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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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ins Haus ziehen.
    »Ich möchte noch ein bißchen hier
draußen bleiben. Geh schon vor.«
    Sein Blick folgte ihr hinein, dann
marschierte er mit auf dem Rücken verschränkten Händen weiter um den Pool
herum. Ein paar Minuten später ging er zu dem Tor und gab den Alarmcode ein.
Das Licht einer Lampe wechselte von Rot auf Grün. Er öffnete das Tor, ging
hinaus und sah die Zementtreppe hinauf und hinunter. Niemand war in der Nähe.
Er lief die Treppe zur Hälfte hinab, beugte sich tief hinunter, um sich
zwischen die Stahlstreben des Geländer hindurchzuzwängen und ins Gebüsch zu
gehen.
    Einige Meter von der Treppe entfernt
lag ein Abflußrohr aus Aluminium mit einem Durchmesser von etwa dreißig
Zentimetern, das gelegt worden war, um das Regenwasser von ihrer Terrasse auf
die unterhalb liegende Straße zu leiten. Er grätschte über dem Abfluß und
versuchte, zwei Rohrstücke auseinanderzuziehen, die von einer Muffe
zusammengehalten wurden. Er trat mit dem Fuß gegen die Muffe, versuchte, die
Rohre auseinanderzuziehen, und hämmerte noch etwas weiter. Schließlich lösten
sich die Rohre mit einem metallischen Quietschen voneinander. Aus dem offenen
Ende rannte eine Ratte heraus.
    Kip kniete sich auf den Boden und sah
hinein. Er steckte die Hand hinein und holte einen Mulch aus verrottenden
Blättern, Dreck, Käfern und Rattenkot heraus. Er richtete sich auf, massierte
sich im Kreuz und ging die Treppe wieder hoch zur Terrasse. Kurz darauf kam er
mit einem Werkzeug aus seinem Schuppen mit dem Pool-Zubehör zurück: eine lange
weiße Plastikstange mit einem Haken am Ende. Er führte den Haken, so weit es
ging, in das Abflußrohr hinein und holte einen Haufen Blätter und Dreck heraus.
Nach drei Versuchen baute er die Teile des Rohres wieder zusammen, fuhr mit den
Händen durch den losen Dreck, die Blätter und Kiefernadeln, um seine Fußspuren
zu verwischen und ging zur Terrasse zurück. Als er auf dem Grundstück war,
schaltete er die Alarmanlage wieder ein.

18
     
     
    I ris hatte den ganzen Tag mit den
Geschäften von McKinney Alitzer zu tun gehabt. Zufrieden, weil der Laden wieder
wie geschmiert lief, wählte sie die dreistellige Durchwahl der Abteilung
Recherchen. »Darcy? Hier ist Iris Thorne. Haben Sie irgendwelche Informationen
über 3-D Dimensions bekommen?«
    »Ich bin gerade damit fertig geworden,
einige Artikel und Berichte für Sie zusammenzustellen. Ich bringe sie
hinunter.«
    »Könnten Sie mal schauen, ob Sie was
über eine Organisation namens >Vertrauensmänner< finden?«
    »>Vertrauensmänner — dieser
umstrittene Verband?«
    »Genau der.« Iris bedankte sich bei
ihr, legte auf und wählte Liz Martinis Durchwahl. Ihre Voice Mail schaltete
sich ein. Iris schaute zu dem Fenster hinaus, das die Bürosuite überblickte,
und sah, daß Liz nicht in ihrem Zimmer saß. »Du kennst doch jeden, Liz. Kennst
du jemanden bei den >VertrauensmännernDarvis Brown? Du bist wahrscheinlich in der Kantine. Vergiß diese Nachricht.
Wir sehen uns sicherlich dort.«
    Iris nahm ihren Kaffeebecher mit in
die Kantine, wo sich Liz mit Kyle Tucker und Amber Ambrose unterhielt.
    »Mit dreitausend bekommst du zwei«,
sagte Liz.
    »Drei Mille?« meinte Kyle. Er trug den
Sportteil der Zeitung zusammengefaltet unter dem Arm und einen halb gegessenen
Apfel in der Hand. Sein gestärktes, blaues Hemd war am Rücken und an den
Ellbogen zerknittert, und seine blonden Haare waren etwas durcheinander — ein
Zeichen, daß das Ende eines Arbeitstages nahte. Iris gefiel dieser etwas
zerknitterte Look bei Kyle. Aber sie fand ihn in jeder Hinsicht —ob Figur oder
Verhalten — süß. Und verkaufen konnte er auch.
    »Aber bei sechs und mehr gibt er dir
einen Nachlaß.« Liz trug ein hell orangefarbenes Kleid aus dickem
Polyesterstrick mit einer tiefgesetzten Taille. Ihre scharfen Beckenknochen zeichneten
sich unter dem Stoff ab, und ihre Brustimplantate waren das einzige, das ihre
dürre Gestalt davor bewahrte, gänzlich formlos zu sein.
    Iris fand, daß Liz zu dünn war, redete
aber nicht mit ihr darüber. Sie hatte früher gelegentlich einen Kommentar dazu
abgegeben und hatte dann die zornigen Einsprüche von Liz über sich ergehen
lassen, während die Freundin wütend auf unsichtbaren Fettpolstern an Hintern
und Bauch herumklopfte. Iris war zu dem Schluß gekommen, daß sie ebensowenig
eine Alkoholikerin, die ihre Sucht leugnete, davon überzeugen konnte, daß sie
zuviel trank.
    Liz fing an, an dem Kragen

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