Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
konnten wir ihn auch nirgends finden. Hanke versorgte ihn unfreiwillig mit allem was er brauchte. Denn Gransu verfügt über ein Mittel, nennen wir es Gift, das wie eine Hypnose wirkt und womit er anderen Menschen seinen Willen aufzwingen kann. Die Spritze, die ich Hanke gegeben habe, zerstört dieses Gift, durch ein spezielles Antiserum.“
Gransu in London
Fürst Gransu saß im großen parkähnlichen Nachbargarten von Lee Jokosan im Schutz mehrerer Bäume. Vor ihm stand ein großer prächtiger Rhododendronbusch, der ihn fürs erste unsichtbar machte für alle wachsamen Augen des Grundstückes. Er wollte kein Aufsehen. Er wollte nur nachdenken. Danach vielleicht etwas essen und trinken. Das würde er sich wie immer leicht besorgen können. Denn er war den Bewohnern dieses fremden Planeten körperlich weit überlegen. Daher würde es auch ein Leichtes sein, Ersatz für Lee Jokosan zu finden. Aber nicht hier direkt in der Nachbarvilla. Seine Verbindung zu Lee Jokosan war inzwischen ganz unterbrochen. Er konnte weder hören noch fühlen, was dieser sah, dachte, sagte oder hörte. Da die Allthaner daran schuld waren, beunruhigte ihn das nicht weiter. Denn er war sicher, dass es nur wenige Allthaner auf der Erde gab. Er musste ihnen nur aus dem Wege gehen. Oder?
Andererseits gab es also eine wahrscheinlich intakte Verbindung zu Malda. Denn der Allthaner hatte ihm gedroht. Was hatte er genau gesagt? Fürst Gransu versuchte, sich die exakten Worte in Erinnerung zu rufen. Dass es in Aachen ein Portal nach Malda gab? Dass er sofort nach Aachen zurückgehen sollte. Das wäre seine einzige Chance, jemals nach Malda zurückzugelangen. Der Gedanke war verlockend. Zurück nach Malda. Konnte man den Allthanern überhaupt trauen? Würden sie ihn nicht verhaften, jahrelang in ein Gefängnis stecken? Schließlich hatte er einige dieser Erdenbewohner getötet. Und welche Schrecken würde die Reise für ihn beinhalten? Es grauste ihn, wenn er an die Qualen dachte, die er ausgestanden hatte.
So grübelte er, bis es dunkel wurde. Dann huschte er geräuschlos an der äußeren Mauer des Grundstücks entlang, sprang darüber und landete mit den Füßen in einem Teich. Platschnass bis zu den Oberschenkeln hechtete er heraus und hörte das Bellen von heranhetzenden Hunden. Lichter flammten auf. Gransu rannte an der Mauer entlang, sah sich kurz um, sah dass der vorderste der Bluthunde nur noch ein paar Meter entfernt war, schnellte ihm entgegen, packte ihn am Hals, warf ihn über die Mauer und sprang hinterher. Dort lag der Hund noch auf dem Rücken, als Gransu’s Füße den Boden neben ihm berührten. Der Hund jaulte mehr wütend als jämmerlich. Doch ein Tritt Gransu’s an den Kopf ließ den Hund erschlaffen und erstarren. Die restlichen Hunde stimmten ein grelles Kläffen an, das die Hausbesitzer alarmierte. Aufgeregte Stimmen sprachen durcheinander. Aber das war hinter der hohen Mauer, die Gransu gerade übersprungen hatte. Der sah, dass er sich nicht mehr in einem dieser großen Gartengrundstücke befand. Denn es waren für seine scharfen Augen keine, Zäune, Absperrungen oder Mauern zu erkennen, außer derjenigen, über der er gerade gesprungen war. Er befand sich nun in einem Park. Er packte den leblosen Hund am Halsband und nahm ihn mit sich auf der Suche nach etwas mehr Distanz zu dem Ort, wo die Allthaner waren. Schließlich fand er eine Parkbank. Er warf den Hund darauf, setzte sich daneben und bleckte seine Reißzähne. Er hatte Durst. Dann überlegte er es sich anders und zückte sein Messer. Ein kurzer Schnitt. Dann zog er seine Lippen angewidert zurück. Hundeblut hatte er noch nie getrunken. Aber er musste etwas trinken und auch etwas Fleisch essen. Den toten Hundekörper versteckte er in einem Gebüsch. Der Allthaner sollte nicht wissen, wo er gewesen war. Es war alles ruhig im Park. Das entfernte Hundekläffen war schon lange verstummt. Gransu legte sich anschließend ins Gras und schlief einige Stunden. Er träumte von seinem Bruder Cencas, der nun Fürst von Malpirland sein würde. Dann von König Hesatas, der alle Fürsten mit seinen Maschinen unterdrückte und herumkommandierte. Das ließ ihn gegen 2 Uhr morgens aufwachen. Hier auf der Erde hatten die Menschen viel mehr und bessere Maschinen und Technik, Autos, Flugzeuge und Züge, als König Hesatas. Und dann das Glitzern und Funkeln der Innenstadt mit all den aufleuchtenden Reklamehauswänden. Eine faszinierende fremdartige Welt. Er
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