Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
sich als Ziel ausgesucht hatte. Zwischendurch rannte sie, sprintete vor Vergnügen durch die blumengeschwängerte Landschaft. Sie achtete auf den Sonnenstand und erreichte den vor dem See stehenden Olivenhain in ungefähr der geschätzten Zeitspanne. Es ging ihr immer noch ausgezeichnet. Keinerlei Beschwerden, obwohl sie mindestens 10 Kilometer vom Strand entfernt war. Und sie hätte ewig so weiterlaufen können. Aber sie hatte den anderen versprochen, nicht zu weit zu gehen und zurückzukommen. Also wendete sie und lief zurück zu ihrer dezimierten Gruppe, die derzeit aus Jannik, Aki, Archibald, Sascha und Chandler bestand.
Chandler spielte gerade mit Archibald Kokosnussweitwurf. Der erste Werfer schleuderte dabei die Kokosnuss so weit weg wie möglich. Dann hatte jeder drei Versuche, die vorgelegte Kugel zu treffen. Die Kugeln wurden eingesammelt und derjenige, dessen Kugel am nahesten an der Zielkokosnuss gewesen war, durfte nun vorlegen.
Jannik schlief, Sascha und Aki sahen nur zu, denn gegen die Weitwürfe der beiden Jungs hatten sie keine Chance. Deshalb schlug Aki vor, ein Boccia- oder Boulefeld im Sand abzustecken und lieber zusammen richtiges Boccia oder Boule zu spielen. Aki hatte schon kleinere Kokosnüsse gesammelt und eine ganz kleine als Pallino , die Zielkugel.
„Da kommt es nicht auf den Weitwurf an, sondern auf die Präzision. Archibald, lass uns bitte zusammen spielen.“
Das hörte Helen, die gerade zurückkam. „Ich spiele mit beim Boule. Sascha hast du die richtigen Meterschritte. Dann mach uns mal ein Feld von 26,50 mal 4,50 Meter.“
Chandler rief dazwischen. „Lass mal, Sascha. Ich mach das schon. Dreißig Schritte von mir längs und 5 Schritte in die Breitseite passen genau. Und auf einen Zentimeter mehr oder weniger kommt es nicht an.“
Sie spielten, bis es zu dunkel zum Weiterspielen war. Danach schliefen alle, bis auf Helen, sehr schnell ein. Helen konnte nicht schlafen, weil sie Paul vermisste. Sie machte sich Gedanken. Sollte sie gleich damit anfangen, die Gruppe zu vergrößern? Oder lieber noch etwas warten?
Am nächsten Morgen. Die Wellen schlugen gegen den Strand. Der Wind flaute ab. Das Wasser zog sich zurück. Helen sah sich um. Sie sah zu, wie ein Träumling in der Ferne wach wurde, sich aufrichtete, um dann entschlossen ins Wasser zu laufen und dann mit kräftigen Schwimmzügen auf die im Meer aufragenden Korallenriffe zuzuschwimmen. Der Strand war relativ leer. Viele, die noch einen Tag vorher im Sand gelegen hatten, waren ebenfalls zurückgeschwommen oder vom aufsteigenden Wasser in der Nacht mitgenommen worden.
Ihr fiel der Text eines Liedes ein, das sie in den Kristallsälen der Korallenriffe bei den Gruppensitzungen oft gesungen hatten. Leise begann sie die Verse zu singen:
Willst du meiner Seele verwehren
sich auf Erden zu bewähren.
Töte sie nicht vor der Zeit.
Denn sie ist noch nicht so weit,
am Strand der Träume zu bestehen,
wo die Wellen ihre Spuren verwehen .
Wenn Paul sie nicht zur Palmengruppe geholt hätte, wäre sie dann auch schon längst wieder zurück bei ihrer Wohngruppe, den Freunden, den Arbeitskollegen im Sanitätsteam?
‚Sie vermissen mich bestimmt. Ich könnte hin schwimmen und mich von ihnen verabschieden. Zumindest sollte ich ihnen eine Nachricht zukommen lassen’.
Chandler bewegte sich, richtete sich auf. Sie winkte ihn zu sich. Er kam und setzte sich neben sie.
„Ich hätte es dir eigentlich schon gestern sagen müssen, Chandler.“
„Ja, was?“
„Euer Schwarm hat Gerranien als Ziel.“
„Ich weiß.“
„Wenn du auch nach Gerranien willst, dann sollst du dir Delphine rufen und dich von ihnen ziehen lassen. Das geht schneller und ist sicherer, als wenn du alleine los schwimmst. Und immer an den Küsten entlang. Dann könnt ihr Gerranien nicht verfehlen.“
Chandler zog ein nachdenkliches Gesicht, dabei wanderten seine Augenbrauen in der Stirnmitte nach oben.
„Ich weiß gar nicht, wie Gerranien aussieht. Da könnten wir direkt dran vorbeischwimmen und ich hätte keine Ahnung davon.“
„Tut mir leid Chandler. Ich hätte mich bei Michael näher danach erkundigen müssen. Ich würde mich allerdings freuen, wenn du bei uns bleibst. Sag mal, weißt du mehr über dieses Gift, das euch bedroht hat?“
Chandler nickte heftig.
„Ich höre Hochdekanin Vaahinna’s Rede ständig, immer wieder in meinem Kopf. Wort für Wort. Sie sagte, dass auf dem Planeten Foresterra zwei Rassen leben. Wir,
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