Das Erbe der Pilgerin

Glauben der Albigenser waren andere Dinge zu recherchieren. König Friedrich zum Beispiel wurde tatsächlich im Dezember 1212 von Siegfried von Eppstein in Mainz zum König gekrönt. Zweifellos fand zur Feier des Ereignisses ein Turnier statt. Der französische Kronprinz war bei der Krönung allerdings nicht zugegen, er spielte nur bei ihrer Vorbereitung eine entscheidende Rolle. Aber um Dietmar in seinem Gefolge nach Mainz zu schicken, musste ich die Geschichte ein wenig verändern.
    Dafür habe ich die Schlacht von Bouvines umso authentischer geschildert – obwohl es natürlich nicht Dietmar und Hansi waren, die den König im entscheidenden Moment vor dem Angriff der Fußsoldaten seiner Feinde retteten und dann Ferrand von Flandern festsetzten, sondern andere Ritter. Die Kampfhandlungen haben sich allerdings Chronisten zufolge genau so zugetragen. Auch die im Text genannten Namen der kämpfenden Ritter sind korrekt.
    Die Fehde, die Dietmar gegen seinen Verwandten Roland führt, ist echten Auseinandersetzungen der damaligen Zeit möglichst authentisch nachempfunden. Privatkriege dieser Art waren durchaus üblich, und lediglich Dietmars Hemmung, seine Kampfmaschine abzufeuern, fällt aus dem Rahmen. Gewöhnlich wurden Fehden mit aller Härte geführt und endeten oft damit, den Gegner und seine Familie hemmungslos abzuschlachten.
    Was den Bau der Mangonels angeht, so war ich mit ihrer Konstruktion vor eine schwierige Aufgabe gestellt. Ich habe zwar durchaus Sinn für Strategie, weshalb mir schnell klar wurde, dass für die Verteidigung von Toulouse eine kleinere und wendigere Kampfmaschine gebraucht wurde als die üblichen turmhohen Katapulte. Wie man so etwas allerdings baut – und dass eine Torsionswaffe hier sinnvoller ist als die nach dem Hebelarmprinzip funktionierende Blide – war mir ein Buch mit sieben Siegeln. Wenn ich es trotzdem halbwegs korrekt geschafft habe, so verdanke ich das den vielen Hobby-Katapultbauern, die ihre Arbeit im Internet vorstellen. Alle Fehler gehen natürlich auf mich zurück.
    Zuletzt noch eine Anmerkung zum Emir von Granada. Mein Buch spielt ausgerechnet in der wirren Zeit des Übergangs von der Almohaden- zur Nasridenherrschaft. Wer in den fraglichen Jahren genau über Granada herrschte, ließ sich ohne intensivstes Quellenstudium vor Ort nicht herausfinden. Für ein einziges Kapitel erschien mir das zu aufwändig, und folglich gestehe ich, dass ich mich darum herumgewunden habe, indem ich den Namen des Herrschers einfach nicht erwähnte. Die Schilderung von Granada zu seiner Zeit dürfte allerdings zutreffend sein. Ich habe die Lebensbedingungen im Emirat für andere Bücher intensiv recherchiert, und durch die dynastischen Konflikte wurden sie sicher nicht sehr beeinflusst.
    Wie immer möchte ich mich an dieser Stelle für die viele Hilfe bedanken, die mir von Seiten meiner Freunde und Testleser, meiner Lektorin und meiner Textredakteurin zuteilwurde. Wieder lieferten alle wertvolle Anregungen – und wieder meisterte Margit von Cossart die schwierige Aufgabe, meine diversen Rechenfehler von den Jahreszahlen bis zur Reichweite von Minikatapulten zu korrigieren. Vielen Dank für Ihre Geduld! Meiner Lektorin Melanie Blank-Schröder gebührt der Dank dafür, dieses Buch überhaupt initiiert zu haben, weil sie gern eine Fortsetzung zum Geheimnis der Pilgerin wollte – und natürlich war auch mein wundertätiger Agent Bastian Schlück wieder beteiligt, indem er die besten Bedingungen für mich aushandelte. Außerdem lässt sich natürlich kein Buch gestalten und erst recht nicht verkaufen, wenn nicht jede Abteilung des Verlages – von der Umschlaggestaltung bis zum Vertrieb – daran mitarbeitet. Ich danke hiermit jedem, der sich um speziell dieses Buch verdient gemacht hat!
    Ricarda Jordan
     

 
    Ricarda Jordan ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Schriftstellerin. Sie wurde 1958 in Bochum geboren, studierte Geschichte und Literaturwissenschaft und promovierte. Sie lebt als freie Autorin in Spanien. Unter dem Autorennamen Sarah Lark schreibt sie mitreißende Neuseeland- und Karibikschmöker, die allesamt Bestseller sind. Als Ricarda Jordan entführt sie ihre Leser ins farbenprächtige Mittelalter.