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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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auf, dich so sehr mit dem von mir und
Iris zu beschäftigen.«
    »Ich glaube, ich höre jemanden an der
Tür.« Iris versuchte, sich aus dem Zimmer zu stehlen.
    »Komm sofort wieder her!« befahl Lily.
    »Iris wirft mir nicht vor, daß ich ihr
Leben zerstört habe, oder, Iris?« fragte Rose.
    »Niemand hat behauptet, daß du unser
Leben zerstört hast, Morn«, beharrte Lily. »Du gehst immer gleich an die Decke.
Mit dir kann man nicht reden.«
    »Mom, es ist schwerer, daran zu
arbeiten, daß sich alles wieder einrenkt, als zu gehen«, sagte Iris
schließlich.
    »Siehst du!« sagte Lily triumphierend.
    »Hallooo?«
    »Keine von euch Mädchen war dabei.«
Rose war verärgert. »Ihr könnt nicht über mich urteilen.«
    »Wir waren nicht dabei?« fragte
Lily ungläubig.
    »Hal- looo ?«
    »Warum führen wir dasselbe Gespräch
immer wieder?« beschwerte sich Iris lautstark. »Ist dieses Thema denn nie
abgehakt?«
    Lily sah die Frau zuerst. »Oh!
Entschuldigung! Wir haben Sie nicht gehört.«
    »Ich habe sie gehört«, korrigierte Iris sie.
    »Es tut mir so leid, daß ich Sie
erschreckt habe, aber ich habe an der Tür geklingelt. Sie sollten sie vielleicht
mal überprüfen lassen, denn ich glaube, sie hat keinen Ton von sich gegeben.
Die Tür stand auf, und ich habe Stimmen gehört, da dachte ich, ich komm’
einfach herein. Ich habe Ihnen ein paar Sandwiches mitgebracht.« Die Frau trug
ein Silbertablett mit einem Zierdeckchen aus Papier, auf dem sich Schnittchen
stapelten, die in fingergroße Rechtecke geschnitten waren und von denen die
Kruste entfernt worden war. »Ich bin Marge Nayton. Ich wohne nebenan. Wer von
Ihnen ist meine neue Nachbarin?«
    Iris nahm ihr das Tablett ab und
stellte es auf die Küchentheke. »Ich bin Iris Thorne.« Sie schüttelte die
winzige Hand, die die Frau ihr reichte. »Ich freue mich, Sie endlich
kennenzulernen. Leider erfuhr ich Ihren Namen, als ich mit der Polizei über den
Mord an Bridget Cross sprach. Sie halfen ihnen dabei, den Zeitpunkt zu
bestätigen, von dem Kip behauptete, daß er joggen war. Ich bin mit der Familie
Cross... befreundet.«
    »Grauenhafte Angelegenheit, nicht
wahr?« Marge Nayton war kaum größer als 1,50 Meter und wog sicher nicht mehr
als 42 Kilo. Sie war schick gekleidet: ein beigefarbenes Kostüm mit einer
hüftlangen Jacke, die sie bis zum Hals zugeknöpft hatte, ein enger Rock und
cremefarbene, hochhackige Pumps. Sie war zierlich, blond und hatte ein
herzförmiges Gesicht. Ihre Haare waren sorgfältig und elegant frisiert: hinten
hoch und rund toupiert und auf einer Seite in eine Welle gelegt. An ihren
knochigen Fingern funkelten mehrere mit Edelsteinen besetzte Ringe, die echt zu
sein schienen. Sie mochte gut siebzig sein.
    »Mein Beileid wegen Bridget. Aber nun
zu etwas Erfreulicherem: Ich bin entzückt, Sie kennenzulernen, Iris, und
ich möchte Ihnen zu Ihrem neuen Zuhause gratulieren.« Marge redete langsam,
sprach jedes einzelne Wort sorgfältig aus und lächelte die ganze Zeit.
    »Danke«, sagte Iris. »Dies ist meine
Mutter, Rose Thorne, und meine Schwester, Lily D’Amore.«
    »Ich bin sehr erfreut, Sie
kennenzulernen«, sagte Marge. »Und ich bin froh, daß dieses reizende Haus eine
gute Eigentümerin gefunden hat. Ich war schon immer der Ansicht, daß es einfach
goldig ist.«
    »Ich bin so stolz auf Iris«, sprudelte
Rose hervor. »Sie ist noch alleinstehend, aber sie hat sich dadurch nicht
abhalten lassen, sich ein eigenes Zuhause zu schaffen.«
    Iris blickte ihre Mutter finster an.
    »Wir Frauen müssen wissen, wie wir
allein zurechtkommen.« Marge fuhr sich mit einem manikürten Finger über die
Welle in ihrem Haar. »Männer sind etwas Wunderbares, wenn man sie hat, aber sie
sind einfach nicht von Dauer.«
    »Darüber haben meine Töchter und ich
gerade gesprochen, als Sie kamen«, sagte Rose begeistert und in der Annahme,
Verstärkung bekommen zu haben. »Ich bin seit Jahren geschieden, und auf meine
Tochter kommt das auch bald zu.«
    Lily sah sie finster an, sagte aber
nichts.
    »Sind Sie verheiratet, Marge?« Rose
hatte noch nie etwas für Feinheiten übrig gehabt.
    Iris starrte ihre Mutter vergebens
wütend an. Rose ignorierte sie.
    »O nein !« sagte Marge mit
großen Augen.
    »Ich bin auch geschieden«, erwiderte
Rose.
    »Wenn ich gesagt habe, daß Männer
nicht von Dauer sind, dann meinte ich das wörtlich.« Marge kicherte und
berührte mit ihren Fingerspitzen den Arm von Rose. »Sie müssen wissen, ich bin
dreifach verwitwet. Ich war mit

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