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Das Erbe des Loewen

Titel: Das Erbe des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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Hügel herabstürmte, entgegenwarfen. Es war zu dunkel, um deren Anzahl zu bestimmen, doch sie hatten den Augenblick der Überraschung auf ihrer Seite.
    Verdammte Hölle! Warum haben die Fährtensucher uns nicht davor gewarnt? Kieran verfluchte ihre Nachlässigkeit und seine eigene Dummheit, dass er nicht abgezogen war, ehe der Sturm losbrach. Dann hatte er keine Zeit mehr für Bedauern, denn zwei Männer kamen aus dem Schatten auf ihn zu. Er wehrte einen mit dem Schild ab und kreuzte seine Klinge mit dem anderen. Beide waren geübte Kämpfer. Ihre wilden Schläge waren in seinen Armen zu spüren. Als er versuchte, sie abzuwehren, konnte er sie kaum sehen.
    Der Sturm entlud seine volle Gewalt in einem Schwall von windgepeitschtem Regen. Ein Blitz zuckte über den Himmel und erhellte kurz das Schlachtfeld. Es bot sich ein schrecklicher Anblick von im Kampf verschlungenen Körpern und blinkenden Schwertern. Die Anzahl der Feinde war geringer, als Kieran befürchtet hatte, doch seine Männer waren verstreut. Einige von ihnen waren gefallen, ihre reiterlosen Pferde galoppierten davon, um dem Blut und den Schreien der Verwundeten zu entkommen.
    Die Dunkelheit umschloss sie wie ein Sarg, und Kieran fühlte, wie seine Gegner sich zum Todesstoß bereitmachten. Nein, noch war er nicht am Ende! Tief über den Nacken von Rath gebeugt, stieß er seine Klinge dem kleineren der Angreifer entgegen. Bei seinem schmerzhaften Aufschrei verzog Kieran die Lippen zu einem zufriedenen, grimmigen Lächeln, doch ehe er den Streich weiterführen konnte, streifte ihn ein Schlag des anderen Mannes an der Schulter und ließ seinen rechten Arm erstarren.
    Kieran wankte unter dem Stoß, blieb indes im Sattel. Er wirbelte den Schild herum, um den nächsten Hieb zu parieren. Donner ließ das ganze Tal erzittern, gefolgt von zuckenden Blitzen. Die Lippen seines Gegners waren zu einem barbarischen Lächeln verzogen, als er mit seiner Klinge zum tödlichen
    Schlag ausholte.
    Kieran nahm seine Waffe in die Linke. Undeutlich hatte er wahrgenommen, dass sein Widersacher ebenso beherzt kämpfte wie der narbengesichtige Räuber, der versucht hatte, Laurel in seine Gewalt zu bekommen. Konnte es derselbe Mann sein?
    Im Licht der zuckenden Blitze schien es, als ob sein Gegner sich ihm in langsamen, ruckartigen Bewegungen näherte. Kieran straffte sich, riss sich zusammen ...
    „Nein!“ Der Schrei erhob sich über das Klagen des Windes und das stetige Krachen des Donners hinweg.
    Kieran fuhr herum und sah eine Gruppe den Hügel herabstürzen, auf ihn zu, die Schwerter gezogen, die Umhänge hinter ihnen im Wind flatternd. Racheengel, dachte er, dann brach die Hölle los.
    Sein Angreifer zielte auf Kierans Kehle. Kieran duckte sich, der Schlag traf seinen Helm und hallte in seinem Kopf wider, als er im Sattel schwankte. Rath wieherte und bäumte sich auf.
    „Kieran! Kieran!“ rief eine helle Stimme. Laurels Stimme.
    Nein. Das konnte nicht sein. Kieran kämpfte gegen den Gedanken, während er darum bemüht war, im Sattel zu bleiben und sein Schwert nicht fallen zu lassen. Mit dem Druck seiner Schenkel gelang es ihm, Rath wieder unter seine Kontrolle zu bekommen, während der Sturm um ihn herum weitertobte. Er erwartete jeden Augenblick, dass der Hengst durch einen Streich fallen würde. Doch als Rath sich beruhigte, merkte Kieran, dass sein Widersacher verschwunden war.
    „Ellis? Martin?“ rief Kieran. Er blickte um sich und versuchte, seine Männer ausfindig zu machen, wollte ergründen, was geschehen war.
    „Du bist verwundet.“
    Laurel? Kieran wandte sich dem Klang ihrer Stimme zu, ohne seinen Ohren zu trauen. Es musste die Anspannung der Schlacht sein. Wenn dem so war, war es eine sehr lebhafte Vision, denn er hätte schwören können, dass sie nicht einen Fuß von ihm entfernt auf ihrem Pferd saß. Ihr Gesicht war vom Schlamm bespritzt, die Haare wehten im Wind. „Laurel, was tust du hier?“
    „Das ist jetzt nicht wichtig. Lass mich sehen, wie schlimm deine Verletzung ist.“
    „Zur Hölle. Du kannst nicht ... hier sein ... es ist zu gefährlich.“ Eine Welle der Benommenheit erfasste ihn, und er kämpfte dagegen an, um bei Bewusstsein zu bleiben. „Wir ... wir müssen fort von hier. Wo ... wo sind die anderen?“
    „Sie sammeln sich.“ Laurel wies hinter sich zu den Gestalten, die sich im abwechselnden Licht und Dunkel der Blitze auf dem Abhang des Hügels bewegten.
    Schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen. Sein Magen zog sich schmerzhaft

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