Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
Vom Netzwerk:
tief durch, lehnte sich
zurück und schlug die Beine übereinander. »Ich nehme an, die Frage lautet, wenn
Pandora nicht an die Börse geht, wohin dann?«
    Er zeigte aufgeregt mit dem Finger auf
sie. »Ich bin froh, daß Sie diese Frage gestellt haben. Mein Angebot, Pandora
ganz zu kaufen, ist noch auf dem Tisch.« Er zeichnete mit den Händen einen
Halbkreis in die Luft, um seine große Vision zu verdeutlichen, und hielt
schließlich die beiden offenen Handflächen hoch, so als hielte er die Erdkugel
in die Höhe. »Ich sehe Pandora im Zentrum meines Konzepts zur Schaffung eines
Netzes von Firmen, die gemeinsam einen neuen digitalen Marktplatz schaffen und
die den Konsumenten vom Einkaufen im Fernsehen über eine Anzeige zu einem
Online-Geschäft führen, wobei die Sawyer-Company an jeder Station eine Gebühr
einbehält.« Er wand sich in seinem Sessel, als wäre er zu klein geworden, um
ihm Platz zu bieten.
    »T. Duke, ich habe meiner Verwunderung
darüber schon vorher Ausdruck verliehen«, setzte Iris an. »Da Sie in letzter
Zeit wie verrückt Firmen aufkaufen, hat die Sawyer Company eine Schuldlast von
über zwei Milliarden, das ist mehr als das Eigenkapital. Wenn die Zinsen
steigen, droht Ihnen der Zusammenbruch. Warum wollen Sie noch mehr Schulden
machen, indem Sie Pandora kaufen, eine Firma mit zahlreichen Problemen, von
denen Sie viele gerade angeführt haben? Es scheint, als hätten Sie Größeres
vor.«
    T. Duke antwortete: »Wie ich schon
zuvor sagte: Synergie.«
    »Sie können die Lizenzen für den
Vertrieb von Software erwerben, Sie brauchen sie nicht selbst herzustellen. Sie
stehen den gewalttätigen und sexuellen Inhalten der Pandora-Spiele ohnehin
kritisch gegenüber. Warum kaufen Sie keine Firma, deren Visionen Ihren eigenen
etwas mehr entsprechen? Warum haben Sie Pandora damals überhaupt Risikokapital
angeboten?«
    »Das ist sehr einfach. Ich bin wie
Wayne Gretzky. Ich gehe dorthin, wo der Puck sein wird. Wenn ich eine
vielversprechende Firma sehe, die führend in ihrem Bereich ist, schlage ich
zu.« Er stand auf, ging zum Fenster und hinterließ mit den klotzigen Absätzen
der Cowboy-Schuhe Abdrücke im Teppich. Er drehte sich zu ihr um und sagte
nichts. Sie war an der Reihe.
    »Ich nehme an, Ihr Angebot für sieben
Dollar die Aktie steht noch.«
    T. Duke sah sie überrascht an. »Aber
nein. Wie könnte es vor dem Hintergrund der neuesten Ereignisse? Es wurde
dementsprechend angepaßt. Fünf Dollar pro Aktie.«
    Iris starrte ihn verblüfft an. »Sieben
war zu niedrig. Und jetzt sind es fünf?«
    »Der Markt hat seine eigenen Gesetze,
wie Sie sicher wissen.«
    Iris schlug unvermittelt mit der Hand
auf den Tisch. »Da mit wäre alles geklärt. Ich lasse den Markt entscheiden,
wieviel Pandora wert ist.«
    »Dies ist vermutlich das beste
Angebot, das Sie bekommen werden. Ich werde vielleicht nicht in der Lage sein,
den Preis bei fünf Dollar zu halten.«
    »Ich werde Pandora nicht abgeben.«
    »Die leitenden Angestellten von
Pandora möchten bei Ihrer unüberlegten Entscheidung unter Umständen auch ein
Wörtchen mitreden. Sie sind von meinem Vorschlag sehr angetan. Ich habe allen
von ihnen vergleichbare Jobs innerhalb der Sawyer Company angeboten.«
    »Und sie haben Ihnen geglaubt?«
    »Es sind gute Leute«, sagte T. Duke
trotzig.
    »Das waren auch all die anderen, die
Sie in all den anderen Firmen, die von Ihnen übernommen und zerstückelt wurden,
anschließend entlassen haben.«
    »Diese Bemerkung nehme ich Ihnen
übel.«
    »Wird zur Kenntnis genommen.«
    »Ich habe Today, Mick und Toni für
dieses Wochenende auf meine Ranch in Santa Ynez eingeladen, um über Pandora zu
reden. Ich würde die Einladung gern auf Sie ausdehnen.«
    »Ich werde einen Blick in meinen
Terminkalender werfen und melde mich dann bei Ihnen.«
    »Es wäre nett, wenn Sie kämen. Sie
können auch einen Freund oder einen Bekannten mitbringen, wenn Sie möchten.
Today und Mick bringen ihre Gattinnen mit.«
    »Klingt wirklich nett. Ich gebe Ihnen
noch Bescheid.« Die Besprechung flaute ab. Sie entschied, Baines ein wenig auf
den Leib zu rücken, solange sich die Gelegenheit bot. Wie ein Steinlöwe saß er
da, während die Hände auf den Knien ruhten. »Was halten Sie von all dem,
Baines?«
    »Was ich davon halte, ist nicht
relevant, Ma’am.«
    »Verstehe.«
    T. Duke hob den Zeigefinger. »Ich habe
eine Frage, Miss Thorne.«
    »T. Duke, wozu so förmlich? Sind wir
keine Freunde mehr?«
    Er ignorierte ihre Bemerkung. »Sie
sind

Weitere Kostenlose Bücher