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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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wie
ein artiger Schläger, und sagen Sie ihm, daß ich mit ihm sprechen will.«
    Er zögerte.
    » Sofort , bitte.« Iris
unterbrach die Leitung, drückte die Antenne hinunter und steckte das Handy in
ihre Rocktasche.
    Die getönte Scheibe des Lincoln glitt
langsam hinunter. Baines gab Iris sein Telefon.
    »Warum lassen Sie mich beschatten, T.
Duke?«
    »Sie sind in Gefahr«, antwortete T.
Duke. »Ich habe Baines gesagt, daß er Sie im Auge behalten soll.«
    »Ihre Sorge um mein Wohlergehen
schmeichelt mir. Vor wem muß ich mich in acht nehmen — vor Ihnen?«
    »Mein Sohn hat einen Plan ausgeheckt,
um Sie und Kip Cross umzubringen und es so aussehen zu lassen, als sei ich
dafür verantwortlich.«
    »Interessant. Er hat mir geraten, mich
vor Ihnen in acht zu nehmen.«
    »Trauen Sie ihm nicht, Iris.«
    »Ich werde Ihnen sagen, wem oder was
ich traue. Meinem eigenen Instinkt. Ich lehne Ihr Angebot von 4,75 pro Aktie
übrigens ab. An Sie würde ich nicht verkaufen, auch wenn Sie der letzte Käufer
auf Erden wären. Schönen Tag noch.« Sie gab Baines das Telefon zurück. »Verpiß
dich.«
     
    Iris stand auf der Veranda der
Cross-Villa zusammengekauert unter ihrem Schirm im strömenden Regen und
klingelte viele lange Minuten an der Tür. Als niemand antwortete, fing sie an,
mit dem schweren Messingklopfer Lärm zu machen. Als immer noch niemand
antwortete, versuchte sie, die Tür zu öffnen. Sie war unverschlossen. Sie
drückte sie auf und steckte den Kopf in das abgedunkelte Haus.
    »Kip?« sagte sie vorsichtig. Außer dem
trommelnden Regen war nichts zu hören.
    Sie schloß den Schirm, ging ins Haus
und stellte den Schirm in einen Ständer neben der Tür. »Kip? Bist du zu Hause?«
    Sie rückte ihre Kostümjacke zurecht,
die sie im Auto nicht ausgezogen hatte, weil es im Triumph kalt gewesen war,
und wischte die Regentropfen von ihrem Rock, während sie sich umschaute. In dem
kleinen Foyer konnte sie nicht viel sehen. Sie langte nach dem Lichtschalter an
der Wand und kippte ihn vergeblich hoch und runter. Dann fiel ihr ein, daß die
Straßenlaternen in der Gegend ebenfalls nicht brannten. Das Unwetter hatte
einen Stromausfall verursacht.
    Sie rannte vom Haus zurück zum
Triumph. Als sie wieder im sicheren Auto saß, war sie versucht, den Motor
anzulassen und den Rückzug anzutreten, aber sie gab der Versuchung nicht nach.
Sie holte eine Taschenlampe aus dem Handschuhfach und hämmerte darauf ein, als
sie nicht angehen wollte.
    »Angebot für 1,99 Dollar«, murmelte
sie.
    Das billige Gerät sorgte schließlich
für einen schwachen Lichtstrahl. Sie ging zurück ins Haus, dessen Tür jetzt
halb offen stand und sie herein zu bitten schien. Eine weitläufige alte Villa,
ein Verrückter, kein Strom und keine Waffe. Das waren die Zutaten für einen
schlechten Horrorstreifen. Sie wäre in dem Bruchteil einer Sekunde geflohen,
wenn Brianna nicht gewesen wäre. Sie atmete tief durch, um sich zu wappnen.
    »Kip?« rief sie erneut vom Flur aus.
Sie ging nach links durch das Wohnzimmer, Eßzimmer und dann in die Küche,
während sie immer wieder mit der Hand gegen die Taschenlampe schlug, die
ständig erlosch. In der Küche war niemand. Ein Set von Küchenmessern in allen
möglichen Größen war mit einem Magnetband an der Wand angebracht. Sie wählte
ein zwanzig Zentimeter langes Messer aus, steckte sich dann aber ein weniger
auffälliges Schälmesser in die Rocktasche und hoffte, selbst unter diesen
Umständen, daß es kein Loch in den Stoff schneiden würde.
    Von der Küche aus ging sie ins
Familienzimmer. Draußen konnte sie den im Dunkeln liegenden Pool und die
Terrasse sehen, die menschenleer zu sein schien. In der Ferne knisterten
Blitze, ohne viel Licht zu spenden. Ein Donnerschlag ließ ihr Herz bis zum Hals
schlagen.
    Sie ging die drei Stufen hinauf und
zurück in das Foyer, von wo aus sie den dunklen Flur entlangging, der zu den
Schlafzimmern und zu Bridgets Büro führte. Sie kam am Büro vorbei, sah kurz
hinein und ging dann weiter. Irgend etwas stimmte nicht. Sie blieb stehen und
sah noch einmal hinein.
    »Komm herein, Iris«, sagte Kip, der
hinter dem Schreibtisch saß.
    Mit dem Messer hinter dem Rücken ließ
sie das Licht der Taschenlampe durch das Zimmer schweifen.
    »Kein Licht!« fuhr er sie an.
    Wie auf Befehl ging die Taschenlampe
von selbst aus.
    »Er operiert im Dunkeln. Er kommt
nicht heraus, wenn das Licht an ist.«
    »Wer?«
    »Wer schon? Setz dich.«
    Ein krachender Blitz warf kurz einen
Schimmer auf

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