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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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übergeordneten Standpunkt einnehmen und sich um das Wohl aller Planeten sorgen. Wenn wir jetzt gewaltsam vorgehen und die Bewegung unterdrücken, wird sich auf anderen Planeten bald wieder dasselbe ereignen. Wenn wir dagegen bis zum Ende durchhalten, läßt sich vielleicht eine Möglichkeit finden, dem Spuk ein für allemal ein Ende zu setzen.«
    »Aber was hat das mit mir zu tun?«
    »Sehr viel sogar. Der Höhepunkt der Revolte auf Antigan IV war die Entführung von Präsident Renwood – und erst dieses Ereignis brachte das Faß zum Überlaufen. Wahrscheinlich ist der Mann ermordet worden, denn bisher hat man keine Spur von ihm gefunden.«
    »Oh.« Der alte Mann ballte die Fäuste und sagte: »Ich bin bereit, sofern ... Ist Kinnison sicher, daß ihn mein Tod in die Lage versetzt ...«
    »Soweit möchte ich gar nicht gehen. Er hat die Absicht, der Sache Einhalt zu gebieten, ehe es zur Katastrophe kommt. Er und seine Verbündeten, die ich nicht kenne, haben eine Liste feindlicher Agenten zusammengestellt, die im entscheidenden Moment mattgesetzt werden. Er ist der Meinung, daß Boskone den Zeitpunkt Ihrer Entführung vorher ankündigen wird – jedenfalls war das auf Antigan der Fall.«
    »Und gegen die Entführung ist die Patrouille machtlos?«
    »Koordinator Kinnison ist sicher, das die Boskonier in der Lage sind, Sie aus unserem Stützpunkt herauszuholen – wobei er der Sache im letzten Augenblick einen Riegel vorschieben will. Aus diesem Grunde sitzen wir auch heute hier im Hotelzimmer zusammen, durch einen Spezialdetektor geschützt. Kinnison hält unsere Station für nicht sicher genug.«
    »Was will er aber ...?«
    »Ich weiß nur, daß wir Ihnen einen bestimmten Schutzanzug anlegen und Sie einige Minuten vor der Sekunde Null in mein Büro führen sollen. Wir werden dann in Begleitung einer Wache um minus zwei Minuten das Büro verlassen und den Korridor entlanggehen – und zwar so schnell, daß wir uns um minus sechzig Sekunden genau vor Raum 24 befinden. Wir sollen diesen Vorgang übrigens einüben, damit alles klappt. Ich weiß nicht, was dann geschehen wird, aber ich bin sicher, daß unser Problem irgendwie gelöst wird.«
    Die Zeit verging. Die boskonische Infiltration verlief plangemäß. Offensichtlich sollte Radelix auf die gleich Art und Weise mürbe gemacht werden wie Antigan IV. Und doch war alles anders. Die Schiffe, die Radelix in diesen Tagen erreichten, führten mindestens einen Passagier an Bord, der zu bleiben gedachte. Diese Fremden waren groß, klein, schlank und dick, sie waren jung oder alt, weißhäutig oder von den Strahlen des Raumes gebräunt. Das einzige übereinstimmende Merkmal war der klare Blick ihrer Augen. Nach der Landung gingen sie ruhig ihren Geschäften nach, ohne sich um die anderen zu kümmern.
    Wieder forderte Boskone die Patrouille heraus und setzte den Zeitpunkt fest, an dem Präsident Thompson entführt werden sollte. Und wieder sollte die Entführung um Mitternacht stattfinden.
    Entgegen der Ansicht seiner Vorgesetzten wollte Lens-Träger Gerrond nicht wahrhaben, daß die Verteidigungsanlagen seiner Festung nutzlos sein sollten, und versetzte seine Leute in Alarmbereitschaft. Er strich alle Urlaubszusagen und schickte seine Männer auf ihre Posten. Auch wenn Gerrond mit einem ungewöhnlichen Ereignis rechnete, war er im Grunde seiner soldatischen Seele überzeugt, für alles gewappnet zu sein – komme, was da wolle.
    Um zwei Minuten vor Mitternacht verließ der Präsident in Begleitung seiner Wächter Gerronds Büro. Eine Minute später passierte der Trupp die Tür von Raum 24, als weiter unten im Gang eine Bombe explodierte und eine Gruppe Soldaten aus einem Seitenkorridor gestürmt kam. Die Männer hielten inne und blickten sich erschreckt um. Wie sich Kinnison überzeugte, folgte ein unsichtbarer Beobachter in einem ebenso unsichtbaren dreidimensionalen Hyperkreis ihrem Beispiel.
    Kinnison drückte die Tür auf, setzte sich über seine Lens mit dem Präsidenten in Verbindung und zerrte ihn in den Raum, in dem ein Trupp Lens-Träger versammelt war. Die Tür fiel ins Schloß, und Kinnison stand an der Stelle, die Thompson eben noch eingenommen hatte, in einen Schutzanzug gekleidet, der dem des Präsidenten glich. Der Austausch hatte kaum eine Sekunde gedauert.
    »QX, Gerrond!« sagte Kinnison. »Der Präsident ist in Sicherheit. Ich übernehme. Verschwindet – damit wir endlich loslegen können!«
    Die ungeschützten Männer stürzten davon. Die Tür von Zimmer

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