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Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac

Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac

Titel: Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Verne
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Fabrik, ihr Direktor Marcel Camaret, ›marchant vivant dans un rêve étoilé‹ eine Art von Traumwandler, der Diener Joko, die neun weiteren schwarzen Diener und die hundert Arbeiter, wovon siebenundzwanzig verheiratet – alle Gefangene dieses kleinen autonomen Stadtstaats und ohne Verbindung mit dem übrigen Blackland.
    Auf dem rechten Ufer die Merry Fellows, fünfhundertsechsundsechzig an der Zahl einschließlich der Offiziere, sämtlich Erzschelme, die zweihunderteinundvierzig Weißen und die fünfundvierzig weißen Frauen vom gleichen Schlage, die den ›Civil Body‹ bilden, und endlich der mächtige Mittelkomplex der Schwarzen, in dem die meisten der Sklaven leben, schuften und leiden, insgesamt fünftausendsiebenhundertundsechs Neger beiderlei Geschlechts.
    Dies sind die Stätten, an denen sich die Ereignisse abspielen werden, von denen der zweite Teil dieser Erzählung handeln soll.
    Zu dem Zeitpunkt, mit dem dieser beginnt, war in Blackland alles wie gewohnt. Das Personal der Fabrik war an der Arbeit, eine gewisse Zahl von Merry Fellows überwachte die Neger, denen die durch die nahende Regenzeit bedingten landwirtschaftlichen Arbeiten oblagen, während die übrigen sich wie alltäglich den derbsten Vergnügungen hingaben und der Civil Body sich auf nicht genau definierbare Art mit seinen äußerst beschränkten und ungesetzlichen Formen des Warenumsatzes befaßte.
    Gegen elf Uhr vormittags befand sich Harry Killer allein in seinen Privatgemächern. Er war in tiefes Nachdenken versunken, und was ihn beschäftigte, schien, nach seinem Gesichtsausdruck zu schließen, nicht eben erfreulich zu sein.
    Da läutete das Telefon.
    »Ich höre«, sagte Harry Killer, während er nach dem Empfänger griff.
    »West, siebzehn Grad Süd, zehn Aeroplane in Sicht«, verkündete ihm das Telefon.
    »Ich komme herauf«, antwortete Harry Killer und hängte ein.
    In wenigen Minuten befand er sich auf dem höchsten Punkt des Palastes, über dem sich ein zehn Meter hoher Turm erhob, den er gleichfalls erstieg. Auf der Plattform traf er den Merry Fellow an, der ihm die Nachricht übermittelt hatte.
    »Dort«, sagte dieser und wies auf einen Punkt im Raum.
    Mit Hilfe eines Feldstechers blickte Harry Killer in die bezeichnete Richtung.
    »Das sind sie«, erklärte er nach einer kurzen Prüfung.
    Von neuem durchforschte er den westlichen Horizont mit dem Blick. Dann ließ er das Fernglas sinken.
    »Rufe die Berater zusammen, Roderick«, sagte er. »Ich gehe schon hinunter.«
    Während der Merry Fellow seine Weisung befolgte und die verschiedenen Mitglieder des Rates anrief, begab sich Harry Killer eilig bis auf die zwischen Fabrik und Palast ausgesparte Esplanade hinab. Nacheinander schlossen dort die neun Berater sich ihm an. Mit zum Himmel gewandtem Blick standen sie abwartend da.
    Sie brauchten nicht lange zu warten. Die angekündigten Aeroplane wurden zusehends größer. Einige Minuten darauf landeten sie weich auf der Esplanade.
    Harry Killers Augen funkelten vor Vergnügen. Während vier der Aeroplane nur mit ihren zugehörigen Flugzeugführern besetzt waren, beförderten die sechs anderen jeder außerdem noch zwei Passagiere: einen Mann von der Schwarzen Garde und einen vollkommen gefesselten Gefangenen, dessen Oberkörper von einer sackartigen Hülle bedeckt war.
    Die sechs Gefangenen wurden von ihren Banden befreit. Als ihre geblendeten Augen sich wieder an das Tageslicht gewöhnt hatten, blickten sie staunend um sich. Sie befanden sich auf einem großen, auf allen Seiten von unüberwindlichen Mauern eingeschlossenen Platz. Einige Schritte von ihnen entfernt standen die sonderbaren Apparate, die sie durch die Lüfte hierher geführt hatten. Vor ihnen erhob sich die gewaltige Masse des von seinem Turm noch überragten Palastes, dazu eine geschlossene Gruppe von dreißig Negern der Schwarzen Garde. Etwas näher hielt sich eine weitere Gruppe von wenig vertrauenerweckend aussehenden Individuen auf. Hinter ihnen, mehr als hundert Meter entfernt, erkannten sie eine zweihundertundfünfzig Meter lange Mauer ohne Tür noch Fenster, über der sich ein hoher Fabrikschornstein und ein noch höherer metallischer Lichtmast erhoben, dessen Verwendung ihnen unbekannt war. Wo befanden sie sich? Was war das für eine Festung, die auf keiner der Karten von Afrika, die sie doch alle so aufmerksam und geduldig studiert hatten, verzeichnet gewesen war?
    Während sie sich diese Fragen stellten, gab Harry Killer ein Zeichen, woraufhin auf die

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