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Das Erbe Der Loge: Roman

Das Erbe Der Loge: Roman

Titel: Das Erbe Der Loge: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hef Buthe
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Außer einer Harley Davidson im Stall haben wir kein Fahrzeug gefunden. Seit wann kannst du Motorrad fahren?«
    Das konnte ich genauso gut wie Reiten. Nämlich überhaupt nicht. Also waren beide Frauen fort, als hätten sie etwas geahnt, oder ... jetzt etwas in der Hand, worauf sie gewartet hatten. Story verkaufen, Millionär werden, eine Menge guter Kunden verlieren, tobten mir die Aussagen der beiden durch den Kopf.
    »Onkelchen, sei lieb. Du gehörst doch zur Familie«, flötete Sam gekünstelt nett. »Dir wollen wir doch nichts tun. Im Gegenteil, wir wollen, dass du die Story deines Lebens schreibst. Dann sind diese Waffenhändler ein für alle Mal ruiniert. Wir haben auch schon einen Verlag für dich, der bereit ist, dir eine Million zu zahlen. Mit den Tantiemen aus den Filmrechten kannst du dich dann für den Rest deines Lebens in der Sonne wälzen. Sag uns, wo wir den Lohn unserer harten Arbeit finden, sonst... na ja, Joshua sag du es ihm ...«
    »Weich-Ei«, schnauzte der. »Sonst wird Susanne sterben. Sie ist in unserer Hand. Du hast noch ein Bier Zeit zum Überlegen.«
 
    Es wollte mir nicht in den Kopf, dass auch Kitty mich hereingelegt haben sollte. Was wollte sie mit den Fotos, außer...? Nein, so verrückt konnte sie nicht sein, die Leute damit zu erpressen. Anonymität im Club hin oder her, jeder Stammgast gab irgendwann im Rausch oder bei einem der Mädchen unfreiwillig mehr über sich preis.
    »Dein Bier wird warm. Brauchst du noch ein kaltes, als letzte Schonfrist für deine Freundin Susanne?«, drohte Joshua.
    »Denk daran, sie hat einen Sohn. Soll es dem nach dem Tod seiner Mutter so gehen wie dir?«, setzte Sam noch eines drauf.
    Das konnten nicht meine Neffen sein. Ich war mir sicher, dass es unter meinen Vorfahren niemand gegeben hatte, der so rücksichtslos seine Ziele verfolgte. Der Mann mit dem gebrochenen Genick auf der Treppe erschien vor meinem geistigen Auge. Nur ein kleines Blutgerinnsel aus seinem Ohr hatte darauf hingedeutet, dass er nicht eines natürlichen Todes gestorben war. Aber was sollte ich diesen beiden »Verbrechern« — eine bessere Bezeichnung fiel mir zu ihnen nicht ein - sagen? Woher sollte ich als selbst Betrogener wissen, wo sich Kitty jetzt befand? Fieberhaft suchte ich nach einer Möglichkeit, die beiden wenigstens von Susanne abzubringen.
 
    Das Telefon im Flur piepte.
    »Geh du dran«, befahl Joshua seinem Bruder.
    »Ja?«, meldete sich Sam, hörte zwei Sekunden zu und drückte den Lautsprecher, um alle mithören zu lassen.
    »Hallo, ihr drei. Hier ist Kitty. Ich hoffe Sam hat meine Anweisung befolgt und den Lautsprecher eingeschaltet. Ich habe keine Lust, alles zu wiederholen.« Es knisterte einen Moment, als würde sie über eine internationale Funkverbindung sprechen. »Um es gleich vorwegzunehmen, sollte Peter oder Othello etwas passieren, könnt ihr die Fotos vergessen. Keiner von beiden hat sie oder weiß, wo sie sind.«
    »Und wo bist du?«, wollte Sam wissen, der immer noch den Hörer am Ohr hatte.
    »Der Pilot sagt mir, auf einundzwanzigtausend Fuß Höhe. Wir haben draußen minus zweiundsechzig Grad. Reicht das? Also, ihr werdet jetzt schön wieder nach Düsseldorf fahren und euren Onkel nicht vergessen. Dort bekommt ihr von Othello einen Umschlag, der weitere Anweisungen enthält.«
    »Woher weiß die, dass wir hier sind?«, knurrte Joshua, der dabei war, den Schinken mit seinem Messer zu erdolchen.
    »Hab’s gehört«, kam es aus dem Lautsprecher. »Halbhusten ist ein Minidorf und deshalb passt jeder auf jeden auf. Ein schwarzer BMW mit Frankfurter Kennzeichen erregt eben Aufsehen. Und nun tut, was ich gesagt habe.«
    Es knackte in der Leitung und ein Pfeifton zerrte an meinen Trommelfellen.
    »Und nun?«, fragte Sam konsterniert und legte den Hörer auf. Joshua hatte den Schinken inzwischen mehrfach ermordet und zu kleinen Würfeln verarbeitet, die man nur noch zu Bratkartoffeln geben konnte.
    »Und nun?«, äffte Joshua Sam nach. »Wer ist auf die blöde Idee gekommen, dass wir dieses Bordell als Anlaufpunkt nehmen? Los, wir tun, was diese Nutte gesagt hat. Was bleibt uns anderes übrig!«
 
    Die Fahrt zurück dauerte nur die halbe Zeit. Die beiden sprachen wenig und wenn, dann in Iwrith. Ich hatte es mir auf dem Rücksitz bequem gemacht und in mich hineingegrinst. »Kitty, du bist ein Aas. Unschlagbar. Legst die Profis vom Mossad gekonnt aufs Kreuz. Aber mach nicht den Versuch, diese Leute zu erpressen. Das geht schief. Man tritt kein

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