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Das Erbe Der Loge: Roman

Das Erbe Der Loge: Roman

Titel: Das Erbe Der Loge: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hef Buthe
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blonde Frauen.«
    »Zu alt für Sie!«, fuhr ich Joshua unbeabsichtigt heftig an. »Sind Sie schon wieder dabei, mich zu beschützen?«
    Er lächelte gequält. »Nein. Ich überlege nur, was die Industrie erfinden muss, damit bei Ihnen mal ein Handy funktioniert. Seit Stunden versuche ich, Sie zu erreichen. Los, steigen Sie ein.«
    »Wozu? Ich habe meinen eigenen Wagen«, bockte ich und warf einen Hilfe suchenden Blick zu Susanne, die unschlüssig neben meinem Wagen stand.
    Joshua verfolgte den Blickwechsel und brummte: »Wir holen Hannah vom Flughafen ab. Der wird das nicht gefallen, dass sie Konkurrenz bekommen hat. Also steigen Sie schon ein. Dann verrate ich Sie auch nicht.«
    Ich zögerte. Odilo hatte vielleicht doch recht gehabt. Ich war zu alt. Zu alt, um es mit zwei jüngeren Frauen gleichzeitig aufnehmen zu können. Jahrelang keine Frau und nun gleich im Doppelpack.
    »Junge, du spinnst komplett«, haderte ich mit mir.
    »Was muss ich tun, damit Sie endlich mitkommen?« Joshua stützte sich auf dem Wagendach ab. »Vielleicht die Nebenbuhlerin auch noch mitnehmen? Dann möchte ich aber nicht dabei sein, wenn das meine Schwester sieht. Aber vielleicht hilft es bei Ihrer Entscheidung, dass Sam verschwunden ist.«
    Damit enthob er mich meinem Zwiespalt. »Was heißt verschwunden? Um den wollte sich doch Kommissar Kögel kümmern.«
    »Genau da scheint das Problem zu liegen«, brummte der Riese und musterte Susanne, die versuchte, an meinem Schlüsselbund den richtigen Schlüssel für die Autotür zu finden. »Möchte bloß mal wissen, was die jungen Weiber an Ihnen finden.« Er schüttelte den Kopf, als Susannes Wickelrock beim Einsteigen kurz aufsprang und einen tiefen Blick zwischen ihre Schenkel bot. »Jetzt steigen Sie endlich ein! Hannah wartet nicht gern. Sie bringt wichtige Informationen aus Israel mit.«
    »Was haben Sie mit Sam zu tun?«
    Joshua verdrehte die Augen und stöhnte. »Sie nerven. Entweder Sie steigen ein oder ... gehen jetzt zu Fuß.«
    Susanne hatte nach ein paar Versuchen den Golf endlich zum Laufen gebracht und fuhr winkend davon.
    »Sie haut Ihnen schon nicht ab«, tröstete Joshua und ließ das Navigationssystem aus dem Armaturenbrett fahren.
    Er rief den Stadtplan von Leverkusen auf und vergrößerte den Abschnitt um die Bayer-Werke.
    »Sind Sie jetzt beruhigt?«, winkte er mich in den Wagen. »Der weiße Punkt auf der Karte ist Ihr Golf.«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich verstand. »Sie haben einen Sender bei mir angebracht?«
    Sein schallendes Gelächter quittierte meine Frage.
    »War gar nicht so einfach, eine saubere Stelle zu finden, damit der haften blieb. Oder haben Sie sich gedacht, dass ich Ihnen wie in alten Zeiten dauernd hinterherfahre? Nein, bei mir funktioniert die Technik.«
    »Danke«, quittierte ich den Seitenhieb auf meinen ewigen Handykrieg und ärgerte mich, dass ich Susanne meinen Wagen überlassen hatte.
    Nun war ich vom guten Willen dieses Riesen abhängig. Irgendwann würde Susanne den Wagen in der Nähe ihrer Wohnung parken. Wenn ich Pech hatte, fand sie sogar einen Platz genau vor der Tür, und mit diesem Navigationssystem war sofort die dazugehörige Hausnummer und somit ihre Identität herauszufinden.
    »Wie heißt Ihre neue Freundin?«, hakte Joshua genau da ein, als wir auf die Autobahn einbogen.
    Gebannt folgte ich dem weißen Punkt, der jetzt auf den Parkplatz eines Supermarktes einbog.
    »Geht Sie nichts an. Was haben Sie mit Sam zu tun, und was ist mit diesem Goldrausch?«, versuchte ich von Susanne abzulenken.
    »Goldrausch? Ach ja. Da hat uns dieser Kögel unterbrochen. Erzähle ich Ihnen, wenn Hannah dabei ist. Und Sam ist einer von uns.«
    »Wer ist ›uns‹ ? Der Mossad?«
    Joshua schüttelte unwillig den Kopf und erhöhte die Geschwindigkeit auf über zweihundert.
    »Dass euch immer zuerst der Mossad einfällt. Der ist ein ganz normaler Staatsschutz und kein Geheimbund. Nein, Samuel gehört zur Familie. Er ist unser kleiner Bruder.«
    Kleiner Bruder? Die ganze Familie Motzkin schien auf der Jagd zu sein.
    »Was macht der in unserem Verlag?«, versuchte ich bei Tempo zweihundertvierzig zu erfahren.
    Joshua zog mit den Zähnen ein Kaugummi aus dem Papier und wechselt mit einem Knopf am Lenkrad die Ansicht auf dem Navigationsdisplay.
    Mein Golf war immer noch auf dem Supermarkt-Parkplatz.
    »Haben Sie sich jemals Gedanken gemacht, wie Ihr Verlag schon kurz nach dem Krieg eine Lizenz von den Alliierten bekommen konnte?«, mampfte er. »Dazu

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