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Das Erbe Der Loge: Roman

Das Erbe Der Loge: Roman

Titel: Das Erbe Der Loge: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hef Buthe
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Schlaf und neue Klamotten nötigt hättest? Darf ich dir meine alte Freundin vorstellen?«
    »Na, überrascht, mich hier zu sehen?«, kam es aus dem Sessel, in dem ich vor ewigen Zeiten gesessen hatte, um einen Tarotkurs von Hannah über mich ergehen zu lassen.
    »Ja, äh, nein«, stotterte ich und versuchte mich zusammenzureißen. »Was zum Teufel machst du hier? Ich denke, du bist mit deiner Mutter auf Weltreise.«
    Kitty grinste und reichte mir ein Glas. »Bin ich auch. Aber erst morgen. Wir mussten erst Joshua in die Wüste schicken.«
    »Und das im wahrsten Sinne des Wortes«, lachte Hannah. »Er kann sich die Speicherkarte in Las Vegas bei einer Stewardess abholen. Setz dich endlich und erzähle, was dich um die Tageszeit noch hertreibt.«
    »Wo ist Susanne?«, besann ich mich auf den eigentlichen Grund meines Besuches.
    Hannah und Kitty sahen sich fragend an. »Wer ist Susanne?«
    »Kann es sein, dass du Kitty und mich mit einer Dritten betrügst und auch noch glaubst, dass die hier ist? Mein lieber Peter, davon wüssten wir und würden das zu verhindern wissen. Erzähl uns von ihr.«
    Die beiden sahen mich an, als ob ich gleich zwischen den Kiefern eines Raubtiers zermahlen zu werden drohte ... und brachen in Gelächter aus.
    »Mein Lieber, du bist auf einen plumpen Trick meiner Brüder hereingefallen. Deine Susanne war nie in Gefahr. Hier, ruf sie an, wenn du dich um diese Zeit noch traust«, sagte Hannah und reichte mir das Telefon.
    Eine Sekunde schwankte ich. Diese ganze krüppelige Verwandtschaft benutzte mich und machte sich auch noch darüber lustig. Wütend nahm ich den hingehaltenen Apparat und wählte Susannes Nummer.
    »... Ja?«, klang es müde, nach einigen Ruftönen.
    »Susanne, bist du das?«
    »Wer sonst? Wer ist dran?«
    »Peter. Ich wollte mich nur entschuldigen, dass ...«
    »Du kannst mich mal! Seit zwei Tagen warte ich auf dich. So etwas Unzuverlässiges von Mann habe ich vor ein paar Monaten vor die Tür gesetzt«, kam es zornig zurück. Dann wurde das Gespräch beendet.
    »War wohl keine gute Idee.« Hannah nahm mir das Telefon ab. »Aber wir haben die Story deines Lebens, um dich wieder aufzuheitern.«
    Einen Moment saß ich wie betäubt auf der Sofakante und überlegte, ob ich mir das länger gefallen lassen musste und konnte. Joshua hatte seiner Schwester von Susanne berichtet, und die rächte sich jetzt auf ihre Art. Sie demütigte mich. Mühsam, als würde die Anspannung der vergangenen Wochen noch einmal in geballter Form über mich hereinstürzen, erhob ich mich. Nach Hause, Dusche, Bett, ausschlafen und nie mehr wach werden ...
    »Meine Damen, ich glaube nicht, dass wir Herrn Stösser so gehen lassen sollten ...«, klang eine Stimme aus dem Nebenzimmer.
    Männlich, ohne Dialekt. Stimmlage... leicht näselnd, etwa mein Alter.
    Den Türknopf zum Ausgang hielt ich bereits in der Hand. Was sollte ich jetzt tun? Gehen, um meine Wunden zu lecken, oder mich der überraschenden Situation stellen? Entscheide dich, aber schnell!, brüllte es in mir. Solltest du jetzt kneifen, dann bist du raus aus dem Spiel... und deiner Story.
    »Musste das sein?«, fragte Hannah vorwurfsvoll.
    »Ich denke schon«, sagte die näselnde Stimme. »Peter ist kein dummer Junge und ein Journalist ohne Job. Die sind gefährlich.«
    »Danke für deine Einschätzung«, sagte ich und drehte mich um. »Genau das wird euer Problem, wenn ihr mich jetzt nicht umbringt oder mir sagt, was hier läuft.«
    »Bitte, nimm Platz.« Odilo deutete lächelnd auf das Sofa. »Wir töten nicht, denn wir sind selbst in Gefahr, ein zweites Mal ausgelöscht zu werden.«
    Hannah ließ sich zornig in ihren Sessel fallen, zündete sich eine Zigarette an, stieß den ersten Rauch wütend von sich und begann das bekannte Spiel mit dem Feuerzeugdeckel.
    Kitty hatte die Beine an sich gezogen und beobachtete uns über die über den Knien verschränkten Arme hinweg. Nur ihre Augenwinkel deuteten ein süffisantes Lächeln hinter dieser Barrikade an. So, als genieße sie die Situation als unbeteiligter Zuschauer, der für seinen Eintritt unterhalten werden wollte.
    Odilo krabbelte auf die verbliebene Sitzgelegenheit und setzte sich auf die Armlehne des Sessels.
    »Mein lieber Peter«, begann er von seinem Hochsitz mit tragender Stimme, »du hast den vermutlich letzten Großmeister der Loge vor dir.«
    Kitty verbarg kurzfristig vollständig den Kopf hinter ihren Gliedmaßen, und Hannah verdrehte die Augen, wie ich es kannte, wenn sie ungeduldig

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