Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
das Böse über das Gute. Und in dem richtigen Klima kann ein Individuum, das angemessen getrieben und fähig ist, das Universum in Dunkelheit stürzen. Denn Dunkelheit hat ihre Nachfolger; besonders, wenn Unzufriedenheit, Isolation und Angst stark sind. In einem solchen Klima geht plötzlich alles Gute verloren, und die Krankheit schlägt zu.«
Luke hielt einen Augenblick inne, dann fügte er hinzu. »Hast du wirklich nach Ebaq Neun mit Vergere gesprochen, nach ihrem Tod, oder mit einer Vergere, die nur in deinen Gedanken und deiner Erinnerung existiert?«
Jacen dachte einen Augenblick nach. »Ich habe mit Vergere gesprochen. Da bin ich sicher.«
»Glaubst du, dass ich eine Vision von Obi-Wan, Yoda und meinem Vater hatte, nachdem sie alle drei gestorben waren?«
»Daran hatte ich nie Grund zu zweifeln, Onkel.«
»Und unter Vergeres Gesichtspunkt?«
»Vielleicht hat sie gelernt, eine Kraft anzuzapfen, die noch mehr umfasste als die Lebende Macht.«
»Die Vereinigende Macht«, sagte Luke. »Das könnte es erklären. Tatsächlich hatte ich all die Jahre seit dem Tod von Obi-Wan, Yoda und meinem Vater nicht mehr das Gefühl, als wären die Jedi auf einer Suche, um die Kraft der Macht, in die Zukunft zu schauen, wiederzuentdecken, was vielleicht das Wesen der Vereinigenden Macht ist. Die Suche war nicht unähnlich unserer Suche nach Zonama Sekot. Und es gibt eine Macht hier, in der Luft und in den Bäumen und in allem anderen, die mich davon überzeugt, dass wir unseren Weg zu etwas noch Größerem gefunden haben, als wir zunächst suchten.«
»Ich empfinde das ebenso.« Jacen sah Luke an. »Ich habe Sekot von deinem Plan erzählt.«
Luke war überrascht. »Du hast mit Sekot gesprochen?«
»In der Gestalt von Vergere, ja.«
»Und?«
»Sekot denkt, dass es möglich ist. Sekot hat auch darum gebeten, mit Danni über Yammosk-Störsender und Köder-Dovin-Basale zu sprechen.«
Luke nickte zufrieden. »Das ist gut. Aber es ist auch wichtig, sich dann zu erinnern, dass Schlachten nicht immer von Kriegsschiffen oder anderen Waffen entschieden werden. Die wichtigen Schlachten werden in der Macht gewonnen.« Er zeigte auf den Abgrund und das Sternenzelt. »All dies wird dahingehen, aber die Macht bleibt. Wir nutzen ihre Kraft, und wenn wir es wünschen, bewegt sie uns entsprechend Entwürfen, die wir nie verstehen können.«
Abrupt drehte Luke sich um. Jacen folgte seinem Beispiel und sah Mara, die schweigend hinter ihnen stand.
»Wenn ihr beiden nicht plant, den nächsten Sprung im Freien durchzustehen, schlage ich vor, dass ihr in die Zuflucht geht.«
»Wir waren schon auf dem Weg«, sagte Luke. »Das hier ist vielleicht die letzte friedliche Strecke, die wir für eine lange Weile kennen lernen.«
27
»Alpha Red«, sagte Kyp, als hätte er Schwierigkeiten, seinen eigenen Worten zu glauben.
Er ging verwirrt zum Yammosk-Becken, und seine Stiefel hinterließen Abdrücke in dem flüssigen Blorash-Gallert. Dort zeigte er auf die grausame Szene: Malik Carr, der Priester und acht Krieger, die aus Mund, Augen und Ohren bluteten; Amphistäbe, Villips und Yammosk tot, Yorikkorallen ohne Farbe.
»Alpha Red.«
Han und Leia wechselten einen fragenden Blick miteinander und mit Page. Lando, Talon und Shada taten das Gleiche.
»Ist das eine Art von Fluch, mit der ich nicht vertraut bin?«, fragte Lando Kyp. »Das könnte man sagen.« Kyp setzte sich auf die gebogene Treppe des Beckens. »Alpha Red ist der Name eines Yuuzhan-Vong-spezifischen Gifts, das von Chiss-Wissenschaftlern und Dif Scaurs Geheimdienstleuten entwickelt wurde. Nach allem, was wir darüber wissen − und ich weiß nicht viel −, stand am Anfang ein Ithor-Baumpollen, und aus dem ist schließlich die Biowaffe gewachsen.«
»Kyp, wieso weißt du überhaupt davon?«, fragte Leia.
»Das gehört zu den zweifelhaften Privilegien, ein Mitglied von Cal Omas’ Rat zu sein«, sagte er. »Das erste Stadium − das Versuchsstadium − wurde vor einem Jahr erreicht. Es hätte um diese Zeit vielleicht zum Einsatz kommen können, wenn nicht zwei Dinge geschehen waren: unser Sieg bei Ebaq Neun und Vergere.«
»Eine Fosh-Jedi aus der Alten Republik«, erklärte Leia Page, Meloque und einigen der anderen. »Vergere lebte als Spionin fünfzig Jahre unter den Yuuzhan Vong. Sie half, unseren Sohn Jacen bei Myrkr zu retten, und starb bei Ebaq.«
»Einen Monat oder so vor Ebaq«, fügte Kyp hinzu, »hat Vergere die Probe von Alpha Red gestohlen und sie vernichtet oder
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