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Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac

Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac

Titel: Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Verne
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unter dem Leichentuch des Wüstensandes verschwanden. Keine Wolken entsandten mehr heilbringenden Regen, der Red River würde bald versiegt sein und wieder zu dem dürren ›Oued‹ werden, den nicht der kleinste Wassertropfen netzte, die Felder würden versengt daliegen, die Wüste erneut ihre Herrschaft antreten und diese Schöpfung der Menschen zurückerobern, von der bald auch die letzte Spur ausgelöscht sein würde.
    Gemäß dem Wunsch und Willen seines Urhebers war Camarets Werk vollkommen dahingesunken, und nichts würde mehr vorhanden sein, das künftigen Zeiten den Namen dieses genialen und zugleich von Wahnsinn gepackten Erfinders überliefern könnte.
    Hauptmann Marcenay kürzte, soweit es in seiner Macht stand, seinen Aufenthalt an diesen verödeten Stätten ab. Mehr als ein Monat verging indessen, bevor man den Rückweg antreten konnte. Man mußte Hunderte von Leichen bestatten, die Verwundeten pflegen, so lange ausharren, bis diese die Reise durchstehen konnten, und auch denen, die man, wie man wohl sagen konnte, in letzter Minute befreit hatte, Zeit lassen, wieder zu Kräften zu kommen.
    Viele der ehemaligen Angehörigen des Fabrikpersonals würden ihre Heimat nicht mehr wiedersehen. Etwa zwanzig Arbeiter, drei Frauen und zwei Kinder waren tot, unter den Schüssen der Merry Fellows gefallen. Doch hatte das Schicksal die offiziellen und offiziösen Mitglieder der Expedition Barsac gnädig verschont. Außer Amédée Florence, der eine unbedeutende Verwundung davongetragen hatte, waren alle unverletzt, auch Tongané und Malik, die zu den gewohnten Formen ihrer Romanze zurückgekehrt waren, das heißt einander kräftige Püffe versetzten und so lachten, daß sie sämtliche Zähne entblößten.
    Während die Geretteten sich von ihren Prüfungen erholten, und die Wunden zu heilen begannen, machte sich Hauptmann Marcenay auf die Suche nach der verstreuten Bevölkerung von Blackland. Die Weißen, die Widerstand leisteten, wurden durch eine Kugel schnell zur Vernunft gebracht und die anderen, über deren Geschick man später befinden würde, dingfest gemacht. Was die ehemaligen Sklaven anging, so gelang es, sie zu beruhigen und sie allmählich zu sammeln. Sobald man sie bis an den Niger gebracht hatte, zerstreuten sie sich nach Belieben; jeder suchte sein Dorf und seine Familie auf.
    Erst am 10. Juni vermochte die Kolonne sich in Marsch zu setzen, übrigens nunmehr wohlversorgt mit Lebensmitteln, die in reichlicher Menge in der Stadt und auf den umliegenden Feldern zu finden gewesen waren. Einige besonders schwer Verwundete waren noch nicht zu gehen imstande und mußten auf Bahren befördert werden. Doch war es höchste Zeit, sich auf den Weg zu machen. Jetzt setzte die Regenperiode ein, die man im Sudan als Winter bezeichnet, obwohl sie mit dem astronomischen Sommer zusammenfällt. Aus dem einen wie dem anderen Grunde kam der Zug nur ziemlich langsam voran.
    Wir werden hier nicht Schritt für Schritt diese Rückreise verfolgen, die, wenn sie auch manchmal mühevoll war, sich doch wenigstens ohne ernstlichen Zwischenfall und ohne wirklich schwere Gefährdung vollzog. Sechs Wochen, nachdem die von Hauptmann Marcenay angeführte Kolonne die Trümmer von Blackland hinter sich gelassen hatte, erreichte sie Timbuktu. Zwei Monate darauf schifften die Helden dieser dramatischen Abenteuer sich nach Europa aus, die einen nach England, die anderen nach Frankreich.
    Wenige Worte werden genügen, um den Leser von dem zu unterrichten, was weiterhin geschah.
    Ehre, wem Ehre gebührt. Monsieur Poncin kehrte wieder in sein Ministerium zurück und überließ sich wie zuvor den Freuden der Statistik. Auch weiterhin entdeckte er von Zeit zu Zeit wahrhaft ›erstaunliche‹ Dinge. Die Durchschnittszahl der Haupthaare bei den verschiedenen Rassen der Welt und das Durchschnittswachstum der Fingernägel pro Jahr, pro Monat, pro Stunde und pro Sekunde in den verschiedenen Jahreszeiten stellen das Ergebnis seiner letzten Forschungen dar.
    Monsieur Poncin ist also glücklich und wird es bleiben, so lange er auf Erden etwas zu zählen hat.
    Einen dunklen Punkt gibt es gleichwohl in seiner Existenz. Er hat bislang die Rechenaufgabe nicht zu lösen vermocht, die ihm Amédée Florence gestellt hat. Doch nichts ist hienieden vollkommen.
    Dr. Châtonnay ist unter das Joch seines Berufes zurückgekehrt und sucht erneut seine Patienten auf, deren Gesundheit gar zu sehr ins Kraut geschossen war. Seitdem sie wieder ihren Therapeuten haben, hat

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