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Das Erbe der Templer

Das Erbe der Templer

Titel: Das Erbe der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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transportiert worden. Hatte ich endgültig gewonnen?
    Mein Herz klopfte, die Gedanken rasten. So ganz wollte ich daran nicht glauben, und über meinen Körper lief ein regelrechter Schüttelfrost. Sehr langsam ging ich auf die offenen Nischen zu, leuchtete in die erste hinein, denn irgend etwas mußte dort geschehen sein. Noch zu deutlich erinnerte ich mich an das Poltern.
    Es war etwas passiert.
    Die Nische besaß keine Rückwand mehr.
    Für einen Moment schloß ich die Augen, weil ich an eine Täuschung glaubte. Zudem war der Einschnitt noch mit dichtem Staub gefüllt, der sich wolkenartig bewegte, aber meinen Blick nicht auf die offene Rückwand verwehrte. Sie war regelrecht zusammengekracht. Die einzelnen Steine lagen auf dem Nischenboden. Große Felsbrocken, über die ich hinwegsteigen mußte, wenn ich mein neues Ziel hinter der Nische erreichen wollte, denn dort befand sich eine weitere Höhle.
    Ich wußte es nicht genau, dennoch spürte ich instinktiv, daß sich dort die Zentrale befand. Ein Zentrum der alten Templer-Magie, ein Mittelpunkt der damals eingeschlossenen Männer, die sich einem neuen Geist verschworen hatten. Von diesem geheimnisvollen Raum ging etwas aus, das mich gewaltig störte. Es war nicht in Worte zu kleiden, ein böser Atem, ein Gefühl, eine Warnung, auch das Wissen, etwas Neues zu sehen und mit Dingen konfrontiert zu werden, die bis an die Grenze gingen. In der Nische hatte sich der Staub gehalten. Bei jedem Atemzug drang er in meine Lungen. Ich atmete deshalb durch die Nase, überwand auch das letzte Hindernis und löschte die Lampe, denn erst jetzt erkannte ich, daß in der hinter der Nische liegenden Höhle Licht brannte. Ein ewiges Licht des Bösen, die Flamme des Teufels, was immer man für eine Bezeichnung dafür finden konnte, jedenfalls flackerte auf einem Steinaltar das Feuer.
    Die Flammen stiegen aus einer flachen Schale. Sie waren wie lange Arme, die sich in verschiedene Richtungen hin tasteten und ihre kreisförmigen Ausläufer nach oben gegen die Decke warfen, wo sie ein Licht- und Schattenmuster erzeugten.
    Die Schale stand vor einer Figur. Diese wiederum hockte auf einer uralten Steinplatte. Ich vermutete, daß die Figur Baphometh darstellen sollte.
    Der Ursprung dieses Wesens war unbekannt. Es gab nicht einmal Spekulationen darüber. Baphometh war in meinen Augen eine Art Teufel.
    Im Schneidersitz hockte diese Steinfigur auf dem Altar. Sie besaß ein menschliches Aussehen. Der Kopf war sehr schmal, und sein Kinn zierte ein weißgrauer Bart. Der Name Baphometh kam aus dem Lateinischen und bedeutete: der Mann mit dem Bart. Und einen Mann mit Bart hatte ich vor mir.
    Normale Augen besaß Baphometh nicht. Dafür steckten in den Höhlen zwei Karfunkelsteine, in denen sich das Licht der ewigen Flamme brach. Deshalb sah es so aus, als würden sie leben. Die Beine waren mit einer Pumphose bedeckt, der graubraune Oberkörper nackt. Auf der Brust, vom Hals bis zum Bauchnabel, schimmerte ein rotes fettes T, als wäre es mit Blut dorthin gepinselt worden.
    Das T für Templer.
    Ihr Zeichen!
    Ich stand da und schluckte. Mein Blick wandte sich erst allmählich wieder dem Gesicht der Figur zu. Dessen Haut zeigte ebenfalls eine graue Färbung, die mich an Asche erinnerte. Der Mund war breit und nach oben gezogen, so daß er wie der eines Kaspers wirkte. Die Nase wirkte wie ein kleiner Klumpen, die Augen schillerten farbig und facettenartig. Haare besaß diese Gestalt keine. Der Kopf war blank und glänzte, als hätte man ihn eingerieben. Es konnte auch am Widerschein der Flammen liegen, die über den Schädel strichen. Die Höhe, in der sich diese Figur als Mittelpunkt befand, war kreisförmig angelegt worden. Und ein tiefer kreisförmiger Graben umgab auch den Altar mit der darauf sitzenden Gestalt.
    Noch zögerte ich, auf den Graben zuzugehen, denn ich rechnete mit weiteren Fallen. Dieser Ölberg, so geschichtsträchtig er auch äußerlich war, steckte im Innern voller Geheimnisse.
    Für mich war ein Teil seines Inneren reine Teufelsmagie. Schon des öfteren hatte ich erlebt, daß Gut und Böse dicht beieinander lagen. Wie Licht und Schatten.
    In der Höhle war es still. Starr hockte die Statue des Baphometh auf ihrem Platz. Völlig ohne Leben, obwohl eine wechselnde und schillernde Farbskala in den Augen leuchtete. Wenn das Flammenlicht die Augen streifte, überwog mal Rot, dann wieder Gelb, manchmal Türkis. Ein geheimnisvolles künstliches Feuer, das auch auf mich seinen Bann und

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