Das Erbe der Pandora
langsam den Hügel hinauffuhren und eines hinter dem anderen am Wegesrand
anhielt.
Aus einer Limousine stiegen Natalie
und Joe Tyler aus, gefolgt von zwei Söhnen mit ihren Frauen. Mit einer anderen
trafen der dritte Sohn, seine Frau und Bridgets Großmutter ein.
Die Anwesenden verstummten, als Kip
Cross in Begleitung von zwei Polizeibeamten aus der letzten Limousine ausstieg.
T. Duke sagte: »Guter Gott, sei
gnädig.«
Today stöhnte auf: »Olala, Kip Cross
persönlich.«
Toni schnappte nach Luft. »Ich fasse
es nicht. Wie kann er es wagen?«
Iris drehte sich um und sah Summer
Fontaine an Kips Seite in einem kurzen, engen schwarzen Kleid, das einen
aufreizenden Blick auf ihre der Schwerkraft trotzenden Brüste erlaubte.
Die Fotografen überschlugen sich. »Summer!
Hierher schauen, bitte! Summer!«
Kip weigerte sich, fotografiert zu
werden, und zog das Revers seines Jacketts hoch, um sein Gesicht zu verstecken.
Summer wischte sich mit schwarz behandschuhten Fingern eine Träne von der Wange
und blickte in die Kameras. Ihr Gesichtsausdruck war trauernd, aber ihre Augen
funkelten.
14
E s hatte einen Schlitz bis hierhin, so
einen Ausschnitt, und ihre Titten reichten bis nach Orange County. Es war echt
unglaublich.«
Iris und Liz näherten sich der Theke,
während sich die Schlange im »Jammin’ Juice« vorwärtsbewegte.
»Sie genießt ihren befristeten Ruhm
ausgiebig«, meinte Liz. Ihr kurzes, enges Kostüm war mit silbernen Ösen und
Applikationen verziert, die zu Elvis in Las Vegas gepaßt hätten. »Ich zeichne
mir einige der Talkshows und Soap Operas auf, damit ich sie mir ansehen kann,
wenn ich nach Hause komme, und Summer Fontaine ist überall. Allein diese Woche
war sie bei Sally Jessy Raphael und Geraldo .«
»Worüber redet sie?«
Ȇber nichts! Ich glaube, die Leute
wollen sie nur angucken. Sie redet liebend gern über all ihre
Schönheitsoperationen, die sie hat machen lassen, um Pamela Lee noch ähnlicher
zu sehen. Dann zeigen die diese Vorher- und Nachher-Fotos...« Der Gedanke ließ Liz
erschaudern.
Iris las sich die Speisekarte hinter
der Theke des farbenfroh eingerichteten Shops durch, der sich in der Lobby des
Bürogebäudes von McKinney Alitzer befand. »Was nehme ich denn mal?
>Pfirsich-Vergnügen< oder >Zitrus-Ekstase<. Hmmm. Der >Powermix<
sieht gut aus.«
Hinter der Theke stand ein junger Mann
mit einem Tuch, das er sich im Piratenstil um den Kopf gebunden hatte, und mit
verschiedenen Ringen und Steckern in Augenbrauen, Wangen und um jedes Ohr
herum. Er gab die Bestellungen der Kunden an eine Reihe von Kreativen weiter,
die ein Arsenal von Mix-Geräten bedienten.
Liz hielt Iris mit der Hand zurück, so
als wollte sie sie daran hindern, vor ein Auto zu laufen. »Mach das nicht,
Schätzchen. Der >Powermix< hat mich die ganze Nacht wachgehalten.«
»Auf alle Fälle war die Beerdigung
grauenhaft aus mehr als den üblichen Gründen«, sagte Iris. »Sam Wichtig hatte
ein Tête-à-tête mit T. Duke, die Leute von Pandora rannten T. Duke hinterher
wie junge Hunde mit Heimweh, Baines starrte mich so finster an, als wollte er
mir die Kehle durchschneiden, Summer Fontaine führte sich auf wie der Star
eines Nacktclubs, und die Detectives hörten mir so geduldig zu, als wäre ich
irgendeine Göre, die ihre Mami im Supermarkt verloren hätte. Zumindest haben
sie mir erzählt, daß sie die Briefe zurückgeben würden. Ich glaube, daß es
einen Aspekt bezüglich des Mordes an Bridget gibt, den die Polizei außer acht
läßt. Ich würde gern mal mit dem Ehemann von Alexa Platt reden, aber er ruft
mich nicht zurück, obwohl ich seiner Sekretärin erzählt habe, daß Alexa und ich
befreundet gewesen waren.«
»Ozzie kennt ihn. Er könnte euch
zusammenbringen.«
»Ozzie?«
»Schätzchen, Jim Platt ist Ozzies
Kunde. Außerdem kennt Ozzie jeden in Hollywood. Aber paß auf! Ich habe
gehört, daß Jim Platt ein aufgeblasener Dreckskerl ist. Er hat sich vom
Verkäufer in einem Videoladen zum begehrtesten Regisseur der Stadt gemausert,
und ihm bekommt sein Ruhm nicht so gut.«
Liz gab ihre Bestellung auf: »Ich
nehme einen >Purple Rain< mit Bienenpollen, einen Schuß Haferkleie, zwei
Schuß Proteinpulver, einen Spritzer Weizengras, und behalten Sie den Frozen
Yoghurt.« Sie wandte sich an Iris. »Ich sage Ozzie, daß er euch zusammenbringen
soll.« Eilig drehte sie sich wieder zu dem Mann hinter der Theke um und fragte
ihn unvermittelt: »Wurden die Karotten chemisch
Weitere Kostenlose Bücher