faltet sich abermals, um zu verknittern, und unsere Karte ist zerrissen.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass Sie es nicht wissen?«, fragte Nen Yim ungeduldig.
    Als Antwort streckte Onimi die Hand aus. Nen Yims Tentakel richteten sich auf, sie bekam Gänsehaut, und ihre Nasenlöcher zuckten.
    Aber er berührte sie nicht. Stattdessen reichte er ihr etwas − einen kleinen, tragbaren Qasha.
    »Geheimnisse sind wie Messer«, sagte er leise. »Machen Sie aus Ihrer Zunge ein Geheimnis, und Ihr Mund wird zerschnitten.«
    Dann ging er, und sie sah ihm verächtlich hinterher. Wie dumm, sie vor Geheimnissen zu warnen. Sie war eine Ketzerin, ein Geheimnis des Höchsten Oberlords. Alles, was sie tat, geschah in Verborgenheit.
     
    »Meisterin Nen Yim?«
    Nen Yim blickte von dem Qahsa auf. Ihre Assistentin stand ein paar Fuß entfernt und sah sie sehr besorgt an.
    »Adeptin«, nahm Nen Yim ihre Anwesenheit zur Kenntnis.
    »Ich hoffe, es ist nicht zu dreist, aber mein Projekt …«
    »Ich werde mich um Ihren Fortschritt kümmern, wenn ich Zeit dazu habe«, erklärte Nen Yim. »Zu einem Zeitpunkt, den ich bestimme.«
    Qelah Kwaads Tentakel zogen sich ein wenig zurück. »Ja, Meisterin Yim«, erwiderte sie.
    »Oh, und, Adeptin?«
    »Ja, Meisterin Yim?«
    »Mir ist klar, dass Sie die Anwesenheit von Onimi nicht verstehen. Aber ich werde nicht zulassen, dass meine Untergebenen hinter meinem Rücken lächeln. Haben Sie das verstanden?«
    Die Augen der Adeptin wurden rund, so bestürzt war sie.
    »Meisterin Yim, Sie können doch sicher nicht …«
    »Verwenden Sie nicht das Wort können in Zusammenhang mit mir, Adeptin, weder bestätigend noch in der negativen Form. Was ich kann oder nicht, entzieht sich vollkommen Ihrer Kontrolle.«
    »Ja, Meisterin.«
    Nen Yim seufzte. »Es ist schlimm genug, Adeptin, dass wir die Anwesenheit einer solchen Abscheulichkeit ertragen müssen. Es ist noch schlimmer, ihn wissen zu lassen, dass er Heiterkeit bewirkt.«
    »Ich verstehe, Meisterin Yim. Aber − warum? Warum müssen wir seine Anwesenheit überhaupt ertragen? Er ist ein Beschämter, verflucht von den Göttern!«
    »Er ist der Hofnarr des Höchsten Oberlords und, wenn es ihm gefällt, auch sein Botschafter.«
    »Das verstehe ich nicht. Wie kann das sein? Ein Narr, ja, aber ihm solch geheime Informationen anzuvertrauen …«
    »Von welchen geheimen Informationen sprechen Sie, Adeptin?«, fragte Nen Yim scharf.
    »Verzeihen Sie, Meisterin Yim, aber als der Narr kam, brachte er Sie in den

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