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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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Stimme, die sie selbst überraschte. »Ich bin’s, Iris.«
    Stubbs rannte zu ihr. »Sie sind völlig
von Schlamm bedeckt. Ich wußte nicht, daß Sie es waren.«
    Zusammen zogen sie Toni mühsam auf die
Treppe.
    Iris setzte sich auf und sah den
scheinbar leblosen Körper der Frau entsetzt an. »Sie hat versucht, mich zu
erwürgen. Ich hab’ auf sie eingeschlagen. Heftig auf sie eingeschlagen. Ich...«
    Stubbs fühlte den Puls von Toni. »Sie
lebt.«
    Iris hob beschwörend die Hände. »Ich
konnte nicht aufhören.«
    »Sie haben ihr das Leben gerettet. Sie
hätten beide in dem Erdrutsch begraben werden können.«
    Iris kauerte sich auf die Stufen und
betrachtete die Verwüstung mit einem Gefühl finsterer Erleichterung.

38
     
     
    O hne daß Iris es sah, glitt eine Hand
an dem Türrahmen ihres Büros herein und schaltete das Licht aus. Sie sah von
ihrer Arbeit auf und dachte einen Moment lang, daß durch den Regen der Strom
wieder ausgefallen sei, bis sie sich erinnerte, daß das Unwetter weitergezogen
war. Der Himmel war wolkenlos.
    »Herzlichen Glückwunsch!«
    Louise kam mit einer Sahnetorte und
einer einzigen brennenden Kerze darauf herein. Liz Martini, Kyle Tucker, Amber
Ambrose, Warren Gray, Sean Bliss und alle anderen drängten sich singend in
Iris’ Büro.
    »Herzlichen Glückwunsch, liebe Iris!«
    Sam Eastman kam als letzter herein,
immer noch mit blauen Flecken und Bandagen, aber auf eigenen Füßen stehend.
    »Herzlichen Glückwunsch zu den sechs
Monaten als Geschäftsführerin der Niederlassung, liebe Iris. Und alles Gute.«
    Alle applaudierten und johlten.
    Iris lächelte die Anwesenden an. »Wow!
Danke. Es sind wohl tatsächlich schon sechs Monate. Vergingen wie im Flug.« Sie
sah die Torte an. »Mhm... sieht die gut aus. Was für eine ist das?«
    Louise gab ihr ein Tortenmesser. Sie
hielt einen Stapel mit Papptellern und eine Schachtel mit Plastikgabeln bereit.
    »Ein besonderes Rezept, eigens für
dich, Iris«, sagte Liz grinsend.
    Iris stand auf und schnitt in die
Torte. »Ist da ein Oreo-Teig drin oder so?«
    »Oder so«, sagte Liz.
    Als Iris sah, daß Liz und ein paar der
anderen sich vielsagende Blicke zuwarfen, wußte sie, daß sie etwas ausgeheckt
hatten. Sie schnitt ein Stück aus der Torte, hob es in die Höhe und betrachtete
argwöhnisch die schwere, dunkelbraune Füllung. Die anderen fingen an zu
kichern.
    »Was ist das?«
    »Wir haben uns gedacht, daß du seit
einer Woche nichts mehr gegessen hast und wahrscheinlich unter
Entzugserscheinungen leidest«, sagte Kyle.
    Iris stach in die Füllung. »Das ist Schlamm \«
    Das Gekicher wurde zu herzlichem
Lachen.
    »Das ist nicht witzig«, sagte Iris und
versuchte, ernst und verletzt auszusehen, mußte aber auch lachen. »Sehr
unwitzig. Ich wasche mir immer noch jeden Tag den Schlamm aus den Haaren.«
    Liz kam um Iris’ Schreibtisch herum
und umarmte sie. »Ich gestehe. Es war meine Idee.«
    »Du!« Iris schob das Tortenstück auf Liz’
Gesicht zu und verpaßte ihr etwas Schlagsahne aufs Kinn. »Du bist mir ja eine
tolle Freundin!« sagte sie, ohne es zu meinen. Sie kämpften mit dem
Tortenstück, bis es kopfüber auf den Berichten landete, die Iris gerade
durchgesehen hatte, woraufhin alle Tränen lachten.
    Louise kam zu Hilfe und wischte den
Schlamassel von Iris’ Tisch herunter. »Die richtige Torte ist in der Kantine.«
Sie gab Liz die Teller und Gabeln. »Gehen Sie doch schon mal damit hinüber, und
ich kümmere mich um dies hier.«
    Iris ging neben Sam zur Kantine.
»Scheint Ihnen ja schon viel besser zu gehen.«
    »Ja, danke. Es gibt noch immer keine
Spur von Evan Finn. Die Polizei hat einen Haftbefehl, aber ich denke, der ist
schon über alle Berge.«
    »Er taucht wahrscheinlich irgendwo mit
einem neuen Namen wieder auf. Und fängt mit Canterbury Investments neu an.«
    Sam und Iris blieben vor der Kantine —
außer Hörweite der anderen — stehen. »Die Polizei hat das Büro in dem
Industriegebiet nach Unterlagen durchsucht«, sagte Sam. »Aber er hatte schon
alles beseitigt. Sie wollten die Leute warnen, die er reingelegt hat, damit sie
keine Geschäfte mit ihm mehr machen. Diese armen Leute werden wohl weiterhin
ausgenommen werden.« Er sah Iris etwas schüchtern an. »Diese ganze Sache hat
mich wachgerüttelt, Iris.«
    Iris lehnte sich näher zu ihm hinüber
und sagte leise: »Abgesehen von mir kennt hier außer Louise und Liz niemand die
wahre Geschichte von Evan. Man könnte ihnen Bambussplitter unter die
Fingernägel treiben,

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