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Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac

Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac

Titel: Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Verne
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Sektionen, die halbkreisförmigen, konzentrisch angelegten Straßen, die Quartiere im Westen und Osten mit ihrer eher dünngesäten weißen Bevölkerung, und das Zentrum, das in der Morgenfrühe von einer Menge von Schwarzen wimmelte, bevor diese sich in der umgebenden Landschaft verlor.
    Ihre Blicke reichten auch zum Teil zu der Fabrik hinab, doch was sie davon sahen, klärte sie nur wenig über diese zweite Stadt auf, die in die erste eingeschlossen war, aber mit ihr nur wenig Verbindung zu haben schien. Wozu dienten diese verschiedenen Konstruktionen, auf deren höchstem Punkt sich ein Schornstein erhob, aus dem niemals eine Rauchfahne wehte, und ein Turm, der dem auf dem Palast ähnlich sah, den jedoch bis zu hundert Meter Höhe jener unerklärliche Mast überragte, der Amédée Florence im Augenblick seiner Ankunft aufgefallen war? Was bedeuteten die ausgedehnten Gebäude, die in dem abgeschlossenen Teil am Rande des Red River standen und von denen mehrere oben mit einer dicken, grasbewachsenen Erdschicht bedeckt waren? Welchen Bedürfnissen entsprach jener andere, größere Teil, der Gemüse-und Obstgärten enthielt? Weshalb die Metallverkleidung oben auf der hohen Mauer, die dieses Gebiet ganz für sich umschloß? Und warum an ihrer Basis der breite, tiefe Graben? Warum sogar jene Mauer selbst, da auf den beiden nicht durch den Fluß oder die Esplanade begrenzten Seiten eine zweite vorhanden war, hinter der die offene Landschaft begann? Es schien, als habe man zugleich diesen speziellen kleinen Bezirk mit einem zusätzlichen Schutz versehen und es unmöglich machen wollen, daß man von dort aus unmittelbar mit der Außenwelt in Verbindung trat. Dies alles war unerklärlich.
    In diesem Zusammenhang befragt, hatte Tchoumouki nur den Namen der inneren Stadt bekanntgeben können. ›Work-House‹ hatte er einzig und allein mit allen Anzeichen abergläubischer Furcht hervorgestoßen und dabei den Namen, den wir in dieser Erzählung durch die vertrautere Bezeichnung Fabrik ersetzen, fürchterlich verstümmelt. Im übrigen war anzunehmen, daß Tchoumouki, der ja erst jüngst in Harry Killers Brigade aufgenommen war, nichts Näheres darüber wußte, und er selber wäre zweifellos auch außerstande gewesen, die Gründe für die Furcht anzugeben, die man ihm deutlich anmerkte und die wahrscheinlich nur ein Abklatsch des allgemein die Stadt beherrschenden Empfindens war. Eine Macht verbarg sich also hinter dieser Mauer ohne Öffnung, die dem Palast gegenüber sich erhob. Welches war die Natur dieser Macht? Würde man sie jemals kennenlernen, und würde es möglich sein, sie sich zunutze zu machen?
    Wenn für alle Beteiligten die Bewegungsfreiheit jetzt weit weniger eingeschränkt war, so weitaus am wenigsten für Jane Buxton. Auf Harry Killers Anweisung hin hatte Tchoumouki ihr mitgeteilt, daß sie ohne jede Einschränkung und ohne von irgendeiner Seite her etwas befürchten zu müssen, kommen und gehen und sich sowohl im Palast wie auf der Esplanade frei bewegen könne. Es war ihr einzig untersagt, den Red River zu überqueren, was sie zudem gar nicht hätte versuchen können, da ein Posten aus der Reihe der Merry Fellows unausgesetzt auf der Castle’s Bridge Wache hielt.
    Es braucht wohl kaum gesagt zu werden, daß Jane Buxton sich die ihr erteilte Erlaubnis in keiner Weise zunutze machte. Was immer ihr geschähe, ihr Los würde stets das gleiche wie das ihrer Leidensgefährten sein! Sie blieb also wie jene eine Gefangene – zum großen Staunen Tchoumoukis, der seinerseits das Entgegenkommen, das seiner ehemaligen Herrin zuteil wurde, ganz fabelhaft fand.
    »Du hast gut in Gefängnis bleiben«, sagte er zu ihr. »Wenn du den hohen Herrn geheiratet hast, ist gut. Du kannst dann Toubabs befreien.«
    Aber Jane Buxton hörte nur mit halbem Ohr auf diese Beweisführung in Negerkauderwelsch. Tchoumouki erreichte mit seiner Beredsamkeit im Grunde nichts.
    Wenn die Gefangenen nicht in der Galerie oder auf der Plattform der Bastei versammelt waren, gingen sie ihren Mußezeitbeschäftigungen nach, wobei jeder seinen speziellen Neigungen folgte.
    Barsac hatte die Schwäche, auf seine bei der Begegnung mit Harry Killer bewiesene entschlossene Haltung übermäßig stolz zu sein. Die wohlverdienten Komplimente waren ihm gewaltig zu Kopfe gestiegen, und er hätte jetzt ohne Wimpernzucken den Weg zur Hinrichtung angetreten, um weitere zu ernten. Da alle Gefühle sich bei ihm in eine oratorische Form umsetzten, arbeitete er seitdem

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