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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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in der Reihenfolge des Auftretens – und analysierten die einzelnen Phasen. Dabei hatten sie keine Ahnung, daß sich hinter der Unbekannten ›X‹ die Bewohner des Planeten Ploor verbargen, und daß hinter diesen die Eddorier standen.
    Als sie schließlich den zuletzt betroffenen Planeten untersucht hatten, stellten sie fest, daß sich die nächste Welt, die auf der Liste des Boskoniers stand, nicht eindeutig feststellen ließ, denn es gab zwölf Möglichkeiten. Kurzerhand entschlossen sie sich, sämtliche Planeten gleichmäßig zu überwachen, wobei sie sich die Zahl gerecht teilten. Beide reisten sie dann von Welt zu Welt und suchten nach den ersten Anzeichen eines negativen Einflusses. Tregonsee gab sich dabei als pensionierter Industriemagnat aus, der seine letzten Jahre mit Reisen verbrachte, während Camilla als irdisches Karrieremädchen auftrat, die Ferien machte.
    Es dauerte nicht lange, bis auf einem der zwölf Planeten der erwartete boskonische Einfluß deutlich wurde und Tregonsee und Camilla mit ihrer Jagd beginnen konnten. Da sich die Boskonier zunächst auf die Liga für Planetenrechte zu konzentrieren schienen, besuchten sie ein Treffen dieser Organisation. Es wäre jedoch besser gewesen, wenn sich Tregonsee im Hintergrund gehalten hätte.
    Camilla war unbekannt und besaß außerordentliche geistige Gaben, die es ihr gestattet hätten, sich allein durchzusetzen. Tregonsee jedoch war überall in der Zivilisation bekannt. Natürlich hatte er seine Lens abgelegt, doch seine Gestalt war nicht zu verkennen. Auch vermochte er einem Geist von der Stärke eines ›X‹ nicht zu verheimlichen, daß er alles andere als ein rigellianischer Pensionär war.
    Camilla ahnte, daß das Unternehmen nicht gelingen konnte und machte ihren Begleiter darauf aufmerksam. Doch sie konnte Tregonsee von seinem einmal gefaßten Entschluß nicht abbringen, ohne ihm Tatsachen zu enthüllen, die er nicht wissen durfte. Sie verzichtete daher auf eine weitere Diskussion, machte sich jedoch auf das Schlimmste gefaßt.
    Sie reagierte sofort, als sie den Einfluß des fremden Geistes spürte, der sanft in die Gehirne der Versammelten eindrang und sich sofort zurückzog, als ihm die Gegenwart einer mächtigen Intelligenz bewußt wurde. Es blieb ihr nur ein Sekundenbruchteil, um sich auf den fremden Impuls einzustellen, ihn zu analysieren und seine Herkunft zu ermitteln. Die Zeit war viel zu kurz, doch Camilla erhielt einen Anhaltspunkt. Als alles vorüber war und sich der Unbekannte zurückgezogen hatte, setzte sie sich mit Tregonsee in Verbindung.
    Die Gedanken des Rigellianers waren ziemlich durcheinander, als die beiden durch das All rasten und dabei auf den vermutlichen Ausgangspunkt des fremden Impulses zuhielten. Sein Mißtrauen war nicht zu verkennen.
    »Ich bin alles andere als ein Supermädchen, Tregonsee«, sagte sie leise. »Ich habe nur Glück gehabt. Außerdem bist du dem Boskonier sofort aufgefallen, und während er sich mit dir beschäftigte, hatte ich eine halbe Sekunde Zeit – das war alles. Du konntest einfach nicht unternehmen.«
    »Das mag sein«, sagte Tregonsee nachdenklich. Obwohl er keine Augen hatte, spürte das Mädchen, wie er sie musterte. Sie senkte ihre geistigen Barrieren, um ihn in Sicherheit zu wiegen. »Du verfügst über außerordentliche Fähigkeiten, die ich mir nicht erklären kann. Immerhin, als Tochter von Kimball und Clarissa Kinnison ...«
    »Das wird es sein«, sagte sie. »Irgend etwas ist mit mir los. Aber ich weiß nicht recht, was es ist und was ich damit anfangen soll. Na ja – in fünfzig Jahren weiß ich bestimmt mehr darüber.«
    Damit hatte sie nicht ganz die Unwahrheit gesagt und hoffte, daß sich der Rigellianer zunächst zufriedengab.
    »Wie dem auch sei – ich werde das nächstemal auf deinen Rat hören«, sagte Tregonsee leise und wandte sich ab.
    »Ich erteile gern Ratschläge«, lachte das Mädchen fröhlich. »Du wirst sehen – die Freude lasse ich mir nicht nehmen!«
    Um das Mißtrauen Tregonsees weiter zu zerstreuen, trat sie an die Kontrolltafel und überprüfte den Kurs. Dann schaltete sie die Detektoren ein und schickte die Ortungsschirme in Flugrichtung des Schiffes aus. Sie fuhr zusammen, als ein CRX-Spürstrahl in einiger Entfernung auf ein Raumschiff traf, das auf ihrem Kurs lag.
    »Glaubst du, daß sich ›X‹ an Bord befindet?« fragte sie leise. »Ich nehme es eigentlich nicht an. Vielleicht erhalten wir aber einen Hinweis.«
    »Es ist eigentlich undenkbar, das

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