Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
Vom Netzwerk:
eine vielbeschäftigte Frau. Ich dachte, Sie würden die Gelegenheit, sich
Ihrer Verantwortung für Pandora zu entziehen, bereitwillig ergreifen. Warum
wollen Sie sich das Leben mit einer Neuemission schwer machen?«
    »Weil Bridget Cross das Vertrauen in
mich gesetzt hat, daß ich die richtigen Entscheidungen zum Wohle ihrer Tochter
treffe. Ich möchte, daß eines vollkommen klar ist. Wenn irgendjemand Pandora in
die Hände bekommen will, muß er an mir vorbei.«
    »Sie lassen also Ihr geschäftliches
Urteilsvermögen von persönlichen Angelegenheiten beeinflussen?«
    »Sie etwa nicht? Ich glaube einfach
nicht, daß Ihr Streben nach der Kontrolle über Pandora etwas mit Synergien oder
digitalen Märkten oder irgend solchem Hokuspokus zu tun hat. Sie sind aus
persönlichen Gründen darauf erpicht.«
    »Es stimmt, daß ich die Kontrolle über
Pandora will, aber nicht aus niederen Beweggründen. Ich bin Anleger, Iris. Mein Raison d’être besteht einzig und allein darin, Geld zu verdienen.« Den
französischen Begriff sprach er mit texanischem Akzent aus. »Ich glaube, daß
man mit Pandora eine Menge Geld verdienen kann, und ich glaube nicht, daß Sie
diejenige sind, die das schafft.«
    Sie richtete sich in ihrem Sessel auf.
»In Ordnung. Ich gebe Ihnen hier und jetzt die Chance, mit Pandora Geld zu
verdienen. Ich kaufe Ihren Anteil von zwanzig Prozent für sechs Dollar pro
Aktie auf.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das wird
nichts.«
    »Wie wär’s mit acht Dollar?«
    Er schüttelte erneut den Kopf.
    »Elf? Zwölf? Kommen Sie, T. Duke,
jeder hat seinen Preis.« Sie nahm einen Stift in die Hand und klopfte damit auf
den Tisch.
    »Das ist ein albernes Spiel. Jeder
weiß, daß Pandora nicht soviel Geld hat.«
    »Ich kann das Geld beschaffen, und das
wissen Sie auch. Sie lassen sich zu keinem Preis aus Pandora verdrängen. Bei
Ihrem Interesse für Pandora geht es nicht ums Geld, von Anfang an nicht. Warum
ersparen Sie mir nicht eine Menge Zeit und erzählen mir einfach, worum es Ihnen
geht? Ich werde es ohnehin herausfinden. Ich bin sehr hartnäckig.«
    »Es tut mir leid, daß ich Sie
enttäuschen muß.«
    »Ihnen ist doch klar, daß Kip denkt,
Sie stecken hinter dem Mord an Bridget, und daß Sie ihm die Geschichte anhängen
wollen, damit er dabei draufgeht.«
    T. Duke lachte und sah zu Baines,
damit er den Witz auch zur Kenntnis nahm. Der andere ließ sich zu einem kleinen
Lächeln überreden. »Baines ist ein viel besserer Schütze als derjenige, der die
arme Bridget erledigt hat. Ich würde sicherlich niemanden engagieren, der nicht
schießen kann.«
    »Wer immer Bridget auch erschossen
hat, er hat es vielleicht absichtlich so aussehen lassen, als könnte er nicht
schießen. Kip hat kein Talent für Waffen.«
    T. Duke lachte immer noch. Er
schüttelte den Kopf und wischte sich eine Träne unter dem Auge fort. »Sie
bringen mich zum Lachen, Iris. Diese düstere Story, die Sie da erfinden, ist
wirklich amüsant. Sie haben eine blühende Phantasie. «
    Die drei sahen zu Louise auf, die
eilig zur Tür hereingekommen war. »Es kam gerade in den Nachrichten. Kip Cross
wurde aus der Haft entlassen.«
    Iris erhob sich langsam aus ihrem
Sessel.
    »Dieser Mistkerl!« zischte T. Duke.
    Baines sah T. Duke sorgenvoll an.
    »Welch eine Erleichterung«, sagte
Iris, die sich angesichts der Neuigkeit nicht uneingeschränkt freuen konnte.
»Zumindest bekommt Brianna ihren Vater zurück.«
    »Anscheinend beruht die Entscheidung
darauf, daß Brianna sich wieder daran erinnert, den Mörder gesehen zu haben«,
sagte Louise. »Sie hielt daran fest, daß es nicht ihr Vater war.«
    »Aber der Kerl trug eine Maske!«
protestierte T. Duke. »Wie kann sie da sagen, wer es war?«
    »Der Staatsanwalt sagte, es gäbe nicht
genug Beweise, um Kip zu verurteilen«, sagte Louise. »Es gab nur Indizien. Und
mit der Aussage des Kindes kann man es ganz vergessen.«
    Iris fügte hinzu: »Das letzte, was der
Staatsanwalt will, ist, im Zeugenstand ein fünfjähriges Mädchen
auseinanderzunehmen, dessen Mutter ermordet wurde. Der Schuß kann nur nach
hinten losgehen.«
    »Wenn ich nur daran denke, daß mein
Geld dabei geholfen hat, diese Drecksau aus dem Gefängnis zu holen. Was ist nur
aus diesem Land geworden, verdammt?«
    Baines gab den längsten Satz von sich,
seit er den Raum betreten hatte. »Wieviel hat das Mädchen wohl gesehen?«

15
     
     
    N atalie Tyler sah durch den Spion und
schloß die Augen, so als wäre sie entsetzt angesichts dessen, was sie

Weitere Kostenlose Bücher