Das Erbe des Loewen
Kind.“
„Betrachte es als Gegenleistung für meine Rettung vor zwei Tagen.“
Ihre Antwort beruhigte ihn in seinem Stolz, doch warf sie weitere Fragen auf. „Woher wussten meine Männer, dass ich Hilfe brauchte? Und wie kommt es, dass du bei ihnen warst, obwohl du versprachst, am Fluss zu bleiben?“
„Ich hatte eine Vision.“
„Und?“ zwang er sich zu fragen.
„Ich sah den Mann, der versucht hatte, mich gefangen zu nehmen - jenen mit den schrecklichen Augen -, er beobachtete dich.“
„Wie kann das sein?“
„Das ist nicht zu erklären. Entweder du glaubst mir, oder du glaubst mir nicht.“
„Ich dachte, deine Träume werden nicht wahr.“
„Das taten sie auch nicht ... bis jetzt. Doch das war bereits der dritte Traum, der sich bewahrheitete.“ Mehr sogar, wenn sie auch die zählte, die sie über sein Eintreffen gehabt hatte, doch sie hatte nicht die Absicht, dies zu erwähnen.
Sie verbarg etwas. Er vernahm es aus ihrer Stimme. „Ich kenne zwei, welches war der dritte?“
„Ich träumte von Nebel und deinem Kuss“, sagte sie.
Die Erinnerung daran war heißer als die Blitze, die über den Himmel zuckten. Augenblicklich wurde ihm bewusst, wie eng sie nebeneinander lagen, in der Dunkelheit, allein. Hatte auch sie ihre Kleidung abgelegt? Der Gedanke, dass ihr nackter Körper bloß durch ein Stück Wolle von ihm getrennt sein könnte, brachte sein Blut in Wallung. Wie leicht wäre es, den Plaid wegzuziehen, sie in seine Umarmung zu reißen und so den Qualen ein Ende zu bereiten.
Wie mochte es sein, wenn diese langen, schlanken Beine um ihn geschlungen wären? Wenn ihre seidig weiche Haut die seine berühren würde, sie sich ihm öffnen würde, so wie es ihr Mund getan hatte, und wenn er fühlen könnte, wie sie ihn in sich aufnahm, tief in ...
„Du stöhnst“, rief Laurel. Sie stützte sich auf einen Ellenbogen und legte die Hand auf seine Stirn. „Hast du Schmerzen?“ „Es ist nichts.“
„Ich möchte dir helfen, wenn du mich nur lässt.“
Und er wollte es zulassen. Bald. Es musste bald sein, oder er würde den Verstand verlieren. „Wir müssen weg von diesem Ort.“
„Sobald der Sturm abebbt.“ Sie strich immer noch liebevoll
über seine Stirn, und eine Woge der Sehnsucht überkam ihn.
„Wie hast du diese Höhle gefunden?“ fragte er. Er biss die Zähne zusammen und spannte die Muskeln an, um den schrecklichen Drang, sie sofort zu nehmen, zu bekämpfen.
„Mein Bruder und ich haben diese Hügel durchforscht.“ „Alleine?“ Kieran runzelte die Stirn, das Verlangen wich. „Was hat sich Duncan dabei gedacht, dich aus der Sicherheit von Edin Valley zu lassen?“
Laurel lächelte in der Dunkelheit, gerührt von seiner Besorgnis. „Es gab keine Gefahr. Freda war mit uns, und wir haben uns nicht weit von Edin entfernt. Glaub mir, nach meinem verhängnisvollen Besuch in Edinburgh möchte ich niemals mehr als ein paar Meilen von Edin Valley weg sein.“
„Was ist, wenn ich fortgehen möchte?“ fragte er mit seltsam belegter Stimme.
Laurel blickte ihn misstrauisch an. „Fort? Wohin?“ Dann erinnerte sie sich. „Oh, um deine Verwandten, die Carmichaels, zu besuchen. Ich dachte, du hättest dich von ihnen entfremdet.“ „Wer hat dir das gesagt?“ Seine Finger gruben sich in ihren Arm.
„Rhys hat meiner Tante von deiner Familie erzählt.“ „Familie!“ Er fluchte. „Hat er auch gesagt, dass ich ein Bastard bin?“
„Das macht mir nichts aus“, sagte sie aufrichtig. „Du bist dein eigener Herr.“ Mein Herr. Ein Gefühl erwachte tief in ihr, erfüllte sie, stark, lodernd, unerwartet. „Ein Mann, den ich sehr bewundere“, sagte Laurel voll Überzeugung.
„Ich bin nur ein fahrender Ritter. Daran ist nichts zu bewundern.“
Laurel wusste, er erwartete ihre Verachtung. Noch schlimmer, er verachtete sich selbst. „Du warst gezwungen, dein Zuhause zu verlassen und deinen Weg alleine zu gehen. Dein Leben war nicht leicht, trotzdem hast du es gut gemeistert, zusammen mit Rhys. Die Männer, die dir folgten, haben vielleicht eine raue Schale, doch sie sind wohl diszipliniert. Um die Wahrheit zu sagen, ich habe weitaus schlechteres Benehmen von den Edelleuten bei Hofe gesehen.“
Kieran seufzte, und sie verwünschte die Dunkelheit, die ihre Gesichter verbarg. Wenn er sie doch sehen könnte, dann würde er wissen, dass ihre Worte ehrlich gemeint waren.
„Es ist nicht deine Schuld, ein Bastard zu sein.“
„Nein, es war die Schuld meiner Eltern, sich nicht zu
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