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Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac

Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac

Titel: Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Verne
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Schulter jedes Gefangenen eine mächtige Pranke herniederfuhr. Ob sie wollten oder nicht, mußten sie sich zu dem Palast begeben, dessen Tür sich vor ihnen öffnete und hinter ihnen wieder schloß.
    Jane Buxton, Saint-Bérain, Barsac, Amédée Florence, Dr. Châtonnay und Monsieur Poncin befanden sich in der Gewalt von Harry Killer, dem Autokraten von Blackland, der unbekannten Hauptstadt eines unbekannten Imperiums.
Fußnoten
    1 Seit dem Zeitpunkt, zu dem diese Ereignisse sich abgespielt haben, ist die im Osten von Gao-Gao gelegene Region erforscht. Die Folge dieser Erzählung wird erklären, aus welchen Gründen man von der hier erwähnten Stadt nur wenige Spuren mehr vorgefunden hat.
     
    2 Die fröhlichen Burschen.
     
    3 Zivilkorps.
     
    4 Gartenbrücke.
     
    5 Schloßbrücke.
II.
Mit raschem Flügelschlag
    (Aufzeichnungen von Amédée Florence)
     
    25. März. – Nun sind wir schon beinahe vierundzwanzig Stunden in … Ja, wo sind wir eigentlich? Wenn man mir sagte: Auf dem Mond, wäre ich in Anbetracht der Fortbewegungsart, deren Reize wir genossen haben, auch nicht weiter erstaunt. Die Wahrheit ist, daß ich keine Vorstellung habe. Immerhin glaube ich, ohne irrige Meinungen zu äußern, folgendes sagen zu können: Beinahe vierundzwanzig Stunden bereits sind wir Gefangene, und erst heute morgen, nach einer übrigens vorzüglich verbrachten Nacht, fühle ich die Kraft in mir, diese Notizen den bisherigen in meinem Tagebuch hinzuzufügen, das, wie ich zu behaupten wage, kaum glaubliche Dinge zu enthalten beginnt.
    Trotz einer Lektion in der Kunst des Voltigierens, der wir uns wohl oder übel unterziehen mußten, würde der allgemeine Gesundheitszustand befriedigend und könnten wir alle einigermaßen in Form sein, wenn nicht Saint-Bérain durch einen heftigen Hexenschuß fester als mit der stabilsten Kette aus Stahl ans Bett gefesselt wäre. Der Arme liegt steif wie ein Ladestock da, unfähig, die geringste Bewegung zu machen, und wir müssen ihn füttern wie ein Kind. Daran ist weiter nichts Erstaunliches. Erstaunlich ist hingegen, daß wir uns nach dem kleinen Hexenritt von gestern morgen überhaupt noch bewegen können.
    Ich selber war den ganzen gestrigen Tag gebrochen, geschunden, außerstande, meine Gedanken zu ordnen. Heute geht es zwar besser, aber weit ist es damit auch noch nicht her. Versuchen wir indessen, unsere Geister wiederzufinden, wie jener Kamerad gesagt hat, der nach dem verwendeten Plural zu urteilen, mehrere zur Verfügung hatte – er war da wirklich ein Glückspilz –, und die ungewöhnlichen Ereignisse zu rekapitulieren, deren bedauernswerte Hauptakteure meine Gefährten und ich gewesen sind.
    Vorgestern also hatten wir uns todmüde zur Ruhe begeben und schliefen den Schlaf des Gerechten, als kurz vor Morgengrauen ein infernalisches Geräusch uns weckte. Es war das gleiche Dröhnen, das schon dreimal meine Neugier erregt hatte, nur war es diesmal viel stärker. Wir machten die Augen auf, um sie gleich wieder zu schließen, denn wir wurden von gleißendem Lichtschein geblendet, der offenbar aus einer gewissen Höhe auf uns fiel.
    Wir haben uns von dem Lärm und der starken Strahlung, die beide für uns gleich unerklärlich waren, noch nicht erholt, als wir überraschend von ein paar Männern überrumpelt werden. Sie stoßen uns umher, werfen uns zu Boden, knebeln uns und stülpen uns eine Art von Sack, der bis zur Taille herunterreicht, über den Kopf, so daß wir nichts mehr sehen können – alles das in weniger Zeit, als ich brauche, um es niederzuschreiben. Saubere Arbeit, muß man wirklich sagen!
    Im Handumdrehen bin ich dicht mit Schnur umwickelt wie eine Wurst. An meinen Knöcheln, meinen Knien, meinen Handgelenken, die man zuvor sorgfältig auf meinem Rücken gekreuzt hat, schneiden die Fesseln mir ins Fleisch. Ein köstliches Gefühl!
    Während ich diese angenehme Situation eben erst auszukosten beginne, vernehme ich eine Stimme, in der ich sofort das bezaubernde Organ von Leutnant Lacour erkenne.
    »Alles in Ordnung, Jungens?« fragt er in schnarrendem Ton.
    Gleich darauf, bevor noch die – sicher ganz reizenden! – ›Jungens‹ hätten antworten können, schlägt er noch rauhere Töne an.
    »Der erste, der sich rührt, bekommt eine Kugel in den Kopf. Und jetzt nichts als los!«
    Man braucht kein diplomierter Gelehrter zu sein, um zu verstehen, daß seine Drohung uns betrifft. Er hat es ja gut vor, dieser Exkommandant unserer Eskorte. Uns rühren? … Nun, er hat gut

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