Das Erdportal - Band 1 - Traumstrand (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)

regelmäßig einmal im Jahr zum regulären Jahresreport vor den Senat und gab umfassende Berichte ab. Vor drei Monaten hätte er turnusgemäß zu unserer Jahrestagung anreisen müssen, erschien aber aus  gesundheitlichen Gründen nicht. In sieben Monaten stünde eine Neuwahl an, die wir hiermit vorverlegen wollen.
    Wir haben den Verdacht, dass Portas beabsichtigt, die Erde nicht zu verlassen bzw. dort länger zu bleiben als es sein Amt erfordert. Seine wiederholten Anfragen über verschiedene äußerst gewagte Interventionen, die alle vom Senat abgelehnt wurden und die Tatsache, dass er nicht zur Hauptjahres-Sitzung vor den Senat zum Bericht   erschien, lassen uns vermuten dass er eventuell gewisse Ziele verfolgt, die vielleicht gesetzwidrig sind."
     
    In den nächsten Minuten wurde über die Vertrauensfrage für den Observer Portas entschieden. Das Ergebnis fiel recht eindeutig mit 850 Neinstimmen aus. 
     
    Anschließend mussten die drei Bewerber, darunter Robert, um die Nachfolge von Portas nach vorne aufs Podium kommen. Arturis begrüßte sie und stellte sie noch einmal vor. Dann durften sie auf ihre Plätze zurückgehen.
    Helen strahlte Robert an. Diese Wahlentscheidung sollte problemlos für sie sein. Obwohl sie damit einen guten Freund verlieren würde, hatte sie bei dieser Abstimmung keine Bedenken. Insgeheim aber fragte sie sich, wieso Robert für diese Aufgabe bestimmt worden war. Denn manchmal benahm er sich ziemlich unreif. Besonders wenn er sie anbaggerte. Vermutlich hatte er immer zu viele Austern am Strand gegessen, und die angebliche aphrodisierende Wirkung hatte bei ihm wohl einen Placeboeffekt. Ob Robert reif genug für den Observerjob auf der Erde war, hatte Michael, der es wirklich richtig beurteilen sollte, bereits entschieden, und das sollte nun die gesamte Versammlung von 1032 Senatoren bestätigen.
    Es bedurfte zweier Wahlgänge, bevor Robert tatsächlich mit der erforderlichen Mehrheit gewählt wurde. Der erste Wahlgang zeigte Senatorin Shiva und Robert mit leichtem Vorsprung vor Senator Callus, der im zweiten Wahlgang nicht mehr antreten musste. Es kam nach einer 20-minütigen Beratungszeit, die Arturis bewilligte, und in der wieder lebhaft in verschiedenen Gruppen diskutiert wurde, zu einem Zittersieg Roberts. Als die 10 Minuten um waren, hatte Robert eine gute Mehrheit von 624  Stimmen und auf Senatorin Shiva entfielen 407 Stimmen. Damit war Robert gewählt und er musste noch einmal nach vorne kommen. Er versuchte sich seine innere Unsicherheit nicht äußerlich anmerken zu lassen, bedankte sich für das Wahlergebnis und versprach:
    "Ich werde mich in den nächsten Tagen intensiv mit allen Fakten meiner neuen Aufgabe befassen und mich in diese gründlich einarbeiten. Ich bedanke mich im Voraus bei Senator Michael, da ich jetzt schon weiß, dass ich dafür seine Hilfe benötige und sicher bin, dass er mir diese gewähren wird und mich in jeder Hinsicht unterstützen wird. Ich bin noch nicht lange auf Foresterra, und vieles hier ist für mich neu und faszinierend, ja unfassbar und kaum mit dem Verstand begreifbar. Eigentlich wollte ich hier nicht so schnell wieder weg.“
    Allgemeines Gelächter. „Hört, hört“
    „Aber ich freue mich auf diese Aufgabe, die mich zurückführen wird in meine Heimat, Mutter Erde, die ich erst vor kurzem verlassen habe. Und ich bin dankbar dafür, dass ich nun zu ihr im Auftrag des Senats zurückkehren darf."
    Alle Senatoren, ohne Ausnahme, nicht nur die, die ihn gewählt hatten, standen auf und applaudierten
    Michael kam zu ihm hoch aufs Podium, klopfte ihm auf die Schulter und umarmte ihn anschließend.
    Die nächsten drei Tagungsordnungspunkte nahm er nur wie im Traum wahr. Es waren Themen, bei denen es um Finanzen und Geldverteilungen ging, bei denen Helen keine Probleme mit ihrer Entscheidungsfindung hatte. Da Robert sich nicht mehr konzentrieren und kaum zuhören konnte, sondern die Worte und Bilder nur wie hinter einer Nebelwand wahrnahm, vertraute er auf Helens Urteil und wählte so wie sie.
     
    Der allerletzte Punkt behandelte die Aufnahme neuer Bürger, deren Namen Senator Arturis nun bekannt gab.
    „Kommen wir zur letzten Bekanntmachung dieser Versammlung. Aufnahme neuer Bürger. Ich freue mich euch allen mitteilen zu können, dass wir drei neue Bürger bekommen haben.“
    Das Bild auf der Videowand wechselte und drei Köpfe waren nun zu sehen.
    „Das sind unsere drei Neubürger. Bürger Jaim, Bürgerin Kimpur und Bürger Chandler. Jeder