Das Erbe der Jedi-Ritter 18 - Die letzte Prophezeiung
können Sie es mir ein andermal erklären.«
»Ich kann es versuchen.«
»Gut. Aber im Augenblick möchte ich die Witterung dieser Jagd nicht verlieren. Ich verstehe Ihre Motive immer noch nicht. Und nicht nur Ihre − viele von Ihrem Volk starben, als sie Ithor verteidigten. Sie haben von Anfang an für den Planeten gekämpft. Haben Sie das Geheimnis der Pollen verteidigt, die unsere Leute vernichteten? Sie hätten sie doch sicher auch anderswo replizieren können.«
»Tatsächlich waren wir nie in der Lage, sie zu replizieren«, sagte Corran. »Aber nein, wir haben um Ithor gekämpft, weil es einer der schönsten Planeten der Galaxis war, und weil die Ithorianer ein friedliches Volk sind, das nie jemandem geschadet hat.« Er verschränkte die Arme. »Und weil es einer von unseren Planeten war.«
»Und dennoch haben Sie persönlichen Schaden erlitten, weil Sie ihn verteidigten.«
Corran erstarrte. »Sie wissen viel über mich.«
»Es ist eine berühmte Geschichte«, erwiderte Harrar. »Shimrra war entzückt darüber, wie man Sie behandelte. In diesem Augenblick verstand er, dass die beste Möglichkeit, die Jeedai zu vernichten, darin bestand, einfach ihr eigenes Volk gegen sie zu wenden − etwas, was erstaunlich leicht zu bewerkstelligen war.«
»Ja, nicht wahr?«, meinte Corran. »Tsavong Lah brauchte nur zu versprechen, nicht mehr ganze Planeten auszulöschen, wenn man ihm uns als Opfer anbot. Einige Leute waren verängstigt genug, es zu tun.«
»An dieser Sache muss aber noch mehr sein«, sagte Harrar. »Vielleicht sind einige eifersüchtig auf Sie und lehnen Ihre Kräfte ab. Vielleicht, weil einige Jeedai diese Kräfte missbrauchen?«
Er versucht, mir Informationen über unsere Schwächen zu entlocken, dachte Corran.
»Denken Sie, was Sie wollen. Der Grund für meine Schande nach Ithor liegt darin, dass viele damals noch nicht genug über Sie wussten. Ihnen war nicht klar, dass Sie nicht aufhören würden, bis auch der Letzte von uns tot oder versklavt wäre. Sie konnten sich nicht vorstellen, wieso jemand einen gesamten Planeten vergiften wollte − einen Planeten, der, wie Sie selbst sagten, keinen militärischen oder kommerziellen Wert hatte − nur, weil Sie es konnten. Sie dachten, es läge daran, dass die Jedi sich gewehrt und Sie damit verärgert hatten. Viele glaubten, Ithor sei zerstört worden, weil ich Shai getötet hatte, und nicht obwohl .« Plötzlich wurde ihm klar, dass er die Stimme erhoben hatte und gerade eine echte Tirade von sich gab. Er hatte selbst nicht gewusst, wie viel Bitterkeit in ihm geblieben war.
Aber das hier war auch das erste Mal, dass er mit einem von ihnen über diese Angelegenheit sprach.
»Hier ist mein Dilemma«, begann Harrar. »Ich verstehe nicht, wie Personen, die solchen Wert auf Ithor legten, auch die Abscheulichkeit, die Coruscant war, schätzen konnten.«
Corran schnaubte. »Und ich verstehe nicht, wie ein Volk, das behauptet, das Leben anzubeten, einen makellosen Planeten zerstören würde«, erwiderte er.
»Das sagten Sie bereits. Aber da Sie es bereits einmal gesagt haben, habe ich darüber nachgedacht. Sie könnten recht haben. Es könnte da einen gewissen Widerspruch geben.«
»Könnte?« Corran hielt in den Zügen des Yuuzhan Vong nach einer Spur von Spott Ausschau. Das beinahe menschliche Gesicht wirkte plötzlich fremder als je zuvor.
»Sie sollten verstehen«, sagte Harrar, »dass alles Leben endet. Töten an sich ist keine Sünde. Selbst hier, in diesem Wald, werden Pflanzen von Tieren gefressen, Tiere verschlingen einander, das Tote wird zu Futter für die Pflanzen. Meine Sorge um die Schösslinge hatte vor allem damit zu tun, dass der Planet es als Angriff betrachten könnte, weil wir von außen kamen, nicht weil ich es auf einer grundlegenden Ebene für falsch hielt, dass Sie sie abschnitten. Am Ende stirbt alles, was lebt. Ganze Planeten sterben. Aber das Leben selbst sollte weitergehen. Ihre Technologie bedroht das − unsere nicht. Ein Planet wie Coruscant beweist, dass eine Welt ohne Wälder und echte Meere existieren kann. Und wenn die lebenden, fühlenden Wesen im Bauch dieses Planeten ersetzt würden durch die Maschinen, die das Leben verhöhnen − Maschinen, die Sie als Droiden bezeichnen −, wäre das Bild vollständig. Maschinen könnten sich ausbreiten, ohne dass sie leben. Sie könnten das Leben ersetzen. Das kann mein Volk nicht erlauben; das wird es niemals tun. Wir werden kämpfen, bis wir alle tot sind, um so etwas zu
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