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Das Erbe der Vryhh

Das Erbe der Vryhh

Titel: Das Erbe der Vryhh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Tonfolgen, ertrug den Schmerz, den ihm die Ultraschallimpulse bereiteten. Taggert wankte vor ihnen dahin, den Blick auf die Sensoranzeige gerichtet.
    Einmal blieb er kurz stehen und stellte einen weiteren Störemitterer auf, und Linfyar bemühte sich nach Kräften, mit seinen Schreien dem veränderten Emissionsintervall zu genügen, fühlte sich so geschickt in die Disharmonie ein, wie seine Pfiffe die Melodien Shadiths untermalten.
    Vor ihnen die Tür, die in das Quartier des Ajin führte. Massiv.
    Laminares Plasmeta. Ein kompliziertes Innenschloß. Shadith erweiterte jenen besonderen Sinn, der ihr das Bewußtseinsreiten ermöglichte, tastete damit nach dem Ajin und fand ihn kurz darauf.
    Eine geisterhafte Berührung, die gerade ausreichte, um die Identität zu bestimmen. Soweit sie das feststellen konnte (der Mann befand sich an der Grenze ihres Wahrnehmungsbereichs), schlief er, und sein Selbst driftete zwischen unterschiedlichen Traumstadien dahin. Taggert ging vor der Tür in die Hocke, prüfte die äußeren Bestandteile, ohne sie anzufassen, nahm dann den elektronischen Schloßknacker zur Hand, strich damit über die Fläche vor ihm und wartete.
    Der spezielle Sensor sondierte die Codefolgen.
    Linfyars Finger übten einen noch stärkeren Druck auf den Arm Shadiths aus. Er stützte sich schwer auf sie, rief aber weiterhin die unhörbaren Tonfolgen, obgleich sein Hals inzwischen schon wund sein mußte.
    Die Tür öffnete sich.
    Taggert nahm den Scanner rasch wieder an sich und trat ein, wachsam, bereit dazu, es mit jedem Gegner aufzunehmen, der sich auf ihn stürzen mochte - obwohl Shadith ihm mitgeteilt hatte, der Ajin habe zu keinem seiner Männer genug Vertrauen, um ihnen den Aufenthalt in seiner Unterkunft zu gestatten. Er zog den Schutz mechanisch-elektronischer Anlagen vor, die sich nicht bestechen ließen.
    Shadith trug Linfyar halb ins Zimmer, als die Tür wieder zuzugleiten begann. Als sie den Jungen losließ, keuchte er und sank zu Boden. Sie stellte den Kasten mit der Psychosonde ab, kniete neben Linfyar und stützte seinen Kopf auf ihren Oberschenkel. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Er massierte sich den Hals, rang sich ein schiefes Lächeln ab und antwortete mit einem Nicken. Er versuchte erst gar nicht zu sprechen. Und das Mädchen spürte den Stolz in ihm. Ohne ihn wäre es ihnen nicht möglich gewesen, in das Quartier des Ajin vorzudringen, und das wußte er auch.
    Shadith berührte seine Nasenspitze. »Ja, das war wirklich eine Leistung, Balg.«
    Er nickte erneut, wich von ihr fort und stemmte sich in die Höhe. Anschließend schüttelte er sich, um das Gefühl der Erschöpfung zu verdrängen, stülpte die Ohren vor und wartete auf das, was nun geschehen mochte - mit jener neugierigen Aufregung, die ihm trotz aller Anstrengungen nach wie vor zu eigen war.
    Shadith lachte leise und stand ebenfalls auf. »Wenn du möchtest, kannst du hierbleiben, Linfy. Was nun kommt, dürfte eigentlich nicht allzu lange dauern.«
    Daraufhin gab der Junge ein leises und abfälliges Zischen von sich und trat auf Taggert zu, der im Zimmer umherschritt und dabei die Anzeige des Sensors im Auge behielt. Als sich Shadith zu ihm gesellte, sagte er: »Dämpfer in den Wänden. Hier drin funktionieren keine Handfeuerwaffen.« Er lächelte, und in seinen hellblauen Augen glänzte so etwas wie Belustigung. »Macht weiter nichts schließlich haben wir auch gar keine mitgebracht. Läßt der Ajin das Licht immer eingeschaltet?«
    »Im Schlafzimmer nicht, aber hier?« Shadith zuckte mit den Schultern. »Ich nehme es an. In der Nacht, die ich hier verbrachte, hatte ich keine Gelegenheit, ausgedehnte Streifzüge zu
    unternehmen.«
    »Nun gut. Wo ist das Schlafzimmer?«
    Sie ging an ihm vorbei, doch Taggert hielt sie an der Schulter fest. »Zusammen. Falls es Überraschungen geben sollte.«
    Taggert beobachtete weiterhin die Anzeige des Meßgeräts, und Linfyar folgte ihnen dichtauf, als Shadith ihre beiden Gefährten an die Tür des Schlafzimmers führte, in dem der Ajin ruhte. Es erfolgte kein Alarm. Die Wände in diesem Bereich der Unterkunft enthielten weitere Dämpfer und auch einige Waffen, doch sie wurden nicht aktiviert. Bisher interpretierte die Überwachungselektronik ihr Verhalten offenbar nicht als feindselig. Jenseits der verriegelten Tür schlief der Ajin den Schlaf des Gerechten, vertraute völlig den Schutzmechanismen, die er installiert hatte, um sich abzusichern, ahnte nichts von der nahen Gefahr.
    Shadith

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