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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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blutigen Fußspuren, zu dem Abflußrohr, das
Bridget und ich gelegt hatten. Ich zog es auseinander, warf die Pistole so weit
wie möglich hinein, steckte die Rohre wieder zusammen, nahm einen Zweig, um meine
Fußspuren zu verwischen und rannte dann die Treppe hinauf, um die Todesterrasse
zu betreten.«
    »Du mußt die Waffe der Polizei
übergeben. Willst du denn nicht, daß sie Bridgets Mörder finden?«
    »Sie glauben, sie haben ihn schon. Du
weißt doch, daß sie nichts hören wollen, was ihre Wahrheit in Frage stellen
könnte. Ich habe schon zuviel geredet. Ich gebe meinen Gefühlen nach. Aber ich
darf nicht die gleichen Fehler begehen wie er.«
    »Laß mich Brianna zu mir mit nach
Hause nehmen.«
    »Nein.«
    »Ihr kommt doch sicherlich keine Rolle
in all dem zu.«
    »Doch. Eine sehr wichtige Rolle sogar.
Seine Strategie wurde zum großen Teil durch sie zunichte gemacht. Ich bin eine
nebensächliche Zielscheibe geworden.«
    »Kip! Wie lange willst du... dieses
Spiel spielen?«
    »Bis es vorbei ist. Wir haben jede
Menge Erdbeben-Vorräte. Ich hatte sie für vier Leute zurücklegen lassen. Wir
sind nur zu zweit. Wenn wir uns einschränken, können wir damit wochenlang
auskommen.«
    »Erdbeben-Vorräte?« Schweißperlen
bildeten sich zwischen Iris’ Schulterblättern und rannen ihr den Rücken
hinunter. »Hast du keine Angst, daß das Boß-Monster Brianna etwas antun
könnte?«
    »Nicht, wenn ich ihm zuvorkomme.
Dieses Spiel wird auf die eine oder andere Art zu Ende geführt. Du scheinst das
nicht zu verstehen.«
    Iris stand auf und behielt das Messer
bei sich.
    Kip erhob sich nicht. »Iris, du hast
nicht das Recht, sie mitzunehmen.«
    »Ich weigere mich, sie als Köder
benutzen zu lassen, Kip.« Iris schlug mit der Taschenlampe gegen die
Sessellehne, bis sie leuchtete.
    Kip stand hinter dem Schreibtisch auf.
»Iris, ich warne dich.«
    Sie richtete den Lichtstrahl der
Taschenlampe auf Kips Gesicht. Er stöhnte auf und hielt die Hände schützend vor
die Augen. Sie rannte los, schloß die Tür hinter sich und zog eine niedrige
Bank, die an einer Wand stand, davor. Sie raste den Flur entlang, sah in den
vielen Zimmern nach dem Kind, ohne es zu finden. »Brianna!«
    Kip öffnete die Tür und ertastete die
Bank, die Iris davorgestellt hatte. Er hätte sie leicht wegschieben können, tat
es aber nicht. »Laß sie in Ruhe!« schrie er.
    Iris erreichte Briannas Zimmer am Ende
des Flures. Hektisch suchte sie es mit ihrer Taschenlampe ab, aber sie sah das
Kind nicht. »Brianna!« Sie hörte etwas im Schrank, stürzte auf die Tür zu und
öffnete sie. Da saß das kleine Mädchen auf dem Boden, umgeben von
Taschenlampen, und spielte mit ihren Puppen.
    »Du nimmst meine Tochter nicht mit,
Iris!«
    Iris atmete erleichtert auf. »Hallo,
Brianna.«
    Sie schien wie benommen. »Tante Iris?«
    »Ja, meine Kleine. Ich bin’s, Tante
Iris. Du wohnst eine Zeitlang bei mir. In Ordnung?«
    Brianna stand auf. »Wer kümmert sich
dann um meinen Daddy?«
    »Ich werde nach ihm schauen und dafür
sorgen, daß es ihm gut geht.«
    Mit Brianna an einer Hand und der
Taschenlampe und dem Messer in der anderen ging Iris auf den Flur hinaus. Die
Bank vor der Bürotür war nicht verrückt worden. Sie eilten am Büro vorbei. Iris
sah Kip, der regungslos in der Tür stand.
    »Iris, bitte«, sagte er.
    Sie rannte den restlichen Weg, so schnell
wie Brianna gehen konnte. Sie ließ ihren Schirm im Ständer stehen und
verfrachtete Brianna in den Triumph. Zum Glück funktionierte der Anlasser auf
Anhieb.

35
     
     
    S ie sieht Bridget so ähnlich«, meinte
Rose.
    »Die Arme muß so erschöpft gewesen
sein«, sagte Iris. »Sie schläft immer noch. Das alles war so seltsam. Es war,
als ob Kip das Zimmer nicht verlassen konnte.«
    »Wahrscheinlich wollte er, daß Sie
Brianna mitnehmen«, sagte Marge. »Deswegen hat er Sie nicht aufgehalten.«
    Die Frauen gingen von Iris’ Büro, wo
Brianna auf einem Ausziehsofa schlief, in die Küche ihres Hauses.
    »Ich habe einige ganz niedliche
kleine Großnichten. Vielleicht können sie mal vorbeikommen und mit ihr spielen,
während Sie bei der Arbeit sind«, schlug Marge vor.
    »Iris, du hast das richtige getan«,
sagte Rose, die ahnte, was im Kopf ihrer Tochter vorging. »Nach dem, was du
erzählt hast, klingt es wirklich so, als wäre Kip von Sinnen. Das arme Kind hat
schon genug durchgemacht.«
    Iris stieß einen tiefen Seufzer aus.
»Ich weiß nicht einmal mehr, was das richtige ist. Könnte Kip mich wegen
Entführung

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