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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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Als sie nicht
aufging, schlug er mit der Faust auf das Verdeck.
    Sie versuchte noch immer, den Motor
anzulassen, als Evan ein Taschenmesser öffnete. Er schlitzte das Verdeck auf,
langte mit beiden Händen hinein und packte sie. Sie hielt sich mit der linken
Hand am Lenkrad fest und drehte mit der rechten am Schlüssel. Gerade als sie
loslassen und oben aus dem Auto fliegen wollte, sprang der Motor an. Evan hielt
sie immer noch fest. Sie versuchte krampfhaft, den Schaltknüppel zu erreichen.
Ihre Fingerspitzen berührten leicht den Plastikkopf, ihr Fuß drückte kaum die
Kupplung herunter. Er zerrte an ihr, und ihr Fuß rutschte von der Kupplung. Der
Wagen ging aus, machte aber vorher noch einen Satz nach vorne, so daß Evan auf
der Straße ausrutschte und seinen Griff lockerte. Er zog sich am Türgriff
wieder hoch. Sie drehte den Schlüssel herum. Der Anlasser klickte. Sie
versuchte es noch einmal. Der Motor sprang an. Sie legte den ersten Gang ein
und raste den Boulevard hinunter, nachdem sie ihn zu Boden gerissen hatte.
     
    Iris lenkte den Triumph in die
Sackgasse vor der Cross-Villa und stellte ihn so hin, daß sie schnell entkommen
konnte. Sie ließ das Licht und den Motor an. Es gab auch hier keinen Strom, und
ihre lausige Taschenlampe hatte sie irgendwo beim Hotel Château Bordeaux verloren.
Blitze leuchteten hoch am Himmel auf, gefolgt von einem Donnerschlag.
    Sie öffnete die Haustür, die Kip
überhaupt nicht mehr abzuschließen schien, und ließ sie offen.
    »Brianna?«
    Sie tastete sich den Flur entlang bis
in Bridgets Büro vor.
    »Kip?«
    Sie blinzelte in die Dunkelheit, an
die sich ihre Augen mittlerweile gewöhnt hatten. Im Büro war niemand. Sie hörte
Brianna schreien.
    Sie rannte den Flur entlang ins
Familienzimmer. Durch die Glastür sah sie, daß Kip neben dem Pool stand und
Brianna vor Slade Slayer schützte, der sie beide mit einer Waffe in Schach
hielt. Nun, als Iris genauer sah, wie groß die Person mit der Maske war, wußte
sie genau, wer es war.
    Iris nahm den Hörer des Telefons, das
auf dem Couchtisch stand, ab. Die Leitung war tot. Das Unwetter hatte die
Telefone außer Kraft gesetzt. Sie erinnerte sich an die Waffe, die Kip in
seinem Büro hatte, und fragte sich, ob sie wohl noch dort war und ob sie die
Zeit hatte, um sie zu holen. Irgend etwas an Kips Verhalten wurde hektischer,
und das Monster wurde irgendwie unruhig und gereizt. Iris kam zu dem Schluß,
daß ihr die Zeit weglief.
    Sie rannte zu der Terrassentür, hob
beide Fäuste und donnerte gegen das Glas. »Hey! Hier bin ich! Juhuu! Komm und
hol mich!«
    Als sich Slade Slayer umdrehte,
stürzte sich Kip auf die Beine der Kreatur. Iris stürzte hinaus und schnappte
sich das verschreckte Kind. Gerade als sie das Tor erreichte, hörte sie einen
Schuß und einen gellenden Schrei. Sie hielt Brianna die Augen zu, drehte sich
um und sah, wie Kip rücklings in den Pool fiel.
    Iris rannte durchs Tor hinaus und die
Treppen hinunter, so schnell wie es mit Brianna auf dem Arm nur ging. Sie war
sich des Gewichts von Brianna nicht bewußt. Ihr war überhaupt nichts bewußt
außer der Notwendigkeit wegzukommen. Als sie unten an der Treppe ankam, rannte
sie über die Capri Road. Sie schaute sich kurz um und sah, daß Slade Slayer
ganz nah war. Iris eilte in das verlassene Haus.
    Die Haustür schwang an ihrer einzigen
Angel auf. Im Eingang lagen Müll, zerbrochene Mauersteine, die Überreste eines
erloschenen Lagerfeuers und stapelweise Klamotten. Die Wände waren übersät mit
Graffiti. Iris schaute vorsichtig hinter die schief hängende Haustür und
zwängte sich und Brianna dann in die Ecke dahinter.
    »Hab keine Angst«, beruhigte sie das
Kind und gleichzeitig auch sich selbst. »Wir verstecken uns hier, bis wir
sicher sind. Schsch.« Sie legte ihre Arme fest um Brianna.
    Iris umklammerte sie noch fester, als
sie Schritte hörte, die auf dem verzogenen und löchrigen Holzboden
vorbeigingen. Die Schritte entfernten sich und kamen dann wieder. Iris war
erleichtert, als sie hörte, daß ihr Verfolger die Treppe hinaufging. Sobald sie
die Schritte im oberen Stockwerk hörte, würden sie und Brianna ungesehen zur
Haustür hinausschleichen.
    Iris spürte, daß etwas an ihrem
Hosenbein entlangstrich. Sie glaubte, es war Briannas Fuß, schaute dann aber
hin und sah eine Ratte, die an ihren Beinen herumschnüffelte. Sie sah weg, biß
die Zähne zusammen und hoffte, daß Brianna die Ratte nicht sah. Es funktionierte
nicht. Das Kind schrie.
    Iris nahm

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