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Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac

Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac

Titel: Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Verne
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daß sie Harry Killer jemals würden überwinden können. Außerdem wohnten sie wie Jane selbst der systematischen Zerstörung der Stadt durch jene aufeinanderfolgenden Explosionen bei, die diese sich nicht zu erklären vermochte.
    Amédée Florence erklärte ihr, sie seien das Werk Marcel Camarets, der vollends den Verstand verloren hatte.
    Von jeher schon hatte Camaret, dieser geniale Erfinder, sich zumindest dicht an den Grenzen des Wahnsinns bewegt, wie es eine ganze Reihe von Absonderlichkeiten bewiesen, die mit einem gesunden und wohlausgewogenen Verstand nicht vereinbar waren. Die verwirrenden Geschehnisse, deren es seit etwa einem Monat so viele gegeben hatte, waren der letzte Anstoß für die Verstörung seines Hirns gewesen.
    Den ersten Schock hatten ihm die Enthüllungen der Gefangenen Harry Killers versetzt, die diese ihm nach ihrem Ausbruch und der darauf folgenden Flucht in die Fabrik gemacht hatten. Der zweite, ungleich heftigere, war von Daniel Frasne gekommen, dem Verwundeten, den er nach der Zerstörung der Flugmaschine bei sich aufgenommen hatte. Seitdem Marcel Camaret die volle Wahrheit kannte, war er von Tag zu Tag tiefer in Geistesverwirrung geraten. Jane Buxton, meinte Florence, werde sich gewiß daran erinnern, wie oft er sich in sein privates Domizil zurückgezogen und mit welch trauriger, finsterer Miene er die Werkstätten durchstreift hatte, wenn er sich gelegentlich doch einmal in ihnen zeigte.
    Die Waffensendung an Tongané war seine letzte klarbewußte Handlung gewesen. Als die Detonation erfolgte, als zumal die ersten Flammen aus dem Sklavenquartier und dem Civil Body emporgeschlagen waren, hatten diejenigen, die sich in diesem Augenblick in seiner Nähe befanden, ihn erbleichen und die Hand an die Kehle führen sehen, als fürchte er zu ersticken. Zugleich habe er sehr schnell – infolgedessen kaum verständliche – Worte vor sich hin gemurmelt. Indessen hatten sie doch einen Ausruf wie ›Der Untergang meines Werkes! … Der Untergang meines Werkes! …‹ in unaufhörlicher Wiederholung mit sehr leiser Stimme herauszuhören gemeint.
    Eine ganze Weile, etwa eine Viertelstunde lang, hatte der von seiner gesamten Umgebung liebevoll umsorgte Marcel Camaret fortwährend diese Worte wiederholt, während er pausenlos den Kopf bewegte, dann aber plötzlich sich aufgerichtet, an seine Brust geschlagen und gerufen: »Gott hat Blackland verdammt! …«
    In seiner Vorstellung war dabei Gott ganz offenbar er selbst, wie man aus der Gebärde schließen mußte, mit der er diesen Ausspruch begleitete.
    Ohne daß man Zeit fand, ihn zurückzuhalten, hatte er darauf die Flucht ergriffen und dabei unaufhörlich so laut, wie man es gar nicht von ihm gewohnt war, ausgerufen: »Gott hat Blackland verdammt! … Gott hat Blackland verdammt! …«
    Er hatte sich in den Turm geflüchtet, dessen Stockwerke er nacheinander erstieg, wobei er jedesmal die Tür hinter sich verschloß.
    Da das Verteidigungssystem des Turms mit dem des Palastes identisch war, stieß man, als man ihm nacheilen wollte, auf die gleiche Schwierigkeit, die Harry Killer gehindert hatte, die Terrasse zu verlassen, als er sich selbst eingesperrt fand.
    Je höher Camaret emporstieg, desto schwächer wurde der Widerhall seiner Stimme, mit der er gleichwohl ständig wiederholte: »Gott hat Blackland verdammt! … Gott hat Blackland verdammt! …«
    Fast gleich darauf erdröhnte die erste Explosion.
    Unter der Anführung von Rigaud, der verzweifelt war, den von ihm so hoch verehrten genialen Mann in einem solchen Zustand zu sehen, waren mehrere Arbeiter ungeachtet ihrer Schwäche in die Fabrik gestürzt und hatten versucht, den Turm zu isolieren, indem sie den elektrischen Strom abschalteten. Da der Turm jedoch seine eigene Energiereserve besaß und sogar über ein paar durch flüssige Luft betriebene Generatoren verfügte, konnte er Tage hindurch aus eigener Kraft existieren. Die Explosionen hatten demgemäß keine Unterbrechung erfahren. Hingegen waren die ›Wespen‹ von ihrem dem Schutze dienenden Rundflug aus direkt in den Graben der Fabrik gefallen. Notwendigerweise also hatte man Camaret erneut mit Strom versorgen müssen, und dieser hatte, da er trotz seines Wahns durchaus den Tauschhandel begriff, den man ihm vorschlug, die Verteidigungsapparatur wieder in Gang gesetzt.
    Die Nacht war so unter unaufhörlichen Aufregungen dahingegangen, und im Morgengrauen hatte Camaret sich auf der Plattform des Turms gezeigt. Von diesem erhöhten

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