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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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verhaften lassen? Ich rufe lieber Briannas Großeltern an, um ihnen
zu sagen, wo Brianna ist.«
    Während Iris die Nummer der Tylers
wählte, schaute Rose in den Kühlschrank. »Kein Wunder, daß du nur noch Haut und
Knochen bist. In diesem Haus ist nichts Eßbares zu finden.«
    Iris steckte den Daumen in den
lockeren Bund ihres Rockes. »Ich habe abgenommen. Das hab’ ich noch gar nicht
gemerkt, so viel hatte ich um die Ohren. Super.« Sie sah aus dem großen
Panoramafenster hinaus in den Regen, der die ganze Nacht über nicht
nachgelassen hatte. »Hallo«, sagte sie ins Telefon. »Hier ist Iris Thorne. Wer
ist da? ... Sie sind einer von Bridgets Brüdern, nicht wahr? Es tut mir leid,
daß ich so früh anrufe. Ist Natalie da? ... Nein, nein, Sie müssen sie nicht
benachrichtigen. Sie sollen ruhig ihre Zeit fern von allem genießen. Es ist
alles in Ordnung. Ich wollte Sie nur wissen lassen, daß Brianna für ein paar
Tage bei mir wohnt. Meine Nummer müßte in Natalies Adreßbuch stehen... In
Ordnung. Auf Wiederhören.«
    »Wo geht Brianna zur Schule, Iris?«
fragte Marge.
    »Schule?« wiederholte Iris. »An die
Schule habe ich noch gar nicht gedacht.«
    »Sie kann ruhig einen Tag fehlen«,
meinte Rose.
    Iris sah auf die Uhr. »Ich begebe mich
jetzt lieber mal in mein Gruselkabinett. Ich habe mein eigenes Boß-Monster, um
das ich mich kümmern muß. Bis später.«
     
    Iris betrat die Wertpapierabteilung
von McKinney Alitzer mit erhobenem Haupt, sicherem Gang und einem freundlichen
aufgesetzten Lächeln auf den Lippen. Sie kam spät, und in der Abteilung
brodelte es, während alle ihre Produkte anpriesen, als hinge ihr Leben davon
ab. Das tat es wohl auch.
    Sie sah Evan Finn, der in seinem neuen
Büro telefonierte, und mußte bis zehn zählen, um sich zu beruhigen. Deine
Stunden sind gezählt, Kumpel, versicherte sie sich in Gedanken. Kip
Cross ist nicht der einzige, der eine Strategie verfolgt.
    »Morgen, Louise«, begrüßte sie ihre
Assistentin, die sie über ihre Lesebrille hinweg ansah. Bei diesem Blick fühlte
sich Iris immer wie ein aufsässiges Schulmädchen. »Wie ist die Stimmung?«
    »Ich glaube, alle versuchen, so zu
tun, als gäbe es diesen Evan nicht. Ein halbes Dutzend Leute haben mich
gefragt, was zum Teufel los ist.«
    »Und was antworten Sie?«
    »Daß nichts los ist.«
    Iris nickte zufrieden und ging in ihr
Büro. Sie räumte gerade ein paar Sachen weg, als Louise hereinkam.
    »Jim Patel von Tech Associates hat
angerufen und sein Mittagessen mit Ihnen heute abgesagt.«
    »Noch ein Kapitalgeber, der nicht in
meine Nähe kommen will. Aber so leicht kommt er mir nicht davon.«
    »Haben Sie seine Nummer?«
    »Die habe ich.« Iris setzte sich in
ihren Ledersessel, griff nach einem Aktenordner, der auf der Ecke ihres
Schreibtisches lag, öffnete ihn und wählte die Nummer, die auf die Innenseite
des Aktendeckels gekritzelt worden war. Nach dem sie sich an der Zentrale
vorbeigekämpft und einer Sekretärin auf die Füße getreten hatte, bekam sie Patel
an den Apparat.
    »Hallo, Jim. Iris Thorne hier. Tut mir
leid wegen unseres Mittagessens. Ich möchte gern einen neuen Termin abmachen.
Wie wär’s mit einem Essen, wenn Sie wieder zurück sind? ... Mhm. Sicher. Jim,
reden wir Klartext. Wollen Sie sich deshalb nicht mit mir treffen, weil Sie
Zweifel hinsichtlich der Aussichten für Pandora haben? ... Wer hat Ihnen
erzählt, daß sich Kip Cross in seinem Haus verkrochen hat und sich wie ein
Verrückter aufführt? ... Nun, da ist Ihnen aber etwas Falsches zu Ohren gekommen.
Kip Cross verkriecht sich tatsächlich in seinem Haus, aber nur, weil er
intensiv an dem nächsten Produkt von Pandora arbeitet. Wenn das Spiel erst
einmal herausgekommen ist und alles andere in den technologischen Schatten
stellt, dann werden Sie es bereuen, daß Sie nicht rechtzeitig auf den Zug
aufgesprungen sind.« Sie beendeten das Gespräch mit obligatorischen und
falschen Höflichkeitsfloskeln.
    Iris war immer noch in Rage, als
Louise mit einem Becher schwarzen Kaffees hereinkam.
    »Kip Cross dreht durch, und alle Welt
weiß Bescheid.«
    »T. Duke Sawyer?« mutmaßte Louise.
    »Vielleicht. Oder jemand von Pandora.
Jedesmal, wenn T. Duke mit dem Preis heruntergeht, verlieren die Angestellten
Geld. Ich traue es denen glatt zu, daß sie versuchen, mich zu sabotieren.«
    »Sogar Toni Burton?«
    »Nein, sie ist für den Gang an die
Börse. Sie hat sich schon dafür ins Zeug gelegt, daß ich sie zur Vorsitzenden
von Pandora mache. So

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