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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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behandelt?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte er mit
der Haltung eines hochrangigen Chefkochs, der über die Frische seines Fischs
des Tages ausgefragt wurde.
    Liz atmete erleichtert auf.
    Dann bestellte Iris. »Ich nehme zwei
Teile Moosbeeren-Saft, einen Teil Kiwi, einen Spritzer Orange, ein paar
Erdbeeren, einen Klacks Frozen Yoghurt und einen Schuß Proteinpulver.«
    »Welcher ist das?« fragte Liz, während
sie Iris’ Mischung auf der Karte suchte.
    »Ich nenne es die >Eisprinzessin<.
Das steht nicht auf der Karte.«
    »Ach, Iris. Du bist ja so typisch für
Los Angeles.«
     
    Iris nahm die >Eisprinzessin<
mit in ihr Büro zurück, wobei sie im Vorbeigehen in die Schreibtischecke von
Rick hineinschaute, der Broker, dessen Slade-Slayer-Spiel Brianna verängstigt
hatte. Heute waren auf seinem Bildschirm seriöse Börsenkurse zu sehen.
    »Hey!« rief Rick hinter ihr her. »Trottel
verlieren immer - wie gewinnt man das? Ich kenne viele Spiele und alle
Tricks, aber dieses knacke ich einfach nicht. Glauben Sie, Sie könnten Kip
Cross dazu bringen, daß er mir einen Tip gibt?«
    »Ich glaube nicht. Er verrät es nicht
einmal den Angestellten von Pandora.«
    »In meinem Freundeskreis erzählt man
sich, wenn man herausfindet, wie Trottel verlieren immer zu gewinnen
ist, dann findet man auch heraus, wer Bridget Cross ermordet hat.«
    »Macht die Tatsache, daß das Spiel
vielleicht im wahren Leben nachgestellt wurde, das Ganze interessanter?«
    »Aber sicher, ja. Meine Freunde kaufen
es alle wie die Verrückten.«
    »Glauben Ihre Freunde, daß Kip seine
Frau umgebracht hat?«
    »Klar. Aber das macht das Spielen auf
dem letzten Level nur noch verlockender. Das ist so, als versucht man, sich
vorzustellen, was in Kip vorgegangen ist, als er das Spiel programmiert hat.«
    Iris ging in ihr Büro zurück und
winkte Louise im Vorbeigehen zu. Sie lehnte sich in ihren weichen Ledersessel
zurück und schlürfte geräuschvoll den Rest des Drinks durch den Strohhalm. Toni
hatte ihr erzählt, daß der Verkauf von Trottel verlieren immer ihre
kühnsten Erwartungen übertraf, wahrscheinlich aufgrund der Verbindung zu einem
Mord im wahren Leben. Der Gedanke beunruhigte sie. Vielleicht hatte T. Duke
recht. Vielleicht war die virtuelle Gewalt in die Realität übergeschwappt.
    Sie warf den leeren Plastikbecher in
hohem Bogen in den Mülleimer, nahm den Telefonhörer in die Hand und wählte die
Nummer der Abteilung Recherchen.
    »Hallo, Darcy. Iris Thorne hier. Hören
Sie, wenn Sie einen Moment Zeit haben, könnten Sie dann bitte alle Informationen
heraussuchen, die Sie über 3-D Dimensions finden können? Das ist eine Firma für
Computerspiele, die von einem Kerl namens Harry Hagopian gegründet wurde. Ich
glaube, sie war in Privatbesitz, bis sie von der Sawyer Company aufgekauft
wurde, vielleicht im letzten Jahr oder im vorletzten. Hagopian kam letztes Jahr
bei einem Autounfall ums Leben —hat sich im Alleingang auf der 15 in der
Mojave-Wüste überschlagen. Schauen Sie mal, was Sie darüber finden. Graben Sie
auch alles über eine Kapitalbeteiligungsgesellschaft namens USA Assets aus. Die
Firmen, in die sie investiert haben, was mit den Firmen anschließend passierte,
die Hauptfiguren und solche Dinge. Ich danke Ihnen.«
    Sie unterbrach die Leitung und wählte
sofort die nächste Nummer. Das Telefon auf Louises Schreibtisch direkt vor
ihrer Tür klingelte.
    »Hallo«, sagte Iris, ohne sich mit
Namen zu melden, da sie wußte, daß das Display von Louises Telefon anzeigen
würde, wer anrief. »Irgendwelche Fortschritte mit der PR-Firma?«
    »Sie haben heute um drei eine
Besprechung mit Pat Delaney von Johnson Delaney. Ich habe denen erzählt, daß
Sie das Image von Pandora aufbessern wollen, um Interesse bei den
Beteiligungsgesellschaften zu wecken.«
    »Stimmt. Ich muß Pandora für die
Viehauktion in Schuß bringen.«
    »Viehauktion?«
    »Die Kapitalgeber untersuchen die
Firmen, in die sie vielleicht investieren wollen, so wie sie das Gebiß und das
Fell eines Stiers unter die Lupe nehmen würden, bevor sie ihn kaufen. Ich
brauche eine gute PR-Kampagne, um den Ruf von Pandora zu retten, muß Interesse
bei den Anlegern von Risikokapital wecken und den Markt in freudige Erwartung
versetzen. Jegliche Begeisterung, die ich für Pandora schüren kann, wird sich
entscheidend auf den Eröffnungskurs bei der Neuemission auswirken.«
    »Sie ziehen den Gang an die Börse für
Pandora also durch?«
    »Bridget wollte es so.«
    »Es wurde behauptet,

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