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Das Erbe der Templer

Das Erbe der Templer

Titel: Das Erbe der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seine Wirkung nicht verfehlte.
    Ich schaute mir die Wände an und verglich sie mit denen in den Gängen und Höhlen. Diese hier sahen wesentlich anders aus. Sie waren nicht so rauh und natürlich wie im Stollen. Meiner Ansicht nach hatte sie jemand bearbeitet.
    Wie sollte ich an die Statue herankommen?
    Das blutrote T leuchtete mir lockend entgegen, auch der Graben war nicht so breit, als daß ich ihn nicht hätte überspringen können. Einen großen Schritt benötigte ich nur, um mein Ziel zu erreichen. Einen Schritt…
    Aber ich war vorsichtig geworden. Gebranntes Kind scheut bekanntlich Feuer. Zudem spielte in dieser Höhle die Zeit keine Rolle mehr. Wer hier unten steckte, der konnte sich in gewisser Hinsicht als zeitlos betrachten. Ich drehte die Hand mit der Lampe. Der bläulich weiße Strahl glitt über die Wände. Manchmal hatte ich das Gefühl, gegen einen dunklen Spiegel zu leuchten, so sehr wurde das Licht vom Gestein reflektiert. An einigen Stellen fielen mir die Zeichen auf. Sie waren in den Fels hineingemeißelt worden und waren so groß, daß ich sie leicht erkennen konnte.
    Eines war immer vorhanden und auch dominierend.
    Das Kreuz der Templer!
    Es besaß die Form eines Kleeblatts. Nur war es an seinen Ecken nicht abgerundet, sondern kantig, wirkte in seiner Gesamtheit steif und wegen seiner relativ fetten »Schreibweise« auch gedrungen. Hier hatten sie also gehaust und ihre Spuren hinterlassen. Ich dachte daran, daß ich mich auf historischem Boden bewegte, daß hier Baphometh gehuldigt worden war.
    War er auch die Spur zu Hector de Valois?
    Noch hatte ich keinen Hinweis auf ihn entdeckt, aber diese Person gab es, sie mußte einfach ihre Spuren hinterlassen haben. Bevor ich mich in Bewegung setzte, warf ich einen Blick zur Decke.
    An ihr hatte sich niemand zu schaffen gemacht. Sie war einfach zu hoch. Das Gestein dort hatte seine Ursprünglichkeit nicht verloren. Konnte sich von dort etwas lösen?
    Das Risiko mußte ich einfach eingehen. Ich hatte vor, mir nicht nur die Figur des Baphometh genau anzuschauen, sondern wollte auch die Platte unter die Lupe nehmen. Langsam näherte ich mich dem Graben. Weit hatte ich nicht zu laufen, nur drei Schritte, dann stand ich am Rand. In diesem Augenblick machte sich bei mir so etwas wie der sechste Sinn bemerkbar. Ich hatte zwar noch keinen Blick in den Graben hineingeworfen, aber aus irgendeinem nicht näher zu erklärenden Grund rechnete ich mit einer Gefahr, die dort in der Tiefe lauerte. Deshalb blieb ich stehen, reckte mich ein wenig vor und schaute in die Tiefe. Zwar zuckte der Widerschein des Feuers noch über die Ränder hinweg, mehr war aber nicht zu sehen. Der größte Teil des Grabens lag in der Finsternis.
    Es war nichts geschehen, und ich atmete auf.
    Dann bewegte sich doch etwas!
    Mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit schoß eine Lanze auf mich zu.
    ***
    Sie war so schnell, daß ich es nur mit Mühe schaffte, den Kopf zurückzureißen. Dennoch wischte die Waffe so dicht an meinem Gesicht vorbei, daß ich noch den Luftzug spürte. Sie jagte bis zur Höhlendecke hoch, knallte dagegen, prallte ab und fiel wieder nach unten. Dabei landete sie im Graben, und aus der Tiefe klang mir ein Splittern entgegen, als wären zahlreiche Knochen gebrochen worden. War das die Gefahr, die in der Tiefe lauerte? Befand sich dort jemand, der mit Lanzen den Graben gegen Eindringlinge verteidigte? Vorerst war das die einzige Erklärung. Ich wollte auch keinen zweiten Versuch starten, um den Graben zu überqueren, sondern dieser Statue anders beikommen. Abermals durch mein Kreuz!
    Zwischen ihm und diesem Land gab es einen Zusammenhang. Hector de Valois hatte mein Kreuz besessen, wenn er zu den positiven Templern zählte. Seine unsichtbaren Spuren konnte ich unter Umständen ans Licht holen. Die Höhle war nicht normal. Beherrscht wurde sie von einer fremden Magie, gegen die ich meine setzen wollte. Noch kam es mir vor wie die berühmte Ruhe vor dem Sturm. Und mit einem behutsamen Griff holte ich das Kreuz hervor.
    Ja, es »meldete« sich. Nicht allein durch die leichte Erwärmung, auch durch das Flimmern an seinen Seiten, wo die vier Erzengel ihre Zeichen hinterlassen hatten.
    Ich stand vor dem Graben, hatte den Blick auf die Figur fixiert und schaute dabei über das Kreuz hinweg.
    Noch einmal konzentrierte ich mich, holte tief Luft und sprach danach erst die Formel.
    Sie sollte alles entscheiden.
    »Terra pestem teneto — Salus hic maneto!«
    Zum erstenmal setzte ich

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