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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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genießen.
    »Sie wollen sich mit mir anlegen,
wie?« höhnte er.
    »Vielleicht.« Sie kniff die Augen
zusammen.
    Er fuhr sich mit der Zunge über die
Lippen und preßte seinen Körper stärker gegen ihren.
    »Evan!« schrie Sam kraftlos.
    Iris hatte vergessen, daß er da war.
Sie starrte Evan an. Er war das einzige, woran sie dachte.
    Er öffnete die Lippen und preßte sie
auf ihren Mund.
    Sie erwiderte den Kuß und spürte, wie
sich seine Kraft in sexuelles Begehren wandelte. Dann rammte sie ihr Knie
zwischen seine Beine.
    Er ging zu Boden. Sie trat über seinen
gekrümmten Körper hinweg und stieß den Stuhl unter dem Türknauf weg. Zwei
Wachmänner stürmten herein und zogen Evan, der sich immer noch krümmte, aus dem
Büro.
    Die Angestellten, die sich draußen
versammelt hatten, redeten alle auf einmal.
    »Gott sei Dank ist Ihnen nichts
passiert!« rief Sam, als er aus seiner Ecke herausrannte.
    »Oh, mein Gott, Iris.« Tränen flössen
Liz übers Gesicht. »Was ist passiert ?«
    Iris war wie benommen. »Ich hab ihn
gefeuert.«
    »Gut gemacht, Iris!« kreischte Kyle.
Jemand anders stimmte mit einem Freudenschrei ein, und schon klatschten und
johlten alle.
    Die Angestellten taten ihre Meinung
von Evan kund. »Was für ein Arschloch!« — »Unverschämt.« — »Arrogant.« — »Zum
Glück ist er weg.«
    Iris grinste und wischte sich nervös die
Tränen fort. Sie fühlte sich plötzlich wackelig auf den Beinen und lehnte sich
gegen den Türrahmen.
    »Ich fühlte mich so hilflos, weil ich
nichts tun konnte«, erklärte Sam schüchtern.
    Iris konnte sich eine letzte Spitze
nicht verkneifen. »Ich glaube, Evan hat mir gerade einen Entlassungsgrund
geliefert, nicht wahr, Sam?«
     
    »Immer noch keine Spur von Finn«,
sagte Detective Tiffany Stubbs zu Iris, nachdem sie das Gespräch mit der
Zentrale ihres Reviers beendet hatte. »Diese Wächter waren so dumm und haben ihm
keine Handschellen angelegt. Bleiben Sie im Haus, schließen Sie alles ab, und
lassen Sie keinen herein.«
    Iris nickte.
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich
meinen Kaffee aufwärme?« fragte Stubbs.
    »Bitte, bedienen Sie sich.«
    »Und Sie?«
    »Ich brauche nichts, danke.«
    Stubbs ging zu der Kaffeemaschine, die
in Iris’ Küche auf der Theke stand, füllte ihre Tasse nach und gab den
Milchersatz und Süßstoff hinzu, die Iris für Gäste im Haus hatte.
    Iris las laut aus der Akte vor, die
Stubbs ihr mitgebracht hatte. »Evan Finn ist in Wirklichkeit Randall Sawyer, T.
Duke Sawyers einziger Sohn. Er verbrachte fünf Jahre wegen fahrlässiger Tötung
in einem Gefängnis in Nevada. Er hat gestanden, eine Prostituierte vom Balkon
einer Wohnung im sechzehnten Stock eines Hotels in Las Vegas gestoßen zu haben.
Auf die Frage, warum er es getan habe, antwortete er, daß er betrunken und high
gewesen sei und sie etwas gesagt habe, was ihn durchdrehen ließ. Und schon fiel
sie. Es gab keine Zeugen, obwohl sich T. Duke im Nebenzimmer der Suite
aufhielt. Die Anklage wurde von Totschlag auf fahrlässige Tötung reduziert,
wahrscheinlich dank T. Dukes Einfluß. Davor war Randall mehrere Male wegen
Fahrens unter Drogeneinfluß und wegen Drogenbesitzes verhaftet worden. Ging in
Europa zur Schule.«
    Stubbs nahm gegenüber von Iris Platz.
»Der Vater hat ihn wahrscheinlich dorthin geschickt, weil er ihn aus seiner
Umgebung reißen und ihm einen neuen Anfang ermöglichen wollte.«
    »Er hat die Schule nie beendet. Muß
sich auf eigene Faust alles über den Aktienmarkt angeeignet haben. Er ist ein
cleverer Bursche, das ist sicher«, meinte Iris. »Nur total durchgeknallt.«
    »Gefährliche Mischung.«
    »Ironie des Schicksals, daß er sich
wahrscheinlich gar nicht so sehr von seinem Vater unterscheidet.« Iris zeigte
auf eine der Seiten. »Im Gefängnis hat Evan sein Geständnis widerrufen. Hat
behauptet, daß sein Vater für den Tod der Prostituierten verantwortlich war. Er
selbst wäre derjenige gewesen, der im Nebenzimmer war, und nicht T. Duke, und
T. Duke hätte die Story ausgeheckt, derzufolge Evan — der Nichtsnutz, der viel
weniger zu verlieren hätte — die Schuld auf sich nehmen sollte. Er hat gesagt,
sein Vater hätte ihm versprochen, seinen Einfluß geltend zu machen, um für Evan
eine kurze Strafe herauszuholen.«
    »Aber fünf Jahre ist für fahrlässige
Tötung nicht gerade kurz«, sagte Stubbs. »In Nevada kenne ich mich nicht aus,
aber in Kalifornien kann man nach achtzehn Monaten entlassen werden.«
    »Klingt, als hätte Evan seinem

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