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Das Erbe Der Loge: Roman

Das Erbe Der Loge: Roman

Titel: Das Erbe Der Loge: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hef Buthe
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doch dein Klient? Mach dich auf die Socken, bevor die Polizei die Finger darauf hat.«
    Der Name auf dem Zettel reicht aus, um aus meinem Übergewicht einen Hundert-Meter-Sprinter werden zu lassen.
    Wenn die Uhrzeit auf der Meldung stimmte, dann hatte ich mit meiner Stadtkenntnis einen Vorsprung von zehn Minuten, bevor Polizei und Staatsanwaltschaft den Unfallort absperrten. Auch der möglicherweise nötige Rettungswagen konnte nicht vorher da sein.
    Aber es war wie immer, wenn man es besonders eilig und kein Blaulicht auf dem Dach hat.
    Mutter versucht, einen Hund mitten auf der Straße zu bändigen, der einen umgestürzten Kinderwagen hinter sich her zieht; Opa würgt seinen Wagen an jeder Kreuzung ab, der Müllwagen ist heute doppelt so breit; die Schule ist gerade aus und spuckt Hunderte von Kinder über die Straße.
    Aus den zehn Minuten Vorsprung waren zwanzig Minuten Verspätung geworden. Alles, was an Blaulicht in dieser Zeit einsatzbereit gewesen war, schien sich vor dem Grundstück zu versammeln.
    Langsam ließ ich meinen zehn Jahre alten, immer dreckigen Golf auf den Gehsteig rollen und überlegte, wie ich auf das Gelände kommen konnte.
    Die Wohngegend zählte zu denen, in der es sich die Leute leisten konnten, das Gelände eingeschossig zu bebauen, um dann immer noch einen Gärtner beschäftigen zu müssen, der die restlichen fünftausend Quadratmeter pflegt.
    Ein Zivilwagen hielt neben mir, und das Fenster fuhr herunter.
    »Ich hoffe, Sie haben ein gutes Alibi«, brummte der ältere Herr auf dem Beifahrersitz und zog die weißen Augenbrauen hinter der starken Brille hoch.
    Mein Glück schien mich nicht ganz verlassen zu haben. Hauptkommissar Kögel gehörte der aussterbenden Rasse von Beamten an, die die Presse nicht als Aasgeier betrachtete, sondern wusste, dass eine faire Zusammenarbeit zu beiderseitigem Vorteil sein konnte.
    »Los steigen Sie ein«, forderte er mich auf. »Ich wollte sowieso mit Ihnen reden.«
    »Wofür brauche ich ein Alibi?«
    Bei ihm wusste man nie, wo der Spaß aufhörte und der Ernst begann.
    Der Wagen rollte durch die Absperrung und hielt vor einer offenen Garage, aus der ein Porsche, ein Mercedes S-Klasse und ein Ungetüm von Oldtimer hervorblinzelten.
    »Na ja. Der Tote war ja nicht gerade Ihr Freund«, lächelte er verschmitzt und stieg aus.
    Das stimmte. Was da in Form von einem Paar angewinkelten Beinen in Jeans unter dem Packard Club 733 Sedan mit Klappverdeck aus den Dreißigern hervorschaute, war das unrühmliche Ende meiner Recherchen.
    Dr. Hermann Seid. Landtagsabgeordneter.
    Seit Monaten verfolgte ich die Spuren eines Korruptionsfalls, die alle bei ihm zu enden schienen.
    Durch Verfügungen und Unterlassungsklagen hatte er sich bisher erfolgreich gegen mich gewehrt.
    »Nun machen Sie schon die Fotos, und dann warten Sie hinter der Absperrung auf mich«, drängelte Kögel.
    Viel würden die Bilder nicht hergeben. Fast eine Garagen-Idylle. Ein riesiger Wagen, unter dem die Beine eines Menschen hervorschauten, der ein x-beliebiger Mechaniker sein konnte, und ein abgelassener Wagenheber.
    Ich bückte mich, um unter den Packard zu fotografieren. Im kurzen Schein meines Blitzlichtes reflektierte etwas am Boden neben dem Toten.
    Da es fast unter der Wagenmitte lag, hieß der Kommissar einen jungen Beamten, danach zu angeln.
    Es war eine Spielkarte, wie ich sie schon einmal gesehen hatte ... im Kasten vom Dom.
    Kögel betrachtete sie kurz und gab sie der Spurensicherung.
    »Eine Tarotkarte«, murmelte er beiläufig, »und Sie machen jetzt, was ich gesagt habe«, grummelte er mich an.
    Ich nutzte die Zeit, um mir die Wohngegend zu Fuß anzusehen, und umrundete das Karree.
    Es war schon erstaunlich, was die Leute hier sich für Villen leisteten. Manche standen hoch erhobenen Firstes in parkähnlichen Geländen. Andere versteckten sich verschämt hinter getrimmten Hecken, bei denen man nur am unterschiedlichen Bewuchs sehen konnte, wo ein Gelände aufhörte und das andere begann.
    Bildete ich es mir nur ein, oder war es wirklich so?
    Es war kein Laut zu hören. Kein menschlicher und auch keiner von irgendwelchen Tieren. Obwohl noch früher Nachmittag war, wirkte das ganze Terrain wie ausgestorben. Wie eine Filmkulisse, die einer neuen Belebung harrte.
    »Na, schauen Sie sich Ihren neuen Gegner aus?«, klopfte mir jemand auf die Schulter.
    Es war Kommissar Kögel, der mir wohl schon eine Weile gefolgt war, ohne dass ich ihn bemerkt hatte.
    »Nein. Ich überlege nur, was ich

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