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Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)

Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)

Titel: Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: U. Voss
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entschloss sich, in die Innenstadt zu gehen. Bei dem dort herumlaufenden bunten Völkergemisch fiel seine gut verdeckte Andersartigkeit nicht auf. Er rückte seine Perücke zurecht, strich sich über die Nase. Unangenehm feucht bis zu den Oberschenkeln war seine Hose. Die würde in ein paar Stunden trocken sein. Er wusste wie er von Joksosan’s Haus in die City kam. Wusste aber nicht, wo er jetzt war. Er suchte den Ausgang des Parks, traf vorher auf einer Parkbank einen schlafenden Penner, rüttelte diesen wach und fragte nach der Richtung in die Stadt. Dieser zeigte schlaftrunken mit dem Finger dort hin, wo der Himmel vom Lichterschein der Stadt am hellsten schimmerte. Gransu lief los. An Straßen entlang. Dann hielt er ein Taxi an. Gransu stieg ein. Der farbige Taxifahrer war ahnungslos. Er sah nicht die nassen Hosen von Gransu. „Wohin soll’s denn gehen?“ fragte er. „Heizung bitte wärmer und auf Fußstellung“, sagte Gransu und griff selber über das Armaturenbrett und behinderte dabei den Taxifahrer. Der zuckte zusammen und wollte sagen: „Lassen Sie das, Mann .“ Aber da hatten Gransu’s Giftzähne schon dessen Nacken gefunden. Die ausgefahrenen  Reißzähne fanden ihr Ziel. Dem Taxifahrer wurde schwindelig. Sein Kopf mit den krausen schwarzen Haaren sackte auf das Lenkrad. Gransu wartete ab, bis es dem Taxifahrer wieder besserging.
    „In die City“, sagte er. Dann zog er seine Stiefel aus, lehnte sich zufrieden in den Autositz zurück und fühlte wie die heiße Luft aus dem Fußraum seine Hose langsam zu trocknen begann. „Fahr langsam“, sagte er zum Taxifahrer. „Ich habe kein bestimmtes Ziel. Zeig mir einfach die Innenstadt.“
    Er hatte es nicht eilig, die wohlige Wärme des Taxis zu verlassen. Er war satt und zufrieden. Vielleicht etwas müde. Der Taxifahrer war in seiner Gewalt und lachhaft leicht zu manipulieren.
    „Wie heißt du?“
    „Dennis“
    „Also Dennis, du zeigst mir jetzt einfach die Stadt.“ 
    „Oxford Street, Piccadilly Circus, Trafalgar Square?, Westminster Cathedral? Buckingham Palace?“
    “Hört sich gut an.  Fahr los, aber langsam .“
    Gransu brauchte Zeit zum Nachdenken über seine nächsten Schritte. Denn er war unschlüssig über die ihm offenstehenden Möglichkeiten. Anscheinend gab es eine Chance nach Malda zurückzukehren. Da die Allthaner hier waren, kannten sie sicher auch den Rückweg. Aber was würden die mit ihm machen? Er wollte nicht eingesperrt werden und lebenslang im Gefängnis sitzen. Aber vielleicht sperrten sie ihn auch nur für ein paar Jahre ein und ließen ihn dann frei?  Wenn er das nur wüsste, dann würde er sich ihnen ergeben.
    Wie bei den meisten Bewohnern des Kontinents Maldas, waren Gransu’s Kenntnisse über Allthania weit von der Realität entfernt.  Denn um dorthin zu gelangen, musste man erst das riesige Land der Horsa überqueren. Horsa, ein Schlaraffenland für jeden Maldaner, war gleichzeitig die einzige Landverbindung zwischen den beiden großen Kontinenten, denn es trennte das Nordmeer vom Südmeer.  
    Dennis kurvte durch die City von London. Überall blinkende Leuchtreklame. Gransu war beeindruckt von den grell aufflammenden Bildern und Werbeschriften. Jedes Haus hatte eine andere Botschaft, ein anderes Produkt. Push-Up BHs, Autoreklame, Fernreisen. Dennis sah sich nach seinem Gast um. Der hatte anscheinend kein bestimmtes Ziel, sondern wollte sich nur die City ansehen.
    „Das Haus of Parliament ist sehr beliebt bei den meisten Touristen. Sollen wir da auch mal vorbeifahren?“
    „Zeig mir alles“, antwortete Gransu, dessen Augen geblendet und dessen Bewusstsein beeindruckt war von den funkelnden Lichtern der Stadt. 
    Sie kurvten durch die Oxfordstreet, am Piccadilly-Circus vorbei, dann  nahmen sie Kurs auf das Parlamentsviertel.
    Die Zentrale meldete sich beim Taxifahrer. Ob er frei wäre und eine Fahrt machen könnte. Dennis verneinte. Er hätte einen Touristen, der sich für London bei Nacht interessierte. Ein guter Job. Aber langweilig für Dennis. Er stellte das Radio lauter, um nicht einzuschlafen. Denn er war verdammt müde. Außerdem juckte sein Nacken. Er begann zu kratzen und fühlte einen Schorf. Ach, das ließ er mal besser, bevor der aufging und es bluten würde. 
    „Ist die Musik in Ordnung?“ fragte er seinen Gast. „Zu leise oder zu laut?“ Gransu brummte eine nicht zu identifizierende Antwort.
    Es kam ein Lied der Backstreetboys, dann was von Robin Williams, dann Adele, dann die Beatles.

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